Die Königin der Nacht - Selenicereus grandiflorus - verdankt ihren majestätischen Namen einer äußerst seltenen Eigenschaft. Sie öffnet ihre Blüten in der Nacht. Auf diese Weise lockt sie nächtliche Bestäuber aus ihrem natürlichen Lebensraum an. Tropische Fledermäuse sind, anders als unsere heimischen karnivoren Fledermäuse, auf Nektar und Pollen spezialisiert. Jede Blüte blüht auch nur eine Nacht lang, bevor sie verwelkt. Deswegen ist die Befruchtung durch nachtaktive Tiere essenziell für die Vermehrung dieser besonderen Sukkulente.
Bei der Königin der Nacht kannst du dich auf eine idyllische Pflanze verlassen, die mit ihren gelben und weißen Blüten begeistert. Diese entwickeln sich in der Regel becherförmig und zeichnen sich durch einen starken Wuchs aus. Auf diese Weise wird die Königin der Nacht vor allem für Innenräume zu einer beliebten Pflanze und überzeugt als idyllischer Blütenschmuck. Vor allem auf mäßig feuchten Böden mit sandiger Struktur entwickelt sich die Sukkulente in der gewünschten Ausführung und trägt zu einem idyllischen Wuchs bei dir im Topf bei. Folgende Eigenschaften solltest du dabei im Blick behalten:
Wuchstyp: Sukkulente
Wuchshöhe: zwischen 100 und 300 Zentimetern
Eigenschaften des Wuchsverhaltens: Stacheln oder Dornen
Farbe der Blüten: weiß, gelb
Blütezeit: von Juni bis September
Form der Blüten: Einzelblüte, becherförmig und endständig
Eigenschaften der Blüten: duftet stark
Farbe der Früchte: rot
Form der Früchte: Beere
Eigenschaften der Früchte: sind essbar
Licht: indirektes Sonnenlicht
Art des Bodens: bevorzugt sandigen Boden
Bodenfeuchtigkeit: frisch bis hin zu mäßig feucht
pH-Wert: leicht sauer (schwach)
Nährstoffbedarf: dezent (gering) nährstoffreich
Humus: humusreich
Zier- oder Nutzwert: Blütenschmuck
Verwendung: Wintergarten, Pflanzgefäße, Innenraumbegrünung
Selenicerus grandiflorus ist zugehörig zur Familie der Kakteen. Sie ist in Ostmexiko und anderen tropischen Klimazonen wie Kuba und Jamaika beheimatet. Die Pflanze gedeiht als Epiphyt, also als Pflanze, die auf einer anderen wächst, ohne sie zu schädigen. Oder aber als Landpflanze und oft auch auf Felsen oder steinigen Sandböden wachsend, als Lithophyt. In ihrem natürlichen Lebensraum ermöglichen milde Temperaturen ein ganzjähriges Wachstum der Sukkulente. Da die Königin der Nacht nur einmal im Jahr blüht und sonst wie ein gewöhnlicher Kaktus aussieht, kann sie gerade für Menschen, die in gemäßigten Regionen leben, schwer zu erkennen und zu finden sein.
Der Ausdruck Epiphyt wird nicht nur bei Land-, sondern auch bei Wasserpflanzen verwendet. Ein anderes Wort für Epiphyt ist auch Aufsitzerpflanze. Es handelt sich hierbei also um Pflanzen, welche auf anderen Pflanzen wachsen.
Wenn die Königin der Nacht etwas findet, woran sie sich festhalten kann, dann wächst sie als aufrechter Kaktus heran. Ansonsten wächst sie flach am Boden entlang. Die Kakteenart kann Wasser in ihren Trieben speichern. Sie können bis zu zwei oder drei Zentimetern dick werden und haben eine Wuchshöhe von einem bis drei Meter und entwickeln kleine Äste, die abzweigen. Sie ist auch mit weißen, stacheligen Borsten bedeckt, hat aber insgesamt eine bläulich grüne Farbe.
Wenn die Sukkulente mindestens fünf Jahre alt ist, kann sie erste Blüten entwickeln. Im Frühsommer beginnen sich kleine weiße "Wattebällchen" an der Pflanze zu bilden. Diese Knospen wachsen erst dann zur Blüte heran, wenn genügend Licht und Wärme zur weiteren Entwicklung vorhanden sind.
