Hättest du gewusst, dass du im Kampf gegen die Schneckenplagen auf einen ganz ungewöhnlichen Verbündeten setzen kannst? Dieser Verbündete heißt Tigerschnecke oder Tigerschnegel und ist ebenfalls ein Weichtier. Schnecken gegen Schnecken – so lässt sich umweltfreundlich die Zahl der gierigen Schädlinge reduzieren. Wir erklären, wie du eine Tigerschnecke erkennst und sie richtig gegen andere Schneckenarten einsetzt.
Dieses Tier fällt vor allem durch sein dekoratives Muster auf. Im Unterschied zu seinem Namensgeber trägt die Tigerschnecke (Limax Maximus) selten Streifen, sondern überwiegend Flecken. Schwarze Flecken auf braunem Hintergrund erinnern vielmehr an einen Leoparden. Das Mantelschild ist grau oder braun, mit einem seitlichen Atemloch.
Die Tigerschnecke gehört zu den Lungenschnecken und ist eine Nacktschnecke aus der Familie der Schnegel. Ursprünglich stammt der Tigerschnegel aus Süd- und Westeuropa, inzwischen ist dieses Weichtier auch in Mitteleuropa heimisch. Mit einer Körperlänge von bis zu 20 Zentimetern ist die Tigerschnecke keineswegs zu übersehen, die meisten Tiere sind zwischen 12 und 15 Zentimetern lang.
Doch tagsüber wirst du das Weichtier kaum zu Gesicht bekommen, denn diese Schnegel sind nachtaktiv. Die Tigerschnecken ziehen feuchtere, kühle Ecken vor, auch im Keller fühlt sich manch eine dieser Schnecken wohl. Einmal im Jahr pflanzen sich die zwittrigen Schnegel fort, wobei sich zwei Schnecken etwas erhöht positionieren. Nach einer stundenlangen Paarung legen die Schnecken transparente Eier ab.
Während die Anwesenheit der meisten Nacktschnecken für den Gärtner nichts als Ärger bedeutet, ist ein Tigerschnegel ein willkommener Gartenbewohner. Der Grund liegt in seiner Ernährungsweise: Die Tigerschnecken ernähren sich unter anderem von Eiern der Wegschnecken und anderer Nacktschnecken. Auch die Jungtiere ihrer entfernten Verwandten stehen auf dem Speiseplan des Schnegels.
Obwohl sich die Tigerschnecke gerne mit tierischem Protein stärkt, ist das Weichtier doch vorwiegend ein Vegetarier. Abgestorbene Pflanzenteile und Pilze sind die Hauptnahrungsquelle des Schnegels. Die Tigerschnecke ist also in jedem Fall ein wertvoller Nützling, der Schadschnecken im Schach und deinen Garten sauber hält.
Jetzt weißt du, dass dieser Schnegel dich bei der Bekämpfung von Schneckenplagen tatkräftig unterstützt. Auch erkennst du den Tigerschnegel bereits auf den ersten Blick. Nun bleibt es, diese Nacktschnecke in deinen Garten einzuladen. In nur drei Schritten kannst du dieses Ziel erreichen:
Eine Schneckeninvasion kann dich um deine Gemüseernte bringen und deine Zierpflanzen entstellen. Während der regenreichen Perioden steigt die Gefahr einer Schneckenplage, wobei die Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke und die Ackerschnecke die größten Schäden anrichten. Eine Tigerschnecke wird die Zahl der Schadschnecken reduzieren, doch ihr Potenzial ist begrenzt, wofür es drei Gründe gibt:
Wirst du regelmäßig von Schneckenplagen heimgesucht, brauchst du starke Alternativen zur Tigerschnecke. Fünf Alternativen stellen wir dir weiter unten kurz vor.
Suche im Spätsommer und Herbst nach Eiablagen der Nacktschnecken den Garten ab. Diese finden sich in feuchten Lagen, außerdem hilft Umgraben von Beeten nach dem Spätfrost. Denke daran, die transparenten Tigerschnecken-Eier zu verschonen. Während der Saison gehört Absammeln von adulten Schnecken im Beet zu deinen täglichen Pflichten.
In einen Naturgarten ziehen Igel, Spitzmäuse, Kröten, Blindschleichen, Amseln und weitere Tiere ein, die Schnecken zum Fressen gerne haben. Leider sind von diesen Gartenbewohnern auch die Tigerschnecken nicht sicher.
Laufenten können den Schnecken schnell den Garaus bereiten und du hast täglich ein leckeres Entenei zum Frühstück. Bedenke jedoch, dass Laufenten einen Stall und mindestens 150 Quadratmetern Auslauf pro Tier brauchen. Außerdem schmecken den Laufenten nicht nur Schnecken, sondern auch dein Gemüse.
Insofern du alle Schneckengelegen im Beet vernichtet hast, kannst du einen Schneckenzaun rundherum aufstellen. Diese Abwehrmethode ist effektiv, aber teuer und nur für eingeschränkte Bereiche sinnvoll.
Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann verwende Schneckenkorn im Kampf gegen die Schneckenplage. Entscheide dich in diesem Fall für den unbedenklichen Wirkstoff Eisen-III-Phosphat und streue das Mittel streng nach der Gebrauchsanweisung. Für die Tigerschnecken ist bedauerlicherweise jedes Schneckenkorn lebensgefährlich.
Wenn du eine Schneckenplage im Beet auf eine umweltfreundliche Art bekämpfen möchtest, sind Tigerschnegel eine gute Wahl. Diese Schnegel fressen nämlich Eiablagen und Jungtiere anderer Schnecken. Wir stellen dir aber auch effektive Alternativen zu Tigerschnecke vor. Wie du speziell Schnecken im Hochbeet loswirst, erfährst du in diesem Beitrag.