Rispenhortensie - schneiden, pflegen, pflanzen

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März 7, 2022
Rispenhortensie
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Die Rispenhortensie ist ein winterharter Verwandter der Bauernhortensie. Im Sommer bildet sie an ihren langen Rispen große Blüten und benötigt regelmäßig Wasser. Sie kommt mit kurzzeitiger Trockenheit gut zurecht, der Wasserbedarf der Rispenhortensie ist daher nicht so hoch wie der Verbrauch der Bauernhortensie. Die Rispenhortensie ist pflegeleicht und treibt nach einem starken Rückschnitt wieder munter aus. 

Herkunft

Die Wildform der Rispenhortensie (Hydrangea paniculata) ist in Ostasien beheimatet und wächst dort auf frischen bis feuchten Böden an einem halbschattigen Standort bis zu neun Meter hoch. In Deutschland ist die Wildform hingegen nicht so verbreitet und nur in wenigen Gartencentern zu finden. Die gängigste Sorte der Rispenhortensie in Deutschland ist die großblumige Gartenform “Grandiflora”.

Wuchs

Die Rispenhortensie hat ein strauchartiges und aufrechtes Wachstum mit gabelartigen Verzweigungen. Jungtriebe haben eine hellgraue bis braune Rinde, welche mit dem Alter immer dunkler wird. Die braune Rinde der älteren Pflanzen löst sich mit der Zeit in dünnen Streifen ab. Mit der entsprechenden Pflege hat die Rispenhortensie eine Wuchshöhe von ca. zwei bis vier Meter und wird bis zu drei Meter breit. In einem Jahr wächst die Rispenhortensie bis zu 25 Zentimeter, bei regelmäßigen starken Rückschnitten oft sogar das Doppelte.

Blätter

Die Blätter der Rispenhortensie sind gegenständig und stehen in der Regel zu dritt in einer Quirlanordnung an ihren Nodien (Blattknoten). Die ovalen oder eiförmigen Blätter sind 7 bis 15 Zentimeter lang und haben eine raue Oberfläche, die aus der Ferne grün aussieht. Aus der Nähe betrachtet offenbaren sie jedoch eine graue Unterseite. Die Blattoberfläche kann sich im Herbst bei einer mangelhaften Nährstoffversorgung gelb färben. 

Blüten

Die Sorte “Grandiflora” hat kegelförmige Blütenrispen, die 20 bis 25 Zentimeter lang werden können. Von Juli bis September erscheinen die sterilen Einzelblüten in einem prächtigen Glanz, durch die langen Stiele eignet sich die Rispenhortensie perfekt für einen Vasenschnitt. Beim Verblühen färben sich die Hortensien blassrosa und sehen im trockenen Zustand immer noch ansehnlich aus. Lasse deine Rispenhortensie im Winter als Beetschmuck oder Trockenstrauß stehen. 

Standort / Boden

Die Sommer werden in den letzten Jahren durch den Klimawandel immer trockener, das wird für einige Hortensienarten zum Problem, da ihr hoher Wasserverbrauch nicht mehr gedeckt werden kann. Mit kurzzeitiger Trockenheit kommt die Rispenhortensien gut zurecht, jedoch benötigen sie regelmäßig Wasser. Sorge für einen halbschattigen, windgeschützten Standort, da die langen Rispen mit den großen Blüten zur Blütezeit windbruchgefährdet. 

Rispenhortensien vertragen Kalk nicht gut, daher solltest du sie nicht in kalkhaltigen Boden pflanzen und ihr keinen zusätzlichen Kalk zukommen lassen. Der ph-Wert der Hortensienerde sollte im sauren bis neutralen Bereich (ca. 5-7). Die Erde ist idealerweise sandig bis lehmig, humusreich, feucht und reich an Nährstoffen, sodass die Hortensie gut gedeihen kann. 

Pflanzung

Deine Paniculata kannst du von Frühling bis Herbst in deinem Garten pflanzen, das Frühjahr ist hingegen besser für den Strauch, da sie keine harten Fröste befürchten muss. Um die Wasserversorgung der Hortensie zu sichern, solltest du vor dem Bepflanzen den Wurzelballen in ein Wasserbad tauchen, sodass er sich vollsaugen kann. Die Größe des Pflanzloch muss das doppelte Volumen des Wurzelballens betragen.

