Akazien und Robinien – Unterschiede und Gemeinsamkeiten!

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Februar 9, 2023
akazie robinie
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Du hast seit Jahren eine sogenannte Kugelakazie bei dir im Garten stehen und bist immer davon ausgegangen, dass dieses Gehölz zu den Akazien gehört? Dann lagst du gehörig falsch! Tatsächlich ist die Kugelakazie eine Robinie. Wir erklären dir in diesem Beitrag, welchen Unterschied es zwischen den Baumarten Akazie und Robinie gibt, damit du dich in Zukunft bestens zu deinen Pflanzen auskennst!

Die Unterschiede zwischen Akazien und Robinien im Detail 

  • Laub der Robinie: unpaarig gefiedert, bis zu 30 Zentimeter lang, rotbraun-gefärbte Dornen bilden Nebenblätter aus
  • Laub der Akazie: paarig gefiedert, dornige Nebenblätter
  • Rinde der Robinie: tief-gefurcht, mit länglichen Rissen, graubraune bis dunkelbraune Färbung
  • Rinde der Akazie: glatt oder rissig (in Abhängigkeit von der Sorte)
  • Winterhärte: Akazie nur bedingt winterhart, Robinie vollkommen frosthart

So lassen sich Robinien und Akazien botanisch einordnen

Die Gattung Acacia, zu der die Akazie gehört, umfasst insgesamt 800 verschiedene Arten, die zu der Familie der Mimosengewächse gehören. Jene Gewächse sind vor allem in den Tropen und Subtropen vorzufinden und besitzen Fiederblätter, die sich bei Berührung zusammenklappen können. 

akazie robinie

Die Robinie hingegen ist in unserer Region auch unter dem Namen „Scheinakazie“ bekannt. Tatsächlich lässt sich dieser Name sogar in der botanischen Bezeichnung der Robinie wiederfinden: Robinia pseudoacacia. Ursprünglich stammt die Robinie aus Nordamerika und umfasst 20 verschiedene Arten. Aufgrund ihrer Robustheit und Genügsamkeit ist die Robinie bereits seit dem Jahre 1650 in unserer Region ein beliebtes Gehölz. 

Tipp:
Wenn von einer Mimose gesprochen wird, sind in der Regel Bäume in Südfrankreich gemeint, obwohl die echte Mimose (Mimosa pudica) aus den Tropen stammt. 

Darauf ist bei Akazien und Robinien im Detail zu achten

Nicht nur optisch lässt sich das Akazien- und Robinienholz voneinander unterscheiden, auch weitere Merkmale, wie die Winterhärte oder die Wuchsentwicklung der Gehölze zeigen dir, zu welcher Pflanzengattung du die Bäume einordnen kannst. Nachfolgend gehen wir auf einige Merkmale genauer ein. 

Wuchsentwicklung

Robinien sind in der Regel als Bäumchen oder Gehölz bekannt und werden nur selten als Strauch bezeichnet. Das liegt daran, dass die Robinie immer mit einem Stamm wächst, sei dieser auch sehr kurz. Die Akazie hingegen wächst normalerweise buschförmig und kann aufgrund dessen in Kübeln kultiviert und in Winterquartieren geschützt überwintert werden. Auch, wenn sie strauchförmig wachsen, können Akazien eine stattliche Höhe ausbilden. Die Silberakazie (Acacia dealbata) zum Beispiel erreicht Höhen von bis zu 30 Metern. 

Blätter

Akazien können, in Abhängigkeit von der Sorte, winter- und sommergrün sein. Ihre Blätter sind dabei wechselständig angeordnet und meistens doppelt gefiedert – dies immer paarig. Dahingegen sind die Blätter von Robinien immer unpaarig gefiedert. Beide Gehölze haben jedoch die Gemeinsamkeit, dass sie weitere Nebenblätter aus Dornen ausbilden.

akazie robinie

Blüten 

Sobald die Blütezeit einer Robinie im Frühsommer beginnt, bildet das Gehölz hängende Blütentrauben in unterschiedlichen Farbtönen aus. Ob weiß, violett oder rosa, die Blüten der Robinie sind vor allem bei heimischen Insekten beliebt und bieten Hummeln und Bienen eine höchstmögliche Nektarproduktion. Die Blütenstände der Akazien sind hingegen von einer gelben Farbe und besitzen die Form von runden oder walzigen Ähren. Die Knospen der Akazienblüten öffnen sich im Vorfrühling. 