Die Blüte öffnet sich im Sommer dann nur für eine Nacht, bevor sie wieder verwelkt. Du solltest sie also gut im Auge behalten, um diesen besonderen Moment nicht zu verpassen. Der Prozess der Blütenöffnung beginnt um 22 Uhr, dann blühen sie langsam auf und sind um 24 Uhr vollständig geöffnet. Ab drei Uhr morgens schließen sich die Blüten der Selenicereus grandiflorus schon wieder und welken bis zum Morgen zurück.
Die trichter- und strahlenförmigen Blüten der Königin der Nacht sind ungewöhnlich groß, mit einem Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern. Sie haben meist einen sehr angenehmen Duft, der als vanilleartig beschrieben wird. Die Hüllblätter sind rot bis bräunlich gefärbt. Sie heben sich attraktiv von den weißen oder blassgelben inneren Blütenblättern ab. In der Mitte der Blüten gruppieren sich die Staubblätter um den langen, dicken Griffel.
Die Königin der Nacht hat genau genommen keine richtigen Blätter, da diese zu gelblichen, sehr feinen Dornen umgebildet sind. Nach erfolgreicher Befruchtung - die bei reinen Zimmerpflanzen überwiegend nicht stattfindet - entwickeln sich an der Kaktus-Pflanze rote, essbare Beeren. Sie enthalten die Samen der Königin der Nacht und stellen dadurch die Grundlage einer später erfolgreichen Blüte dar.
Um die Mittagszeit kannst du sehen, ob sich die Knospe in der Nacht öffnen wird. Wenn ja, schwillt die Knospe schon tagsüber stark an. Innerhalb weniger Stunden nachdem es dunkel wird, beginnen sich ihre Blütenblätter voneinander zu trennen und entfalten sich zu einer prächtigen Blüte. Behalte deine Zimmerpflanze aus diesem Grund etwas genauer im Blick und sorge dafür, dass die Nacht der Blüte nicht an dir vorbeigeht.
Die Königin der Nacht ist sehr lichthungrig und sollte die meiste Zeit des Jahres an einem hellen Ort im Haus gehalten werden. Sie sollte jedoch möglichst keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommen. Direktes Sonnenlicht wird nur im Winter empfohlen, damit diese tropische Zimmerpflanze auch in unseren Breitengraden ausreichend Licht bekommt. Der Standort sollte ebenfalls warm sein, der Kaktus braucht mindestens 22 Grad um gedeihen zu können. Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert das Wachstum, ist aber nicht notwendig für das Überleben dieser Kaktusart.
Das ideale Substrat für die Königin der Nacht ist eine Mischung aus humusreicher, saurer Kübelpflanzenerde und etwas Sand sowie Ton-Granulat. Das macht diese Erde strukturell stabil und gut durchlässig. Im Fachhandel erworbene, fertig gemischte Kakteenerde ist ebenfalls geeignet.
Wenn du die Königin der Nacht artgerecht wässern willst, solltest du ihren Wurzelballen vom Frühjahr bis zum Herbst ständig leicht feucht halten. Im Winter sollte er nicht völlig austrocknen. Es ist aber ausreichend, alle drei bis fünf Wochen ein wenig Wasser zu geben. Achte darauf, dass sich keine Staunässe bildet.
Um die beste Blüte zu erzielen, sollte die Düngung während der Vegetationsperiode erfolgen. Diese liegt bei der Königin der Nacht in der Regel zwischen April und August. Verwende alle ein bis drei Wochen ein wenig Flüssigdünger im Gießwasser, je nachdem, wie schnell er wächst und wie groß er ist. Normaler Blumendünger ist ausreichend; spezieller Kakteendünger wäre dennoch anzuraten. So nimmt die Zimmerpflanze schnell Form an.
Wenn du eine Königin der Nacht in einem Gartencenter kaufst, achte darauf auch gleich eine Kletterhilfe für Sie zu kaufen und du solltest sie so schnell wie möglich aus ihrem üblichen Plastiktopf befreien. Ein Tontopf ist besser geeignet und hilft bei der Feuchtigkeitsregulierung, da er offene Poren hat. Als Zimmerpflanze benötigt dieser besondere Kaktus ein großes und stabiles Pflanzgefäß. Es ist zu empfehlen, beim Umtopfen von Anfang an auch Kletterhilfen anzubringen. Damit verhinderst du, dass die Sukkulente in die Breite statt in die Höhe wächst: Diese Wuchsform ist aus ästhetischen Gründen vorzuziehen. Das Umtopfen sollte anfangs jährlich erfolgen, später ist es ausreichend, alle drei bis fünf Jahre nach Bedarf umzutopfen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist immer im Frühjahr.
