Sägeblattkaktus (Epiphyllum anguliger) - die ultimative Pflegeanleitung

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März 7, 2022
saegeblattkaktus
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Inhaltsverzeichnis

Der Sägeblattkaktus stammt aus dem tropischen Regenwald und gehört der Familie der Kakteengewächse an. Im 19. Jahrhundert wurde die Pflanze nach Deutschland gebracht,  seitdem werden viele verschiedene Sorten gezüchtet. Das Ziel der Züchtungen lautet, die Blütengröße und Blütenfülle zu maximieren, wir zeigen dir, wie dein Kaktus mit der richtigen Pflege reichlich und große Blüten bildet.

So wächst Epiphyllum anguliger

Aus dem Sägeblattkaktus (Epiphyllum anguliger) wachsen unbedornte Triebe aufrecht, mit einer Länge von bis zu einem Meter aus der Pflanzenmitte. Die Sprossen stehen nicht, wie zum Beispiel bei Bogenhanf, aufrecht in der Luft, sondern hängen über dem Topfrand ab. In seiner Heimat wächst die Aufsitzerpflanze auf den Ästen verschiedener Bäumen. Allerdings ist der Sägeblattkaktus kein Schmarotzer, da er nur auf dem Ast sitzt und dem Baum keine wichtigen Stoffe entzieht.  

Blätter, Blüten und Früchte

Aus den sogenannten Areolen wachsen kleine Blütenknospen, die sich im Laufe der Zeit zu prächtigen Blütenständen entwickeln. Als Areole werden die Kerben des Kaktus bezeichnet, aus denen Blütenknospen wachsen, bei anderen Pflanzen werden Areole als Augen bezeichnet. Aus den Areolen wachsen zwischen Mai und August reinweiße, bis zu 20 Zentimeter große Blüten. Ihre Blütenblätter können auch in Gelb oder Rosa strahlen. 

Der Sägeblattkaktus besteht aus verschiedenen Sprossen, aus denen weitere Seitensprossen austreiben. Die flachen und fleischigen Sprossen wachsen überhängend und haben wellenförmige Ränder, aus denen Knospen austreiben. 

Der ideale Standort und Boden für den Sägeblattkaktus

Epiphyllum anguliger wächst in der Natur als Epiphyt, das sind Aufsitzerpflanzen, die auf den Ästen von Bäumen wachsen. Aus diesem Grund ist der Sägeblattkaktus eine hohe Temperatur mit wenig direkter Sonneneinstrahlung gewohnt. Ideal eignet sich eine helle Fensterbank, welche nicht direkt von der Sonne angestrahlt wird. Vermeide unbedingt den Sägeblattkaktus in die volle Sonne zu stellen, da das Wasser in seinen fleischigen Blättern ansonsten verdunstet. Bei einer Temperatur von unter zehn Grad muss Epiphyllum anguliger an einen wärmeren Ort gestellt werden. 

Kakteen, vor allem Blattkakteen, benötigen für ein ausgewogenes Wachstum eine spezielle Erde. Für ein reichhaltiges Wachstum benötigt er Blattkakteenerde, herkömmliche Gartenerden oder Kakteenerden sind kontraproduktiv für das Wachstum der Pflanze. Idealerweise füllst du deinen Kübel mit Blattkakteenerde oder Orchideenerde. 

Grundsätzlich kannst du dir die Erde auch selbst herstellen, mische dazu Komposterde mit Seramis oder Perlit und Pinienrindenstücke. 

So wird Epiphyllum anguliger gepflegt

Hier ist eine kleine Pflegeanleitung für den Sägeblattkaktus.

Sägeblattkaktus gießen - so viel Wasser benötigt die Pflanze

Der Sägeblattkaktus ist ein vergleichsweise durstiger Kaktus, der vor allem in seiner Blütephase reichlich Wasser benötigt. Kontrolliere die Erdoberfläche regelmäßig auf ihre Trockenheit und befeuchte die Erde, wenn die trocken ist. Der Wurzelballen darf nicht konstant feucht gehalten werden, da es so zu Staunässe kommen kann. Außerdem empfehlen wir den Topfuntersetzer nach dem Gießen zu kontrollieren, sodass sich kein Wasser darin staut. 

Wenn der Kaktus nicht in der Blüte steht, benötigt er merklich weniger Wasser. Nun musst du nur wöchentlich zur Gießkanne greifen und den Kaktus mit Wasser versorgen. Achte dabei immer auf die Feuchtigkeit der Erde. In seiner Kältephase im Winter benötigt er nur einmal im Monat Wasser. 

