Du hast seit Jahren eine sogenannte Kugelakazie bei dir im Garten stehen und bist immer davon ausgegangen, dass dieses Gehölz zu den Akazien gehört? Dann lagst du gehörig falsch! Tatsächlich ist die Kugelakazie eine Robinie. Wir erklären dir in diesem Beitrag, welchen Unterschied es zwischen den Baumarten Akazie und Robinie gibt, damit du dich in Zukunft bestens zu deinen Pflanzen auskennst!
Die Gattung Acacia, zu der die Akazie gehört, umfasst insgesamt 800 verschiedene Arten, die zu der Familie der Mimosengewächse gehören. Jene Gewächse sind vor allem in den Tropen und Subtropen vorzufinden und besitzen Fiederblätter, die sich bei Berührung zusammenklappen können.
Die Robinie hingegen ist in unserer Region auch unter dem Namen „Scheinakazie“ bekannt. Tatsächlich lässt sich dieser Name sogar in der botanischen Bezeichnung der Robinie wiederfinden: Robinia pseudoacacia. Ursprünglich stammt die Robinie aus Nordamerika und umfasst 20 verschiedene Arten. Aufgrund ihrer Robustheit und Genügsamkeit ist die Robinie bereits seit dem Jahre 1650 in unserer Region ein beliebtes Gehölz.
Nicht nur optisch lässt sich das Akazien- und Robinienholz voneinander unterscheiden, auch weitere Merkmale, wie die Winterhärte oder die Wuchsentwicklung der Gehölze zeigen dir, zu welcher Pflanzengattung du die Bäume einordnen kannst. Nachfolgend gehen wir auf einige Merkmale genauer ein.
Robinien sind in der Regel als Bäumchen oder Gehölz bekannt und werden nur selten als Strauch bezeichnet. Das liegt daran, dass die Robinie immer mit einem Stamm wächst, sei dieser auch sehr kurz. Die Akazie hingegen wächst normalerweise buschförmig und kann aufgrund dessen in Kübeln kultiviert und in Winterquartieren geschützt überwintert werden. Auch, wenn sie strauchförmig wachsen, können Akazien eine stattliche Höhe ausbilden. Die Silberakazie (Acacia dealbata) zum Beispiel erreicht Höhen von bis zu 30 Metern.
Akazien können, in Abhängigkeit von der Sorte, winter- und sommergrün sein. Ihre Blätter sind dabei wechselständig angeordnet und meistens doppelt gefiedert – dies immer paarig. Dahingegen sind die Blätter von Robinien immer unpaarig gefiedert. Beide Gehölze haben jedoch die Gemeinsamkeit, dass sie weitere Nebenblätter aus Dornen ausbilden.
Sobald die Blütezeit einer Robinie im Frühsommer beginnt, bildet das Gehölz hängende Blütentrauben in unterschiedlichen Farbtönen aus. Ob weiß, violett oder rosa, die Blüten der Robinie sind vor allem bei heimischen Insekten beliebt und bieten Hummeln und Bienen eine höchstmögliche Nektarproduktion. Die Blütenstände der Akazien sind hingegen von einer gelben Farbe und besitzen die Form von runden oder walzigen Ähren. Die Knospen der Akazienblüten öffnen sich im Vorfrühling.
Auch die Winterhärte unterscheidet sich bei der Akazie und Robinie voneinander. So sind alle Akaziengewächse gar nicht oder nur bedingt winterhart, da sie ursprünglich aus wärmeren Regionen stammen. In Europa können sie im Freiland nur in milderen Regionen bestehen und müssen in unserer Region in Kübeln gehalten und in Kalträumen überwintert werden. Robinien hingegen mögen zwar warme Standorte, weisen jedoch eine hervorragende Klimaresistenz auf und sind vollkommen frosthart, sobald sie einmal im Garten etabliert sind.
Auch, wenn sich die Robinie und Akazie fast ausschließlich in ihrer Optik ähneln, gibt es eine weitere Gemeinsamkeit zwischen den beiden Holzarten, nämlich ihre Giftigkeit. So sind alle Pflanzenteile der Akazie, wie auch der Robinie bei Verzehr giftig und können unangenehme bis schwerwiegende Symptome auslösen. Vor allem der liebliche Duft der Robinie und Akazie lockt Unwissende an, von den Blättern, Blüten oder Hülsenfrüchten zu kosten. Die ersten Symptome einer Vergiftung mit der Robinie oder Akazie können anschließend die nachfolgenden sein:
Die wohl bekannteste Robinie ist die Kugelrobinie, welche vor allem als Kugelakazie bekannt ist. Tatsächlich ist dieser Name jedoch sehr irreführend, denn rein botanisch handelt es sich bei der Kugelakazie auf jeden Fall um eine Robinie: Robinia pseudoacacia „Umbraculifera“. Wie du bereits weißt, bedeutet der zweite Begriff des botanischen Namens der Kugelakazie, dass es sich um eine Scheinakazie handelt. Der Begriff „Umbraculifera“ bedeutet darüber hinaus so viel, wie „Schattenmacher“. Die Kugelakazie ist in unsere Region in Innenstädten, als Wegbeschattung oder auch als Hausbaum überaus beliebt – es handelt sich jedoch trotzdem um eine Robinie.
Die Akazie von der Robinie zu unterscheiden, ist auf den ersten Blick gar nicht so einfach. Mit dem Informationen aus diesem Beitrag sollte es dir jedoch ab sofort deutlich leichter fallen, deine Mitmenschen zu korrigieren, wenn sie behaupten, dass die Kugelakazie wirklich eine Akazie ist. Erfahre noch mehr zu diesem Gehölz und lies dir unseren Beitrag zur Pflege der Kugelrobinie durch! So bleibst du rund um das Holz und die Blüte deiner Pflanzen abgesichert.