Mit seinem rasanten Wuchs ist der Schlingknöterich die ideale Kletterpflanze für Fassaden. Bis zu dreißig Zentimeter können es pro Tag werden. Und während im Sommer die weißen Blüten strahlen, sind es im Herbst die hellgelb verfärbten Blätter. Einziger Wermutstropfen: Der Schlingknöterich wächst einem sprichwörtlich schnell über den Kopf. Damit das nicht passiert, haben wir alle Tipps und Tricks zum Schlingknöterich zusammengefasst.
Der Schlingknöterich (Fallopia aubertii, Fallopia baldschuanica oder Polygonum aubertii) zählt zur Gattung der Flügelknöteriche und der Familie der Knöterichgewächse oder Polygonaceae. Beheimatet ist er in China, Afghanistan und Pakistan. Als Neophyt gedeiht er auch in Mitteleuropa, Nordamerika und Neuseeland.
Die winterharte Kletterpflanze mag alkalische bis saure Böden, die nährstoffreich sind. Dabei ist sie sehr kalktolerant. Sie angelt sich dank Schlingtrieben und Kletterhilfen einige Meter pro Jahr in die Höhe und wird daher auch ‚Architektentrost‘ genannt, da sie unschöne Fassaden in neuem Glanz erscheinen lässt.
Die im Austrieb rötlichen Blätter färben sich im Sommer grün und werden dann im Herbst hellgelb bis braun. In der Folge verliert der Knöterich sein Laub über den Winter. In ihrer Form länglich bis oval, werden die Blätter bis zu neun Zentimeter lang.
Ab Juni bis in den Oktober erblüht der Knöterich mit hunderten kleinen duftenden weißen, rosa oder gelben Blüten. Diese hängen in traubenförmigen Rispen herab und locken Bienen sowie andere Insekten an. Die Früchte sind kleine, dreieckige Nüsse.
Gewusst? Die Bezeichnung Knöterich geht auf die kleinen Knötchen an den Trieben zurück.
Der Schlingknöterich bevorzugt sonnige bis halbschattige und windgeschützte Lagen, doch auch im Schatten rankt er sich noch in luftige Höhen. An den Boden stellt er wenig Ansprüche und gedeiht normalerweise auch unter nicht optimalen Bedingungen. Staunässe verträgt er jedoch nicht so gut. Wenn die Erde zu dicht ist, lockere sie daher mit etwas Sand oder Kies auf.
Ansonsten kann der Boden sauer bis alkalisch und kalkhaltig sein. Bedenke auch, dass der Schlingknöterich ein Tiefwurzler mit weit verzweigten Wurzeln ist. Daher sollte der Boden idealerweise tiefgründig sein. Minustemperaturen von bis zu 28 Grad hält er ohne Probleme aus und benötigt daher im Winter keinerlei Betreuung.
Die beste Pflanzzeit für die Schlingpflanze sind das Frühjahr und der Herbst. Containerpflanzen aus der Baumschule lassen sich jederzeit setzen. Sobald du den richtigen Standort definiert hast, kann es losgehen.
Installiere zeitgleich ein Gitter als Rankhilfe, denn der Schlingknöterich wächst rasend schnell. Bedenke auch, dass er sich deshalb nicht leicht umpflanzen lässt. Gute Standorte sind daher beispielsweise Wände von Ställen, Garagen oder Hauswände mit wenig Fenstern.
Aufwändig bei der Pflege ist vor allem das regelmäßige Zurückschneiden. Gießen und Düngen musst du den Knöterich nicht regelmäßig. Hier findest du alle Pflegemaßnahmen nochmals im Detail:
Da die Fallopia aubertii so schnell wächst und dabei wirklich keine Ritze auslässt, solltest du unbedingt darauf achten, dass sie nicht unter das Dach, in die Regenrinnen oder in die Fassadendämmung eindringt.
Da der Schlingknöterich so massiv wächst, solltest du ihn eher als Solitär setzen oder je nach Standortbedingungen zusammen mit ein bis zwei anderen Pflanzen. Besonders vorteilhaft ist er zur Begrünung von:
Stelle aber sicher, dass der Unterbau bei Pergolen oder Laubengängen stabil genug ist. Bei niedrigen Gebäuden wie Gartenhäusern oder Schuppen gilt es zu bedenken, dass der Polygonum diese sehr schnell zur Gänze überwuchert.
Gewusst? Der Knöterich dient nicht nur als Bienenweide, sondern auch als Nistplatz für Vögel.
Der Schlingknöterich begrünt nachhaltig unattraktive Flächen wie Garagenwände, Sichtschutzwände, Zäune oder Hauswände. Gleichzeitig bietest du mit der Fallopia aubertii Vögeln Unterschlupf und Bienen Nahrung. Seine duftende Blütenfülle ist das Tüpfelchen auf dem i. Sobald der Knöterich gut angewachsen ist, musst du dich auch nur mehr um den regelmäßigen Rückschnitt kümmern.