Huflattich ist ein sympathischer Frühblüher mit minimalen Ansprüchen an Standort und Pflege. Doch diese Pflanze ist mehr als nur hübsch, sondern macht sich auch vielfach nützlich. Aber wie genau pflegst du den Huflattich in Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter? Erfahre direkt hier, warum es sich für dich lohnt, den Huflattich in deinen Garten zu holen und wie auch du einen grünen Daumen entwickelst.
Der Huflattich (Tussilago farfara) ist noch unter zahlreichen anderen Namen bekannt. Darunter sind die Namen Märzblume und Brustlattich, Rosshuf und Tabakkraut. Diese Namen weisen zum Teil auf das Aussehen seiner hufeisenförmigen Blätter, teilweise aber auch auf die frühe Blütezeit und auf die Heilwirkung der Pflanze hin. Botanisch gesehen gehört Huflattich zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist insofern mit Löwenzahn, Ringelblume und Stevia verwandt.
Bereits im Februar sind in warmen, sonnigen Lagen und an Wegrändern die leuchtend gelben Blüten dieser Pionierpflanze zu bewundern. Die Blätter kommen erst zum Vorschein, nachdem die rund 30 Zentimeter hohen Blütenstände verschwunden sind.
Während der Blütezeit lockt Huflattich Schmetterlinge, Bienen und Schwebfliegen an. Ist die Blütesaison vorbei, führt die Pflanze eine unscheinbare Existenz und zieht sich im Herbst unter die Erde zurück. Dabei stellt für den Tussilago farfara sogar ein Starkfrost bis zu -28 Grad Celsius kein Problem dar.
Der Huflattich ist fast überall in Europa heimisch. Doch sie ist auch auf dem afrikanischen Kontinent sowie als invasive Art in Ostasien und Nordamerika zu finden. Die anspruchslose Pflanze fühlt sich nicht nur im Flachland, sondern auch im Mittelgebirge und in den voralpinen Regionen wohl.
Dabei kommt der Huflattich mit fast jedem Boden zurecht, wobei das Kraut vorrangig nährstoffarme und steinige Böden besiedelt. Trockenheit stellt für Tussilago farfara ebenfalls kein Problem dar. Zum Lebensraum des Huflattichs gehören Steinbrüche, Wegränder, Böschungen, aber auch Fluss- und Bachufer.
Das markanteste Merkmal der Pflanze sind ihre bis zu 30 Zentimetern hohe Blütenstände. Der Huflattich blüht bereits im ausgehenden Winter mit goldgelben Blüten. Der Rand der bis zu 2,5 Zentimeter großen und goldgelben Blütenstände besteht aus rund 300 zungenförmigen weiblichen Blütenblättern. Bis zu 40 männliche Blüten bilden die ebenfalls gelbe Mitte. Die Stängel sind leicht behaart.
Ist die Blütezeit im April vorbei, kommen die hufeisen- oder herzförmigen Blätter zum Vorschein. Die Huflattichblätter sind rund 20 Zentimeter breit und stehen auf ebenso langen Stielen. An der Unterseite ist das Blatt mit weißem Filz bedeckt, an den Blatträndern befinden sich kleinere schwarze Zähne.
Zwischen den Huflattichblättern und den Blättern der giftigen Pestwurz besteht Verwechslungsgefahr. Allerdings sind die Blätter der Pestwurz etwa doppelt so groß und haben keine schwarze Zahnung. Außerdem erscheinen bei der Giftpflanze die Blüten zur selben Zeit wie die Blätter. Dennoch solltest du dich möglichst gut vor einer Verwechslung schützen, da die enthaltenen Gerbstoffe giftig sein können.
Hast du die gelben Blüten des Huflattichs in deinem Garten gesichtet? Dann freue dich über diese nützliche Pflanze, statt es als Unkraut zu bekämpfen! Zum einen ist der Huflattich eine richtige Gartenzierde. Zum anderen zeigt sich das Kraut auch in einer Bienen- und Schmetterlingsweide nützlich.
Nicht nur Honigbienen, sondern auch mehrere Wildbienen sammeln leckeren Nektar von Huflattich und bestäuben seine Blüten. Neben fünf Arten von Furchenbienen fliegen acht Arten von Sandbienen und vier Schmetterlingsarten wie Zitronenfalter oder Weißling die Huflattichblüten an. Die Blätter dienen wiederum rund 15 Raupenarten als lebenswichtige Nahrungsgrundlage.
Fehlt Huflattich noch in deinem Garten, lohnt es sich, das Kraut dort anzusiedeln. Wähle für deinen Huflattich einen warmen und sonnigen Standort aus. Die Bodenqualität spielt für die Pflanze eine nur untergeordnete Rolle und ein nährstoffarmer, steiniger Boden stellt kein Problem dar.
Nicht nur in deinem Garten ist der Huflattich ein nützlich, sondern auch in deiner Küche. Denn die Pflanze ist essbar. Mit den Blüten und den jungen Blättern des Wildkrauts kannst du deine frischen Sommersalate geschmacklich und optisch aufwerten. Huflattich verleiht deinen Gerichten eine pfeffrige Note und passt unter anderem zu Reis- und Kartoffelspeisen. Sowohl roh als auch blanchiert vermag das Wildkraut zu überzeugen.
Huflattich ist bekannt für seine heilende Wirkung, besonders für Lungen und Bronchien. Als Arznei kommen dabei die Huflattichblätter infrage, die als Tee oder als Lösung zum Gurgeln verwendet werden können. Um einen Tee zuzubereiten, überbrühe zwei Teelöffel klein gehackte Huflattichblätter mit kochendem Wasser und lasse die Lösung rund 15 Minuten ziehen.
Laut Heilpraktikern und Therapeuten wirkt die Heilpflanze entzündungshemmend. Zudem ist sie adstringierend, löst Schleim und ist tonisierend - sie hilft also bei zahlreichen Erkrankungen. In der Naturheilkunde kommen Huflattich-Auszüge zum Einsatz, um hartnäckigen Husten und unangenehmen Reizhusten (Tussis = Husten) zu behandeln (Huflattichtee).
Der alte lateinische Name Tussilago – „ich löse den Husten“ – deutet darauf hin, dass diese Heilwirkung der Wildpflanze bereits in der Antike bekannt war. Die Schleimstoffe in Huflattich wirken reizlindernd, entzündungshemmend und abschwellend auf die Schleimhäute in Mund und Rachen.
Jetzt weißt du nicht nur, wie Huflattich aussieht, sondern auch, warum dieses Kraut im Garten, in der Küche und in deiner Apotheke nützlich ist. Es gibt zahlreiche Rezepte, durch die man Huflattich bei Erkrankungen verwenden kann. Würdest du gerne mehr über Heilpflanzen erfahren, die du im Garten anbauen kannst? Dann empfehlen wir dir unsere weiteren Beiträge rund um Heilkräuter und ihre Wirkstoffe.