Der karmesinrote Zylinderputzer bringt Farbe auf die Terrasse. Mit seinen leuchtend roten Blüten in der Form von Rundbürsten und den ledrigen, nach Zitronen duftenden Blättern, verbreitet die Callistemon Citrinus mediterrane Exotik. Ursprünglich in Australien beheimatet braucht sie viel Wasser, um zu gedeihen. Doch ansonsten ist sie recht unkompliziert. Was du alles zur Pflanzung und Pflege wissen musst, erklären wir hier im Beitrag.
Der kleine immergrüne Strauch zählt zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und wurde bereits ab Beginn des neunzehnten Jahrhunderts in Europa gezüchtet. Seitdem hat er nichts an seiner Beliebtheit eingebüßt:
Die kalkempfindliche Pflanze mag einen schwach sauren pH-Wert. Sie macht sich besonders gut in Wintergärten, auf Terrassen und Balkonen zusammen mit anderen Kübelpflanzen.
An der Callistemon citrinus sind sowohl Blüten als auch Blätter besonders. Wenn du die Blätter zerreibst, duften sie intensiv nach Zitrone. Die leicht lanzettlichen Blätter sind am Austrieb zuerst rot und färben sich dann graugrün. Die Blütenstände haben intensiv rot gefärbte bürstenarte Staubblätter, die bis zu zehn Zentimeter lang werden. An einem idealen Standort blüht der Zylinderputzer mehrmals pro Jahr und kann bis zu hundert Blüten ausbilden. Die Hauptblüte ist jedoch im Frühjahr und Sommer.
Die aus den Blüten entstehenden Fruchtkapseln bleiben oft über mehrere Jahre geschlossen. Als Phyrophyt hat sich die Callistemon an ihre natürliche Umgebung angepasst, wo es oft zu Buschbränden kommt. Die Samenkapseln öffnen sich daher erst bei sehr großer Hitze, denn nach Buschbränden fallen sie dann auf fruchtbaren Boden.
Auch in unseren Breiten ist die Callistemon eher eine Kübelpflanze für Terrasse, Garten und Balkon. Im Wintergarten gedeiht sie zwar auch, aber sie trägt dann weniger Blüten. Von April bis Oktober sollte sie aber auf jeden Fall im Freien stehen. Am wohlsten fühlt sie sich an einem vollbeschienenen Platz, der möglichst windgeschützt sein darf, wie etwa entlang von Mauern. Dort strahlt die Wärme auch in der Nacht ab.
Die Pflanzenerde sollte frisch und humusreich sein. Vermische sie ausreichend mit mineralischem Substrat wie Blähton, Sand oder Splitt. Am besten eignet sich ein pH-Wert zwischen fünf und sechs. Zum Umtopfen ist das Frühjahr vor der jährlichen Wachstumsphase ideal.
In seiner Heimat wächst der Zylinderputzer vor allem auf feuchtem, teilweise überflutetem Boden. Er braucht daher vor allem in der Wachstumsphase ausreichend Wasser. Im Frühjahr und Sommer muss er durchdringend gegossen werden, idealerweise mit Regenwasser, denn er ist kalkempfindlich. Bei zu wenig Gießwasser wirft er rasch mal die Blätter ab. Allerdings solltest du unbedingt Staunässe vermeiden, denn im Wurzelbereich kann schon mal eine Pilzinfektion entstehen. Gut tut ihm auch ein regelmäßiges Besprühen mit Wasser. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit.
Damit sich seine Blüten voll entwickeln, solltest du von April bis September bei jedem zweiten oder dritten Gießwasser Flüssigdünger hinzufügen. Auch granulierter Dünger für Kübelpflanzen mag die Callistemon. In den ersten Jahren musst du sie einmal pro Jahr umtopfen, da sie sehr rasch wächst und für ihre Wurzeln jährlich größere Töpfe benötigt. Ist die Callistemon etwas älter, reicht ein größerer Topf alle paar Jahre.
Du kannst deine Pflanze strauchartig schneiden oder auch alternativ als Hochstämmchen ziehen. Bei letzterem musst du entlang des Hauptstammes regelmäßig Zweige und Triebe entfernen. Meistens werden aber Strauchformen geschnitten, da diese weniger empfindlich bei der Überwinterung sind und weniger Pflege benötigen.
Schneide dafür die verwelkten Blüten bis knapp unter der Ansatzstelle zurück. So förderst du sowohl die Bildung neuer Knospen als auch einen dichteren Wuchs. Bei älteren Pflanzen reicht hier und da ein Auslichten und das Entfernen von abgestorbenen Zweigen. Trockene Blätter sind normal und sollten nur abgezupft werden. Willst du deiner Callistemon eine Verjüngungskur verpassen, schneide sie bis ins alte Holz zurück.
Idealerweise stellst du den Zylinderputzer im Winter an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort, der möglichst kühl ist. Als Winterquartier am besten geeignet ist ein Wintergarten bei frischen fünf bis zehn Grad. Eine Eingangshalle bei einem Fenster, ein oberirdischer Keller oder ein nicht geheizter Raum funktionieren ebenfalls. Bei höheren Temperaturen kann eine Überwinterung auch gelingen, sofern der Standort hell genug ist.
Allerdings besteht bei zu viel Wärme die Gefahr, dass die Pflanze vergeilt, weil sie in keine Ruhephase übertritt. Auch wirkt sich das auf die Blüte negativ aus. Je wärmer es ist, desto mehr musst du auch im Winter gießen. Kontrolliere daher regelmäßig die Feuchte des Substrats. Zu guter Letzt machen es sich dann auch oft Schildläuse auf den Blättern gemütlich.
Den Zylinderputzer kannst du auch selbst vermehren. Entweder ziehst du neue Pflanzen aus den Samen oder pflanzt Stecklinge ein.
Sobald die Keimlinge einige Zentimeter groß sind, kannst du sie umtopfen. Alternativ besorgst du dir die Samen im Fachhandel oder du kaufst bereits kleine gezüchtete Pflanzen. In diesem Fall sprich mit deinem Gärtner, ab welchem Zeitpunkt du die Pflanzen umtopfen solltest.
Für eine so außergewöhnliche und exotische Pflanze ist die Pflege des Zylinderputzers relativ einfach. Heikel sind nur die Temperatur und der Standort, doch beides lässt sich relativ unkompliziert lösen. Wenn du sie noch dazu selbst vermehrst, hast du immer ein ganz besonderes Geschenk für Freunde und Familie parat. Viele weitere Tipps zur Pflanzenpflege findest du in unserem Beitrag. Lies dir zum Beispiel unsere Beitragsreihe über den idyllischen Lindenbaum durch.