Mit seinen wie getupft aussehenden Blütenkerzen könnte der Kerzenknöterich direkt aus einem impressionistischen Gemälde stammen. Dabei lassen die Blüten die großen Blätter weit hinter sich, wenn sie sich gen Himmel strecken. Pflegeleicht und nicht-invasiv im Vergleich zum verwandten Japan-Knöterich eignet sich der Kerzenknöterich perfekt für Gärten oder als Kübelpflanze. Alle Informationen zu Herkunft, Pflege und Knöterich-Sorten findest du hier.
Der Kerzenknöterich, botanisch Bistorta amplexicaulis bzw. Persicaria amplexicaulis, ist Teil der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Er ist auch als Polygonum amplexicaule im Umlauf. Horstig im Wuchs ist der Kerzenknöterich unkompliziert im Anbau und blüht bis spät in den Herbst.
Die ungiftige Pflanze bevorzugt nährstoffreiche Böden mit einem neutralen pH-Wert. Dabei ist sie ausgesprochen kalkverträglich. Da sie besonders winterhart ist, benötigt sie keine besondere Betreuung im Winter und wächst unkompliziert über viele Jahre im Garten.
Die Bistorta amplexicaulis ist in der Himalayraregion beheimatet. Dort wächst sie von Afghanistan bis China auf sonnigen bis halbschattigen Hängen und in Wäldern, wenn der Boden schön frisch ist. Auch bei uns ist diese Umgebung in freier Natur ideal. In Gärten entwickelt sie sich ebenso besonders gut an einem sonnigen bis absonnigen Platz. Noch dazu ist sie resistent gegen Schnecken.
Der sommergrüne Strauch mit Herbstfärbung strebt horstartig in eine Höhe von über einen Meter. Dabei wächst er gleichzeitig bis zu einer Breite von über einem halben Meter. Aus dem grundständig dicht wachsenden Laub ragen die Blütenstängel hoch empor, an denen die Blütenrispen in Form von Kerzen sitzen. Der Knöterich vermehrt sich zwar über Rhizome, aber in Maßen.
Gewusst? 2012 wurde der Kerzenknöterich zur Staude des Jahres gekürt.
Die Blätter der Bistorta werden bis zu 15 Zentimeter lang, sind am Rand leicht gewellt und in ihrer Form breit-lanzettlich. Da sie stängelumfassend wachsen, wirken sie auf den ersten Blick herzförmig. Grün während des Sommers, färben sie sich im Herbst oft gelb, was besonders apart wirkt, wenn gleichzeitig noch die Blüten stehen.
Die sehr schmalen, bis zu zehn Zentimeter langen Blütenkerzen blühen viele Monate immer wieder, oft sogar noch, wenn der erste Frost bereits da ist. Obwohl sich die Blüten meist in Rot-Pink zeigen, gibt es auch einige Sorten, die weiße, rosa oder violette Blüten hervorbringen. Die Früchte wiederum sind beim Kerzenknöterich eher unauffällig. Sie bilden Samen aus.
Am liebsten hat die Persicaria amplexicaulis einen sonnigen Standort. Auch der Halbschatten ist kein Problem für sie. Der Boden sollte idealerweise aufgelockert sein, leicht lehmig und frisch bis feucht. Ein neutraler pH-Wert ist ideal. Ist der Boden überwiegend sandig, kannst du ihn mit Kompost oder einer humosen Gartenerde aufbessern. Wenn der Boden sehr verdichtet ist, arbeite wiederum Sand ein. Grundsätzlich kommt aber die Bistorta gut mit Staufeuchte zurecht.
Gern mag der Kerzenknöterich Gehölzränder oder Gewässerufer. Gut macht er sich auch in Gartenbeeten oder in Staudenrabatten. Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr bis Mitte Mai oder der September. Möchtest du Knöteriche als Gruppenpflanzung setzen, beachte einen Pflanzabstand von 50 Zentimetern und setze nie mehr als drei Exemplare auf einen Quadratmeter. Über Zeit breiten sich die Stauden nämlich stark aus und nehmen viel Platz im Beet ein.
Die Bistorta amplexicaulis ist eine ausgesprochen pflegeleichte Staude und bedarf kaum Betreuung. Die folgenden Punkte solltest du aber beachten:
Wenn die Winter sehr nass oder feucht sind, deckst du zusätzlich mit Reisig ab. Denn bei lang anhaltender Feuchtigkeit kann es im Winter zum Pilzbefall der Rhizome kommen.
Kerzenknöteriche sind in vielerlei Hinsicht ein Gewinn. Sie sind pflegeleicht, wachsen schnell und blühen besonders lange. Was Boden und Standort angeht, sind sie ausgesprochen flexibel. Lass deiner Kreativität daher freien Lauf. Hier sind einige unserer Ideen.
Besonders dafür geeignet sind spät blühende Sträucher wie Herbstanemonen, Silberkerzen Astern, Flammenblumen oder Ziergräser. Kleinere Pflanznachbarn kommen hingegen nicht infrage, da sie aufgrund von Licht- und Platzmangel rasch eingehen würden.
Früher war es gar nicht so einfach, im Pflanzenhandel Kerzenknöteriche zu beziehen. Das hat sich Gott sei Dank zwischenzeitlich geändert. Nachstehend stellen wir dir die häufigsten bei uns angebotenen Sorten vor:
Die Sorte ‚Roseum‘ blüht, wie der Name schon sagt, rosa. Sie fügt sich besonders gut in Beete mit pastellfarbenen Blumen. Die ‚Orange Field‘ wiederum zeigt die ganz seltenen orangen Blüten, und die ‚September Spires‘ glänzt in der Blütenfarbe violett-rosa.
Die Bistorta sät sich im Herbst selbst aus. Du kannst im Frühjahr einfach die Keimlinge rund um die Staude ausgraben und an einen anderen Ort verpflanzen. Die Keimlinge, die du nicht benötigst, reißt du aus und entsorgst sie im Hausmüll. Alternativ verwendest du im Frühsommer Stecklinge.
Als dritte und einfache Option bietet sich die Teilung an. Alle drei bis vier Jahre solltest du diese zu Verjüngungszwecken der Pflanze sowieso einplanen.
Setze den größten Teil an der gleichen Stelle wieder ein und gib etwas frische Erde dazu. Die anderen Teile kannst du an neuen Standorten einpflanzen oder verschenken. Gieße die Pflanzen gut an.
Der Kerzenknöterich besticht durch sein dichtes Laub und die langen Blütenstände in kräftigen Farben. In jeder Hinsicht unkompliziert gedeiht der Strauch in fast jedem Garten unter fast allen Bedingungen. Frostunempfindlich bereitet der Knöterich viele Jahre Freude, ob im Gartenbeet, als Gruppenpflanzung oder in Rabatten. Als Sommerblüher wird er so garantiert zur guten Wahl.