Plötzlich nimmst du auf dem Küchentisch oder in der Vorratskammer, im Kleiderschrank oder einfach auf dem Parkett eine emsige Bewegung wahr. Beim genaueren Hinsehen entdeckst du winzige braune Käfer und fragst dich, was diese in deinem Zuhause wollen. Unsere Antwort: Die kleinen braunen Käfer wollen leider nichts Gutes und sind gefürchtete Schädlinge. Doch was kannst du gegen die kleinen braunen Käfer in den Ritzen deiner Wohnung tun? Wir erklären, wie du die Käfer identifizierst und erfolgreich bekämpfst.
Die meisten dieser Schädlinge sind nur wenige Millimeter groß und erscheinen auf den ersten Blick harmlos. Doch du darfst das Erscheinen von kleinen braunen Käfern in der Wohnung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich um Schädlinge, die es sich auf deine Lebensmittelvorräte, Kleider, Teppiche oder auch dein Mobiliar abgesehen haben. Die Insekten sind vermehrungsfreudig und ein beherztes Handeln ist dringend angesagt. Mit diesen Käferarten hast du meist zu tun:
Der Brotkäfer (Stegobium paniceum) gehört zur Familie der Nagekäfer, ist 2 bis 3 Millimeter groß und hat braune, dichtbehaarte Flügeldecken mit Längstreifen. Den Befall entdeckst du unter anderem an den dichten Gespinsten der weißen Brotkäfer-Larven. Du begegnest dem Brotkäfer entweder in der Küche oder im Vorratsraum oder aber in deinem Bücherschrank.
Sowohl die Imagines als auch die Larven des Brotkäfers sind gefräßige Vorratsschädlinge, die sich von Backwaren, süßen oder herzhaften Snacks sowie vom Papier ernähren. Ins Haus gelangen die Käfer meist mit kontaminierten Lebensmitteln oder mit Büchern vom Flohmarkt. Aber auch durch geöffnete Fenster kommt manch ein ungebetener Gast hereingeflogen.
Du bekämpfst den Brotkäfer, indem du seine Nester aufspürst und dabei gezielt auf die Gespinste achtest. Ein Nest könnte sich zum Beispiel in einer Mehl- oder Nudelverpackung oder aber in einer Packung Müsli befinden. Entsorge die Nester restlos in der Mülltonne, untersuche alle Lebensmittel auf Befall und reinige die Vorratsschränke und -regale mit Essig.
Der Parkettkäfer (Lyctus linearis) gehört zur Familie der Splintholzkäfer, erreicht Längen von bis zu 5 Millimetern und hat rot- bis dunkelbraune, behaarte und gepunktete Flügeldecken. Du begegnest dem Parkettkäfer vorwiegend auf dem Holzfußboden oder entdeckst das Insekt auf deinem Mobiliar. Die Larven leben versteckt im Holz.
Die Parkettkäfer ernähren sich von unbehandeltem Holz und sind vermehrungsfreudige Materialschädlinge. Den Schädlingsbefall erkennst du nicht zuletzt an den ein bis zwei Millimeter großen Löchern im Parkett, dem Holzgeländer oder den Holzmöbeln. Dabei deuten die Löcher auf einen bereits fortgeschrittenen Befall hin.
Leider sind die Materialschädlinge nur schwer loszuwerden. Ist nur ein kleines Möbelstück befallen, kannst du diesen in die Tiefkühltruhe stellen. Nach rund 7 Tagen sterben die Larven und Imagines ab. Ansonsten brauchst du professionelle Hilfe eines Kammerjägers. Dieser behandelt die befallenen Objekte mit einer bis auf 120 Grad aufgeheizten Luft oder setzt alternativ das Gas Sulfuryldifluorid ein.
Gut zu wissen: Wir empfehlen, stark befallene Dielen nach Möglichkeit auszutauschen.
Der Kornkäfer (Sitophilus granarius) ist ein Mitglied der Familie der Rüsselkäfer. Dieser kleine braune Käfer ist bis zu 5 Millimetern lang und an seinem charakteristischen Rüssel zu erkennen. Kornkäfer sind Vorratsschädlinge und fressen neben Korn noch Haferflocken, Nudeln oder Müsli. Während die Imagines von außen an den Lebensmitteln nagen, nistet sich eine bis zu 2 Millimetern große Larve in einem Korn oder einer Nudel ein, um diese von innen zu fressen.
Den Kornkäfer bekämpfst du erfolgreich ohne fremde Hilfe, indem du die befallenen Lebensmittel restlos entsorgst, die Schränke oder Regale absaugst und gründlich wischst und alle Spalten mit Fön erhitzt.
Die Teppichkäfer (Anthrenus scrophu-lariae) sind bis zu 4,5 Millimetern große, ovale Mitglieder der Familie Speckkäfer. Diese Käfer sind am weiß-braun-rot-schwarzen Muster auf ihren Flügeldecken zu erkennen. Teppichkäfer sind gefräßige Materialschädlinge, die vorwiegend keratinhaltige Textilien wie Teppiche oder Kleidung befallen.
Den Befall durch diese Käfer erkennst du an den Fraßlöchern und auch, indem du die Imagines in deinem Kleiderschrank oder auf dem Teppich findest. Ist der Befall nicht zu stark, genügt ein gründliches Absaugen von Teppichen oder das Reinigen von Kleidung bei mindestens 60 Grad Celsius. Denke daran, den Teppich an beiden Seiten abzusaugen.
Das Vorbeugen des Befalls durch Schadkäfer gestaltet sich nicht ganz einfach. Neben den allgemeinen Hygienemaßnahmen empfehlen wir folgendes:
Ganz wichtig: Entdeckst du nur einen einzigen Käfer, handele unverzüglich. Bekämpfe nicht nur die Symptome, sondern suche unbedingt nach Nestern und eliminiere diese.
Zwar sind Blatthornkäfer meist ebenfalls braun, jedoch nicht so winzig, wie kleine braune Käfer in der Wohnung. Solche Vertreter der Blatthornkäfer wie Maikäfer, Junikäfer oder Gartenlaubkäfer sind Pflanzenschädlinge, die sich in deine Wohnung nur zufällig verirren können. Findest du einen dieser Käfer im Haus, befördere diesen nach draußen.
Bist du ein Gartenbesitzer, kann die Anwesenheit dieser Insekten jedoch für dich ein Warnsignal sein: Womöglich haben sich in deinen Pflanzenkübeln, Beeten oder unter den Rasenflächen Engerlinge eingenistet. Engerlinge sind Larven der Schadkäfer und ernähren sich von Wurzeln der lebenden Pflanzen. Du kannst die Engerlinge unter anderem mithilfe von Fadenwürmern Nematoden oder durchs Absammeln bekämpfen.
Siehst du winzige braune Käferchen im Haus, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um gefürchtete Schädlinge. Sobald du den Brotkäfer, Kornkäfer, Pelzkäfer, Teppichkäfer oder den Parkettkäfer identifiziert hast, musst du unverzüglich die Nester ausfindig machen und je nach Käferart die richtige Strategie zur Bekämpfung entwickeln. Entdeckst du Maikäfer oder andere Käfer aus dem Garten in der Wohnung, überprüfe deinen Garten auf Engerlinge. Wie du diese loswirst, um größeren Schaden oder eine mögliche Vermehrung durch Eier zu vermeiden, erfährst du hier.