Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) sind mit ihren langen Trieben und überwältigenden Blütenbällen ein Blickfang in jedem Garten. Diese Hortensienart ist besonders robust und kommt mit kalten Wintern im Vergleich zu anderen Arten gut zurecht. Durch das kleine Saatgut können Rispenhortensien nicht gut über Samen vermehrt werden, da die Erfolgswahrscheinlichkeit nicht allzu hoch ist. Wenn du dich an den wunderschönen Blüten nicht sattsehen kannst und die Hortensie vermehren möchtest, haben wir dir hier verschiedene Vermehrungsmethoden gesammelt. Den Hortensienstrauch in deinem Garten kannst du problemlos mit Stecklingen in die Breite erweitern.
Normalerweise ist der perfekte Zeitpunkt, um Rispenhortensien zu vermehren, sobald ihre Blüte verwelkt ist. Da Rispenhortensien bis in den Oktober hinein ihre Blütenpracht halten, sollte mit der Stecklingsvermehrung schon früher begonnen werden. Im Herbst geschnittene Hortensienstecklinge entwickeln sich meist nur spärlich, daher ist der perfekte Zeitpunkt, die Stecklinge von der Pflanze zu trennen zwischen Mitte bis Ende August. Zu dieser Zeit sind die Triebe leicht verholzt und sind im perfekten Alter für die Stecklingsvermehrung.
Alle zur Stecklingsvermehrung benötigten Materialien im Überblick:
Folgendes Werkzeug ist für die Vermehrung von Rispenhortensien zu empfehlen:
Wähle die zu vermehrenden Trieb aus und schneide ihn von der Mutterpflanze ab. Der Trieb sollte am Anfang der Verholzung sein und keine Blütenknospen tragen, sodass er sich voll und ganz auf die Wurzelbildung konzentrieren kann.
Aus einem Trieb kannst du mehrere Stecklinge zurechtschneiden, dabei muss ein Steckling mindestens zwei Knotenpaare zeigen, es können auch mehr sein. Schneide den Trieb mit einer scharfen Gartenschere, sodass die Wunde an der Mutterpflanze schnell verheilen kann. Bei stumpfen Scheren wird der Trieb abgequetscht, anstatt sauber von der Pflanze getrennt zu werden, das ist nicht gut für die Wundheilung der Rispenhortensie.
Dein Steckling sollte im unterirdischen Bereich keine Blätter mehr haben. Diese Blätter sind nicht förderlich für die Wurzelbildung und nehmen der Hortensie Energie, die sie zum Austrieb benötigt.
Um den Steckling zu entlasten, sollten die Triebspitzen abgeschnitten werden. Damit wird dem Steckling signalisiert, dass er sich nicht auf die überirdische Entwicklung, sondern auf die unterirdische Entwicklung in Form von Wurzelbildung konzentrieren soll. Triebspitzen sollten nicht für einen weiteren Steckling genutzt werden, da sie zu weich sind und anfällig für Fäulnis sind.
Hortensien haben auch als Steckling einen vergleichsweise hohen Wasserverbrauch. Um diesen zu verringern, kannst du die Verdunstungsfläche reduzieren, indem du die Blätter des Stecklings halbierst.
Um die Schnittstelle nicht austrocknen zu lassen, wird der Steckling in ein Wasserglas gesteckt und verweilt bis zum Einpflanzen darin. So kannst du verhindern, dass die Rispenhortensie beim Vermehren austrocknet.
Das Wurzelwachstum kann mit Bewurzelungspulver beschleunigt werden, tauche den Steckling dazu in Wurzelaktivator.
Der Steckling der Rispenhortensie sollte bis zum unteren Blattpaar in einen Torfquelltopf gepflanzt werden. Der Topf sollte mit nährstoffarmer Anzuchterde gefüllt und ein Steckling pro Topf gesetzt werden.
Unmittelbar nach der Pflanzung sollte die durstige Hortensie unbedingt mit einer Sprühflasche ausgiebig gegossen werden.
Zuletzt solltest du deine Hortensienstecklinge in eine Anzuchtschale mit Deckel geben, sodass sie dort gut gedeihen können. Das Mini-Gewächshaus solltest du an einen schattigen Ort stellen, es regelmäßig lüften und befeuchten. Den Deckel kannst du von der Anzuchtschale entfernen, sobald die Stecklinge Wurzeln gebildet haben.
Geeignete Zeit: April-Juni
Wähle einen Trieb ohne Blütenknospe, der leicht verholzt ist, aber noch leicht gebogen werden kann.
Richte den Trieb so aus, dass ein Teil des Triebes unter der Erde liegt, die Spitze des Triebes sollte aus der Erde ragen.
An der Stelle, an der der Trieb den Boden berührt, solltest du ein etwa 5 cm tiefes Loch graben, das du bei Bedarf auch noch vergrößern kannst
Schneide an der unterirdischen Stelle die Rinde an der Unterseite des Triebes leicht ein
Fixiere den Ablegertrieb mit einem Hering oder Stein unter der Erde, sodass die Triebspitze zu sehen ist und fixiere sie mit einem Stock.
Kontrolliere den Ableger alle drei bis vier Wochen, ob die Wurzelbildung eingesetzt hat. Sobald er ausreichend Wurzeln hat, kann er von der Mutterpflanze getrennt werden.
Wenn du deine Stecklinge pflanzt, platziere sie etwa 20 cm voneinander entfernt und achte darauf, dass sie sich nicht gegenseitig bedrängen.
Die Erfolgswahrscheinlichkeit bei der Vermehrung von Rispenhortensien via Teilung sind nicht besonders hoch, wir mussten leider schon beobachten, wie es einige geteilte Hortensien nicht stark genug waren, um alleine zu überleben. Daher solltest du Rispenhortensien vermehren, indem du den Wurzelstock teilst.
Hortensien können ebenfalls über Steckholz vermehrt werden, dies ist allerdings die aufwändigste der drei Methoden. Hier findest du eine Anleitung, wie du eine Rispenhortensie über Steckholz vermehren kannst.
Sobald die Bewurzelung weit fortgeschritten ist, kannst du deine Hortensienstecklinge in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von etwa zehn Zentimetern pflanzen und sie an einen schattigen Platz in deinem Garten, Gewächshaus oder Wintergarten stellen. Die jungen Pflanzen brauchen dann keine Folienabdeckung mehr. Während ihres ersten Winters sollten junge Hortensien nicht dem Frost ausgesetzt werden; winterharte Arten brauchen den folgenden Sommer, um ihre Winterhärte zu entwickeln. Während des Winters sollten die Jungpflanzen bei einer Temperatur von 7-15 Grad gehalten werden. Im Frühjahr kannst du deine Hortensie in deinem Garten auspflanzen und zum ersten Mal düngen, damit sie sich schön entwickeln kann. Mit der richtigen Bewässerung entwickelt sich deine Rispenhortensie zu einem dichten Strauch, aus deren Knospen wunderschöne Blüten werden. Hier zeigen wir dir, wie Hortensien zum Blickfang werden können.