Die Königin der Nacht braucht zwischen Oktober und März eine mindestens 16-wöchige Winterruhe, damit sie im Folgejahr weiter wachsen und neue Blüten austreiben kann. Sie sollte an einem kühlen, aber sonnigen Platz stehen, da sie sonst in den Wintermonaten nicht genügend Licht abbekommt. Die beste Temperatur liegt zwischen 12° und 15° Celsius, aber sie darf nicht unter 10° Celsius fallen. Sie darf nicht lange über 20° Celsius bleiben. Das Gießen solltest du stark reduzieren. Es reicht, wenn du ihr alle paar Wochen etwas Wasser gibst, damit die Erde nicht gänzlich vertrocknet. Die Düngung sollte komplett eingestellt und erst nach der Winterruhe wieder angefangen werden.
Die Triebe der Zimmerpflanze können mehrere Meter lang werden, wenn dies nicht erwünscht ist, kann man den Kaktus problemlos zurückschneiden. Man sollte dies während der Wachstumsphase im Frühjahr oder Sommer tun, damit sie die Schnittstellen heilen und neu austreiben kann. Trage beim Zurückschneiden der Zweige unbedingt Handschuhe, denn sie sind mit feinen Dornen besetzt, die dich verletzen können.
Wenn du deine Königin der Nacht vermehren möchtest, ist der Rückschnitt genau die richtige Wahl. Mit den folgenden Schritten gelingt es dir, für einen starken Schnitt zu sorgen und die Sukkulente erfolgreich zu vermehren:
Die Aussaat ist ebenfalls möglich, aber nicht ganz einfach, da die Pflanze hier nicht heimisch ist und es demnach schwierig ist, Saatgut zu finden. Sollte deine Königin der Nacht aber wider Erwarten Früchte tragen, nutze die darin enthaltenen Samen. Versuche, damit neue Kakteen aufzuziehen!
Kakteen sind normalerweise sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge, dies gilt auch für die Königin der Nacht. Gefährlich für diese Kakteenart ist lediglich die Wurzelfäule, die durch Staunässe oder zu häufiges Gießen verursacht wird. Achte bei der Zimmerpflanze aus diesem Grund auf eine durchdachte Versorgung und bewässere sie nur, wenn der Boden bereits zu trocken ist.
Die Königin der Nacht blühen zu sehen, ist ein einzigartiges Erlebnis. Mit der richtigen Pflege ist es auch nicht schwer. Du musst nur aufpassen, dass du die Nacht der Blüte nicht verpasst. Falls du dich neben der Königin der Nacht auch für weitere Pflanzen interessierst, stellen wir dir diese gerne etwas genauer vor. Schau dir zum Beispiel unsere Beiträge zur Hyazinthe an und sorge für einzigartige Blüten direkt bei dir im Garten.
Finde hier ausführliche Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Königin der Nacht.
Wenn Du sehen möchtest, wie Deine Selenicereus Grandiflorus blüht, dann solltest Du besonders aufmerksam sein, denn sie blüht nur einmal im Jahr und immer in der Nacht.
Du solltest darauf achten, dass Du den Saft dieser Pflanze nicht auf die Haut bekommst, denn dieser reizt Deine Haut. Die Selenicereus Grandiflorus enthält also Giftstoffe.
Nein, die Kaktee ist nicht winterhart. Solltest Du eine haben oder Dir eine zulegen, musst Du in den Wintermonaten also darauf achten, dass Du ihren Ansprüchen gerecht wirst. Du solltest sie also für die Überwinterung reinholen und zum Beispiel in ein kühles, ungeheiztes Treppenhaus oder in einen sehr hellen Kellerraum stellen.
Sollte Deine Königin der Nacht nicht blühen, hast Du bei der Überwinterung etwas falsch gemacht. Diese Kaktee muss zur Überwinterung reingeholt werden. Die Temperaturen dürfen nicht über 15 Grad und nicht unter 10 Grad Celsius fallen. Sie benötigt diese Temperatur, damit sie ihre Blütenpracht ausbilden kann und somit dann auch im darauffolgenden Jahr blühen kann.