So niedlich die kleine Raupe auch aussieht, so sehr wird der Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri) von Besitzern der Heckenpflanze gefürchtet. Wir erklären dir in diesem Beitrag, was genau den Schädling ausmacht, was ein Befall deiner Ligustergehölze mit der Ligusterschwärmer-Raupe bedeutet und wie du deine Ölbaumgewächse wieder von den grünen Raupen des Nachtfalters befreist!
Bei dem Ligusterschwärmer handelt es sich um einen der größten, einheimischen Nachtfalter in unserer Region. Du erkennst die erwachsenen Insekten an ihrem dicken Körper mit einer Länge von bis zu sechs Zentimetern sowie den rosa-schwarzen Zeichnungen auf dem Körper und den braunschwarzen Vorder- und Hinterflügeln, die eine Spannweite von 80 bis 120 Millimeter erreichen können.
Der Ligusterschwärmer gehört zur Ordnung der Schmetterlinge und der Unterfamilie der Schwärmer. Der Nachtfalter ist in ganz Europa verbreitet und ernährt sich von Nektar aus Blütenkelchen. Von Mai bis Mitte des Sommers ist der Ligusterschwärmer aktiv und die Weibchen legen ihre Eier mit Vorliebe in Laubgehölze – hierzu zählt auch deine Ligusterhecke!
Während der Liguster-Nachfalter an sich deinen Liguster-Gehölzen (Ligustrum vulgares) nicht schadet, sind es seine Nachkommen, die ein wahres Problem darstellen können. Von Ende Mai bis Juli legt ein Ligusterschwärmer-Nachtfalter nämlich bis zu 200 Eier vereinzelt auf die Blattunterseite der Wirtspflanze. Aus diesen Eiern entwickeln sich bereits nach zwei Wochen zunächst Larven, welche schlussendlich zu den berüchtigten Ligusterschwärmer-Raupen heranwachsen. Du erkennst die Raupen des Liguster-Schwärmers an den nachfolgenden Merkmalen:
Im Gegensatz zu berüchtigten Raupen, wie dem Eichenprozessionsspinner ist die Ligusterschwärmer-Raupe kein Schädling, der aufgrund seiner Behaarung eine Gefahr für dich oder deine Haustiere darstellt. Die Raupe ist weder giftig noch beißt oder sticht sie. Dennoch ist ein starker Befall des Ligustergehölzes mit dem Schädling selbstverständlich ein Ärgernis, denn die Optik sowie die Vitalität der Pflanze können unter dem starken Hunger der Raupen leiden. Bei der Bekämpfung der Ligusterschwärmer-Raupen hast du verschiedene Möglichkeiten:
Nur, weil die Ligusterschwärmer-Raupe sich gelegentlich an den Blättern deines Ligusters sattfrisst und als Schädling bekannt ist, ist es noch lange kein Weltuntergang, wenn du den Nachtfalter oder seine Nachkommen in deinem Garten entdeckst – ganz im Gegenteil! So hat die Häufigkeit dieses großen Schmetterlings in den letzten Jahren stark abgenommen und Insektenfreunde freuen sich sogar, wenn sie die auffälligen Raupen und hübsch-gefärbten Nachtfalter in ihrer eigenen grünen Oase entdecken.
Betrachte die Ligusterschwärmer-Raupe somit viel mehr als ein Teil der natürlichen Diversität deines Gartens und beobachte die niedlichen, grünen Raupen bei ihrem Tagewerk. Damit ein Befall mit den Schädlingen nicht zu groß wird und deinem Liguster schlussendlich doch schadet, ist es immer ratsam, auf eine ausreichende Biodiversität im Garten zu achten. Hierbei sind die Insekten genauso wichtig, wie Vögel und auch Nagetiere. Biete den Bewohnern deines Gartens also kleine Steinmauern, Laub-Ecken oder natürliche Hecken – es muss nicht immer überall im Garten ordentlich sein!
Selbstverständlich ist es ärgerlich, wenn eine Vielzahl der Blätter deines Ligusters an- oder weggefressen wurde. Bedenke aber, dass auch dies halb so wild ist, denn der Ligustrum vulgare ist eine sehr schnell- und dichtwachsende Pflanze, die auch den Verlust einiger Blätter im Sommer gut vertragen kann. Erfahre noch mehr zur Pflege der Heckenpflanze und lies dir dafür unseren Beitrag zum Rückschnitt des Ligusters durch!