Achte beim Einpflanzen darauf, dass die Pflanze nicht tiefer als im Topf in der Erde steht. Um Ihre Blüten entwickeln zu können, braucht die Rispenhortensie viele Nährstoffe, daher solltest du ein bisschen Hornspäne oder Kompost in das Pflanzloch geben. Um zu verhindern, dass Wasser schnell verdunstet, kannst du um den Strauch herum Laub oder Rindenmulch verteilen. Rispenhortensien vertragen kaum Wurzeldruck, weshalb sie nicht in der Höhe von großen Bäumen gepflanzt werden sollen.

Auf nährstoffarmen Böden raten wir dir dazu, nach dem Rückschnitt im Frühjahr das Wurzelwerk mit Kompost zu versorgen.

Düngen

Bei der Nährstoffversorgung ist es entscheidend, ob deine Rispenhortensie als Kübelpflanze wächst, oder in deinem Garten eingepflanzt ist. Im Kübel benötigt sie weitaus mehr zusätzliche Nährstoffe als in deinem Gartenbeet. 

Im Gartenbeet ist die Düngung mit Hornspäne oder Kompost bei der Pflanzung ausreichend und das Düngemittel sollte alle ein bis zwei Jahre im Frühjahr aufgefrischt werden. 

Topfhortensien sollten einmal jährlich im Frühjahr mit gedüngt werden, um ihm einen guten Start in die Vegetationsperiode zu ermöglichen. Als Düngemittel empfehlen wir dir vorzugsweise organischen Dünger oder spezielle Hortensiendünger. 

Schnitt

Rispenhortensie blühen im Vergleich zu anderen Hortensienarten am neuen Holz. Sprich, sie bildet ihre Blüten erst im Jahr der Blüte, nicht im bereits Vorjahr. Bei einem starken Rückschnitt Ende Februar regst du somit die Triebbildung an, sodass lange Rispen mit großen und prächtigen Blüten wachsen können. Der starke Rückschnitt ist nicht an einem windigen Standort zu empfehlen. Grundsätzlich solltest du einen windigen Standort deiner Rispenhortensie überdenken. Bei einem zu starken Rückschnitt können die neuen Triebe bei starkem Wind oder Unwetter abbrechen. Lasse daher von letztjährigen Trieben mindestens zwei Augenpaare stehen und trenne schwächere Triebe von der Rispenhortensie. 

Vermehrung

Um deine Rispenhortensie zu vermehren, kannst du mit leicht verholzten Stecklingen im Mai bzw. Juni oder im Winter mit Steckholz arbeiten. Zur Vermehrung kannst du das Schnittgut deines Rückschnitts nutzen, suche dir ca. 10-15 Zentimeter große Triebe und pflanze sie in humusreiche, lockere und feuchte Erde. Stelle die Stecklinge an einen geschützten, halbschattigen Standort, sodass die Hortensie sich dort entwickeln kann. Entferne die Triebspitze deines Stecklings, da er keine Blüten, sondern Wurzeln bilden soll, so weißt du dem Strauch den Weg. 

Tipp:
Halbiere die Blätter, um die Verdunstungsfläche deines Steckling zu verkleinern und somit den Wasserverbrauch der Pflanze zu senken. 

Sorten

Abgesehen von der hier vorgestellten Sorte “Grandiflora” gibt es viele verschiedene Rispenhortensien-Sorten:

“Kyushu” Die rahmweißen Blütenstände verfügen nicht nur Schaublüten, sondern entwickeln ebenfalls fruchtbare Blüten, die ein wahrer Insektenmagnet sind.

“Unique” Die rispenförmigen Blütenstände der Unique-Hortensie bestehen aus dicht nebeneinander stehenden weißen Einzelblüten. Die Schaublüten der Pflanze verfärben sich im Herbst leuchtend rosa.

“Diamant Rouge” Im Laufe des Sommers entwickeln sich die Blüten der “Diamant Rouge” Hortensie in verschiedene Farbnuancen und färben sich Ende September Weinrot.

Krankheiten

Rispenhortensien sind prinzipiell robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen, haben jedoch einige wenige Schwachstellen: Dazu gehören echter Mehltau, Blattfleckenkrankheiten, Blattläuse und Dickmaulrüssler.