Tipp:
Der Honig, der aus den Blüten der Robinie gewonnen wurde, wird fälschlicherweise als Akazienhonig angeboten. Tatsächlich müsste es Robinien-Honig heißen. 

Überwinterung

Auch die Winterhärte unterscheidet sich bei der Akazie und Robinie voneinander. So sind alle Akaziengewächse gar nicht oder nur bedingt winterhart, da sie ursprünglich aus wärmeren Regionen stammen. In Europa können sie im Freiland nur in milderen Regionen bestehen und müssen in unserer Region in Kübeln gehalten und in Kalträumen überwintert werden. Robinien hingegen mögen zwar warme Standorte, weisen jedoch eine hervorragende Klimaresistenz auf und sind vollkommen frosthart, sobald sie einmal im Garten etabliert sind. 

Diese Symptome lösen Robinien und Akazien aus

Auch, wenn sich die Robinie und Akazie fast ausschließlich in ihrer Optik ähneln, gibt es eine weitere Gemeinsamkeit zwischen den beiden Holzarten, nämlich ihre Giftigkeit. So sind alle Pflanzenteile der Akazie, wie auch der Robinie bei Verzehr giftig und können unangenehme bis schwerwiegende Symptome auslösen. Vor allem der liebliche Duft der Robinie und Akazie lockt Unwissende an, von den Blättern, Blüten oder Hülsenfrüchten zu kosten. Die ersten Symptome einer Vergiftung mit der Robinie oder Akazie können anschließend die nachfolgenden sein:

  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Herzrasen
  • Erbrechen
  • Benommenheit
  • Innere Unruhe
akazie robinie
Tipp:
Hast du dich mit den Pflanzenteilen der Robinie oder Akazie vergiftet, solltest du bei schwerwiegenden Symptomen sofort einen Arzt aufsuchen!

Warum die Kugelakazie eine echte Robinie ist

Die wohl bekannteste Robinie ist die Kugelrobinie, welche vor allem als Kugelakazie bekannt ist. Tatsächlich ist dieser Name jedoch sehr irreführend, denn rein botanisch handelt es sich bei der Kugelakazie auf jeden Fall um eine Robinie: Robinia pseudoacacia „Umbraculifera“. Wie du bereits weißt, bedeutet der zweite Begriff des botanischen Namens der Kugelakazie, dass es sich um eine Scheinakazie handelt. Der Begriff „Umbraculifera“ bedeutet darüber hinaus so viel, wie „Schattenmacher“. Die Kugelakazie ist in unsere Region in Innenstädten, als Wegbeschattung oder auch als Hausbaum überaus beliebt – es handelt sich jedoch trotzdem um eine Robinie. 

Jetzt mehr zur Entwicklung bei dir im Garten erfahren!

Die Akazie von der Robinie zu unterscheiden, ist auf den ersten Blick gar nicht so einfach. Mit dem Informationen aus diesem Beitrag sollte es dir jedoch ab sofort deutlich leichter fallen, deine Mitmenschen zu korrigieren, wenn sie behaupten, dass die Kugelakazie wirklich eine Akazie ist. Erfahre noch mehr zu diesem Gehölz und lies dir unseren Beitrag zur Pflege der Kugelrobinie durch! So bleibst du rund um das Holz und die Blüte deiner Pflanzen abgesichert.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Akazien und Robinien

Was sind Akazien und Robinien?
Akazien und Robinien sind beides Baumarten, die in verschiedenen Teilen der Welt heimisch sind. Die Akazie ist eine weitverbreitete Baumart, die in Afrika, Australien und Südamerika beheimatet ist. Die Robinie, auch bekannt als falsche Akazie, ist eine Baumart, die in Nordamerika heimisch ist.
Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Akazien und Robinien?
Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Akazien und Robinien ist ihr Aussehen. Akazien haben normalerweise eine kompaktere Krone und längere, schlankere Blätter als Robinien. Auch die Blüten und Früchte der beiden Baumarten unterscheiden sich.
Wofür werden Akazien und Robinien verwendet?
Beide Baumarten werden häufig in Parks und Gärten verwendet, um Schatten zu spenden und Landschaften zu verschönern. Akazien werden auch in der Holzindustrie verwendet, während Robinien oft als Bäume für Straßen und Wege verwendet werden.