Tellerhortensien stammen ursprünglich aus den Bergwäldern Japans und werden daher auch Berghortensien genannt. In der Natur wachsen sie auf ca. 1000 Metern über dem Meeresspiegel an Orten mit humusreichen Böden und reichlich Niederschlag. Eine bekannte Tellerhortensienart ist die Japanische Teehortensie (Hydrangea serrata ‘Oamacha’). Eine enge Verwandte der japanischen Tellerhortensie ist die koreanische Tellerhortensie (Hydrangea serrata f. koreana), sie wächst auf der koreanischen Halbinseln in Gebieten mit ähnlichen Standortbedingungen.
Mittlerweile wurden einige Hortensienarten gekreuzt, um die Vorteile der jeweiligen Pflanze zu vermischen. Eine häufige Kreuzung sind Teller und Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla), sie werden jedoch oft als Tellerhortensien bezeichnet. Eine bekannte Kreuzung ist die Sorte “Preziosa”, die sterile Blütenstände trägt.
In der englsichen Pflanzenwelt gibt es den Begriff “Lacecap”, was so viel wie “Spitzenhäubchen” bedeutet. Als Lacecap Hortensien werden alle Arten mit Schirmrispen wie die Tellerhortensie bezeichnet. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Lacecap Hortensie ursprünglich von der Teller- oder Bauernhortensie abstammt.
Das Laub der Tellerhortensie hat folgende Eigenschaften:
Tellerhortensien bilden Schirmrispen als Blütenstände. Der äußere Rand der Schirmrispen besteht aus sterilen Scheinblüten, welche mit einem leichten Duft Insekten anlocken. Die am Rand liegenden Schneinblüten, werden auch Randblüten genannt. Die Mitte der Schirmrispe ist mit der fruchtbaren Blüte besetzt. Bei der entsprechenden Nährstoffversorgung können die Blüten ihre Farben verändern, hier haben wir eine Anleitung wie du deine Hortensienblüten blau färben kannst. In der Blütephase von Juli bis Oktober blüht die Tellerortensie auf sauren Böden blau und auf neutralen Böden rosa, sorge für die entsprechenden Voraussetzungen, falls deine Hydrangea eine bestimmte Farbe annehmen sollte.
Die maximale Wuchshöhe der Tellerhortensie beträgt je nach Sorte ca. 100 bis 150 Zentimeter. Die ockerbraune bis rostbraune Rinde der Tellerhortensie stellt einen schönen Kontrast zwischen Blättern und Gehölz dar. Mache dir keine Sorgen, wenn die Rinde am alten Holz abblättert, das ist ganz normal. Tellerhortensien sind Halbsträucher, das bedeutet, dass Triebspitzen bis zum Winter nicht verholzen und im Winter normalerweise zurückfrieren.
Tellerhortensien haben ähnliche Pflegeeigenschaften wie die Bauernhortensie. Sie fühlen sich an einem halbschattigen, windgeschützten Standort sehr wohl und können sich gut entwickeln. Die Tellerhortensie kommt mit niedrigen Temperaturen besser zurecht, als die Bauernhortensie, einen Winterschutz benötigt sie in kalten Wintern trotzdem. Ein kalkarmer Boden ist für die Pflanzung der Hydrangea serrata notwendig, sodass sie sich in ihrem neuen Umfeld direkt weiterentwickeln kann. Je nach Standort muss die Pflanze entsprechend oft gegossen werden, bei mehr Sonneneinstrahlung sollte die Hydrangea öfters gegossen werden.
Um Tellerhortensien einzupflanzen, bereite ein Pflanzloch vor, das doppelt so groß, wie der Wurzelballen ist. Anschließend benötigst du eine gute Erdmischung, sodass die Pflanze optimale Wachstumsbedingungen hat. Mische dazu Sand, Rinden- oder Laubhumus und Rhododendronerde, und pflanze die Hortensien in diese Erdmischung. Um gut verwurzeln zu können, sollte die Hortensie nicht zu tief eingepflanzt werden. Gieße anschließend die Pflanze und verstreue Hornspäne im Wurzelbereich und den Stickstoffanteil der Erde zu erhöhen. Bedecke die Pflanze zuletzt mit Rindenmulch, sodass der Wasserverbrauch nicht so hoch ist.
Tellerhortensien sind durch ihren kompakten Wuchs auch sehr gut für die Kultivierung im Kübel geeignet. Dabei sollte die Pflanze unter keinen Umständen in der prallen Mittagssonne stehen, dabei würden das Laub Verbrennungen von sich tragen. Wenn du deine Hortensie mehrmals am Tag gießt, kann sie auch in der Sonne stehen. Zusätzlich benötigt sie einen großen Topf, sodass der Flachwurzler ausreichend Wasser und Nährstoffe speichern kann. Die Topfpflanze benötigt ca. alle zwei Wochen eine Düngergabe, sodass sie weiter munter austreiben kann.
