Plötzlich siehst du im Garten mehrere Zentimeter lange rabenschwarze Käfer krabbeln oder findest ein solches Insekt sogar im Haus und fragst dich: Sind es Freunde oder Feinde, Schädlinge oder Nützlinge? Wir erklären dir, um welche Käferarten es sich bei den großen schwarzen Käfern handeln könnte und wie du mit dem jeweiligen Käfer oder seinen Larven zu verfahren hast.
Wenn du große schwarze Käfer im Garten oder im Haushalt triffst, dann siehst du einen Vertreter der Familie Schwarzkäfer oder der Familie Laufkäfer oder vielleicht einen Schröter, womöglich aber auch einen Bockkäfer. Alle diese Insektenfamilien sind weit verzweigt und zählen Tausende Arten. Vor allem bei den Schwarzkäfern ist der Name Programm: Das Halsschild, die Flügeldecken und auch der Unterleib der Insekten sind schwarz gefärbt.
Ansonsten können die Lebensweisen dieser schwarzen Käfer kaum unterschiedlicher sein. Einige sind wie der Mistkäfer Nützlinge, andere, wie zum Beispiel der Mehlkäfer, Schädlinge. Die meisten sind wie der Große Eichenbock in der freien Natur zu Hause, andere sind wie der Totenkäfer Kulturfolger. Manche sind wie der Hirschkäfer stark bedroht, andere wie der Waldmistkäfer häufig anzutreffen. Dementsprechend unterschiedlich soll deine Begegnung mit diesen großen schwarzen Käfern verlaufen.
Schröter bilden eine artenreiche Familie, zu der auch mehrere große schwarze Käfer gehören. Typisch für Schröter ist der sogenannte Sexualdimorphismus – Männchen und Weibchen unterscheiden sich in ihrer Größe und ihrem Aussehen. Bei Männchen wie bei dem Hirschkäfer mit seinem „Geweih“ fallen vor allem die kräftigen Mandibeln auf. Der Hirschkäfer ist hierzulande der bekannteste Schröter und der größte europäische Käfer. Totholz ist der Lebensraum des Hirschkäfers, auch in einem Baumstumpf kannst du einem imposanten Tier begegnen. Von einem näheren Kontakt zum Hirschkäfer raten wir ab, denn sowohl Männchen als auch Weibchen können sich schmerzhaft in deinen Finger reinbeißen.
Mistkäfer sind Vertreter der gleichnamigen Familie, meist rundlich und ungelenk, schwarz oder mit einem metallischen Schimmer. Wenn du einen Mistkäfer im Garten siehst, dann ist es wohl entweder ein Waldmistkäfer oder ein Gemeiner Mistkäfer. An den Seiten sind seine schwarzen Flügeldecken bläulich gefärbt, das Halsschild glänzt in Dunkelviolett. Die Mistkäfer ernähren sich überwiegend von Kot, welchen die Käfer auch für ihre Larven als Vorrat anlegen. Diese unscheinbaren Sanitäter des Waldes sind Nützlinge und schaden deinem Garten keineswegs.
Schwarzkäfer bilden eine weitere Käferfamilie, welcher verständlicherweise entweder ganz schwarze oder zumindest dunkel gefärbte Insekten angehören. Charakteristisch sind ein breites Halsschild und fadenförmige Fühler, auch wenn es sich hierbei um keine Alleinstellungsmerkmale handelt. Im Garten, aber auch im Haus kann dich gelegentlich der bis zu 3 Zentimetern lange schwarze Totenkäfer erschrecken. Dieser Kulturfolger ernährt sich von Aas und Abfällen sowie beseitigt tote Insekten. Insofern ist der Totenkäfer kein Schädling.
Bockkäfer fallen durch ihre ausgeprägten, langen Fühler auf. Wenn in deinem Garten Eichen wachsen, läuft dir womöglich der Große Eichenbock über den Weg. Dieser rund 5 Zentimeter lange schwarze Käfer ernährt sich genau wie seine Larven von den Säften des Eichenbaums, adulte Käfer fressen außerdem reifes Obst. Der große Eichenbock richtet an deinem Baumbestand keine nennenswerten Schäden an. Diese Insekten sind vom Aussterben bedroht und streng geschützt.
Schnellkäfer besitzen eine erstaunliche Fähigkeit, sich selbst mit einem Klickgeräusch in die Luft zu katapultieren. So weichen die Mitglieder dieser Familie den Gefahren aus. Einige Mitglieder der Familie Schnellkäfer tragen schwarz, andere sind farbig. Massives Auftreten dieser Käfer wäre für dich ein Grund zur Sorge, denn vor allem die Larven der Schnellkäfer können an Getreide und anderen Pflanzen Schäden verursachen.
Siehst du plötzlich einen großen schwarzen Käfer im Wohnzimmer krabbeln, handelt es sich meist um einen unfreiwilligen Besucher aus dem Garten. Schaue diesen dir genau an und entlasse das Insekt in die Freiheit, falls es kein Schädling ist. In deiner Küche oder Vorratskammer werden dir jedoch eventuell auch lästige Schadkäfer begegnen, darunter diese Tiere:
Mehlkäfer sind schwarz und rund 2 Zentimeter lang. Diese Kulturfolger und gefürchtete Schädlinge treten am häufigsten in den Getreideprodukten und trockenem Tierfutter sowie in Trockenblumen auf. Entdeckst du die Mehlkäfer und deren Larven Mehlwürmer in deiner Wohnung, schreite unverzüglich zur Tat und inspiziere deine Vorräte.
Dunkler Pelzkäfer ist schwarz, jedoch mit einer Körperlänge von bis zu 0,5 Zentimetern recht klein. Diese Insekten tauchen häufig in Wohnungen mit Parkettböden und in Haushalten mit Tieren auf. Die Pelzkäfer schädigen Textilien und Pelze, daher sind die Käfer zu bekämpfen.
Dornspeckkäfer mit behaarten Flügeldecken erreichen Größen von bis zu einem Zentimeter und richten Schäden an Speck und Trockenfisch, an Pelzen und Textilien sowie an Möbeln und Tierpräparaten an. Befallene Gegenstände und Lebensmittel sind zu entsorgen, bei der Bekämpfung der Speckkäfer kannst du gerne Hilfe eines Kammerjägers holen.
Insofern es sich bei den schwarzen Käfern in der Wohnung um keine verirrten Gartenbewohner handelt, hast du es höchstwahrscheinlich mit Schädlingen zu tun. Diese sind schnellstmöglich zu bekämpfen.
Triffst du im Garten auf schwarze Käfer, sind es größtenteils entweder Nützlinge oder harmlose Insekten. Bei den um und im Haus entdeckten schwarzen Käfern handelt es sich dagegen häufig um Schadinsekten. So wirst du die Tiere los:
Werde jetzt aktiv und gehe gegen die schwarzen Käfer vor! Doch zunächst gilt es, die Käferart zu bestimmen, denn unter den schwarzen Käfern sind zahlreiche harmlose Insekten zu finden. Setze bei der Bekämpfung vor allem auf Hygiene und greife auf chemische Keule erst im Notfall zurück. Wie du Engerlinge bekämpfst und wann Engerlinge zu Nützlingen werden, zeigen wir dir in unseren weiteren Beiträgen.