Sägeblattkaktus richtig düngen

Sobald du die ersten Blütenknospen erkennst, kannst du das erste Mal nach der Düngerflasche greifen. Für Epiphyllum-Arten gibt es einen speziellen Dünger, da Kakteendünger zu stickstoffreich ist. Als Ersatz für einen speziellen Epiphyllum-Dünger kannst du die doppelte Dosis vor herkömmlichen Zimmerpflanzendünger verwenden. In seiner Ruhephase im Winter benötigt der Kaktus keinen Dünger. Wenn er keine Blüten trägt, ist eine Düngung im Monat vollkommen ausreichend. 

Benötigt der Sägeblattkaktus einen Rückschnitt?

Ein regelmäßiger Rückschnitt von Epiphyllum anguliger ist nicht notwendig. Wenn dir die Pflanze zu groß wird, kannst du sie in eine für dich geeignete Größe zurückschneiden. Entferne nach der Blüte die verwelkten Blütenstände, so kannst du den Kaktus zu einem Neuaustrieb anregen. 

Sägeblattkaktus überwintern – so klappt es

Im Winter darf der aus Sägeblattkaktus keinen Temperaturen unter zehn Grad ausgesetzt werden, da sie nicht winterhart und somit frostempfindlich ist. Stelle deinen Epiphyllum anguliger ab November bis in den März an einen hellen Ort, mit Temperaturen zwischen zehn und 18 Grad. Den Winter über wird der Kaktus nur selten gegossen, das Düngen wird vollständig eingestellt.

Die niedrigen Temperaturen im Winter sind notwendig und dafür verantwortlich, dass dein Sägeblattkaktus im nächsten Jahr eine reichhaltige Blüte trägt. Falls der Kaktus an einem warmen Ort überwintert, wird er im nächsten Jahr gar nicht, oder nur spärlich blühen.

Sägeblattkaktus regelmäßig umtopfen

Wenn sich Wurzeln durch die Drainagelöcher im Topf quälen, wird es höchste Zeit, die Pflanze in einen größeren Topf zu pflanzen. Im Frühjahr verträgt der Sägeblattkaktus das Umtopfen am besten und kann sich schnell festwurzeln. 

Jungpflanzen müssen etwa alle ein bis zwei Jahre umgetopft werden, da sie ein schnelleres Wurzelwachstum haben. Ältere Exemplare müssen lediglich alle drei Jahre umgetopft werden. 

Das neue Gefäß darf nicht zu groß sein, da der Kaktus einen kompakten Topf bevorzugt.

So kannst du deinen Sägeblattkaktus vermehren

Den Sägeblattkaktus kannst du ganz einfach durch Stecklinge vermehren. Bereite dazu eine Anzuchtschale mit Anzuchterde vor und schneide einen kürzeren, jungen Seitentrieb ab und lasse den Steckling an der freien Luft liegen. So kann die Schnittwunde anständig trocknen, sodass die Gefahr von Fäule verringert wird. Stecke den Steckling in Anzuchterde oder Blattkakteenerde, befeuchte ihn und stelle ihn an einen hellen und warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. 

Krankheiten und Schädlinge

Ein Krankheits- oder Schädlingsbefall ist bei einem Sägeblattkaktus eher selten, da er sehr robust ist. Oft werden Krankheiten und Schädlinge durch eine falsche Pflege verursacht, achte daher darauf, wie du mit deinem Kaktus umgehst. Stauendes Wasser im Untersetzer führt zum Beispiel schnell zur Wurzelfäule, was leider oft zum Tod der Pflanze führt.

Bei roten Flecken auf den Blättern steht dein Sägeblattkaktus an einem zu kühlen Ort. Stelle die Pflanze an einen wärmeren Ort, oder verhindere Zugluft. Bei trockener Luft können sich Spinnmilben auf deinen Pflanzen niederlassen. 

Mehr über andere Zimmerpflanzen erfahren

Zusammenfassen ist der Sägeblattkaktus eine pflegeleichte Zimmerpflanze mit einer beeindruckenden Blüte. Im Sommer kannst du den Kaktus nach draußen stellen, sodass er mehr Helligkeit abbekommt, vor direkter Sonneneinstrahlung solltest du ihn jedoch schützen. Falls du mehr über weitere Zimmerpflanzen, wie die Glücksfeder oder Orchideen erfahren möchtest, kannst du in der Pflanzenschule dazu mehr lesen. 

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