Durch ihren kompakten Wuchs, ist die Tellerhortensie sehr gut für die Kultivierung im Topf geeignet. Im Kübel sollte die Pflanze nicht in der vollen Sonne stehen und mit viel Wasser versorgt werden. Außerdem ist ein großer Topf sehr wichtig, sodass der Kübel eine hohe Wasserspeicherkraft hat. Regelmäßige Düngergaben in Form von Hortensiendünger sind ebenfalls unabdingbar für ein reichliches Wachstum. Eine gut genährte Topf-Hortensie sollte alle zwei Wochen mit speziellen Rhododendron- bzw. Hortensiendünger gedüngt werden.
Tellerhortensien gehören wie viele Hortensienarten zur Schnittgruppe eins, es gibt nur wenoge remontierende Sorten wie “Twist’n Shout”. Diese Pflanzen haben die Eigenschaft, dass sie bereits im Vorjahr ihre Blütenknospen entwickeln und diese an der Pflanze überwintern. Aus diesem Grund musst du beim Rückschnitt im Frühjahr besonders aufpassen, sodass du die diesjährigen Blüten nicht entfernst. Schneide im Frühjahr alle vertrockneten Blüten direkt über einem gegenständigen Knospenpaar ab. Aus diesem Grund raten wir von einem starken Rückschnitt im Frühjahr ab, außer du möchtest einen Verjüngungsschnitt durchführen und bist dir über den Blütenverlust bewusst. Im Frühjahr kannst du die Tellerhortensie problemlos auslichten.
Falls du eine Hortensie mit Kompost düngen möchtest, solltest du ihn zuvor auf seinen ph-Wert überprüfen, da er oft zu basisch für Hortensien ist. Als Alternative kannst du auf Hornspäne und speziellen Hortensien- oder Rhododenrondünger zurückgreifen. Diese Düngemittel sind optimale auf die Nährstoffversorgung der Hortensie abgestimmt und helfen der Pflanze enorm weiter. In einigen Gartencentern kannst du Dünger mit “Alaun” erwerben. Alaun verfärbt die Blütenrispen der Tellerhortensie blau, die Pflanzen nehmen wieder ihre ursprüngliche Farbe an, wenn die Düngung mit Alaun eingestellt wird. Wenn du mehr über die Düngung von Hortensien erfahren möchtest, haben wir hier das Richtige für dich.
Die beste Art Tellerhortensien zu vermehren ist über Stecklinge, schneide dazu halb verholzte Triebe im Juni bis Juli ab und pflanze sie in Anzuchterde. Zuvor solltest du die Triebe leicht zurechtschneiden, sodass sie keine Knospen und nur ein Blattpaar haben. Das Blattpaar sollte zusätzlich halbiert werden, um den Wasserverbrauch zu senken. Nach einigen Wochen bilden sich die ersten Wurzeln.
Die Vermehrung über Samen können wir nicht empfehlen, da sie im Vergleich zur Stecklingsvermehrung zu aufwendig ist. Alternativ kannst du deine Hortensie mit einem Absenker vermehren. Zur Stecklingsvermehrung und Absenker haben wir hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung verfasst.
Tellerhortensien sind nicht so anfällig für Frost wie Bauernhortensien, komplett winterhart sind sie jedoch nicht. In kalten, windigen Nächten, sollte die Hortensie mit einem Wintervlies bedeckt werden, sodass ihr Gehölz und die Blütenknospen nicht abfrieren. Im Winter sollten vor allem Topf-Hortensien vor kalten Winden geschützt werden, der beste Standort ist an einer Hauswand. Zusätzlich benötigen sie einen Winterschutz auf z.B. Kokosmatten und Rindenhumus.
Das sind die beliebtesten Tellerhortensien-Sorten, außerdem gibt es einige Hybride mit anderen Hortensienarten.
Ob im Freiland, oder als Zimmerpflanze, die Hortensie ist eine sehr robuste Pflanze, die nur von wenigen Schädlingen und Krankheiten befallen werden kann. Im Freiland sind Blattläuse und Dickmaulrüssler ihre größte Gefahr, die beiden Schädlinge können mit den üblichen Schädlingsbekämpfungsmitteln bekämpft werden. Durch trockene Heizungsluft wird die Zimmerhortensie anfällig für Spinnmilben und echtem Mehltau. Hier kannst du nachlesen, wie du gegen Spinnmilben, echtem Mehltau und anderen Schädlingen und Krankheiten einer Hortensie vorgehen solltest.