Lavendel stammt aus dem Mittelmeerraum, der Heimat von vielen Pflanzen mit reichlich Blüten. Bei der Vermehrung von Lavendel musst du einige Punkte beachten, sodass du mit Jungpflanzen rechnen kannst. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, worauf es bei der Vermehrung ankommt.
Die Vermehrung von Lavendel kann auf viele verschiedene Arten erfolgen, die besten Erfolgswahrscheinlichkeiten hast du jedoch, wenn dein Strauch noch jung ist. Prinzipiell kannst du das ganze Jahr über Stecklinge von deinem Lavendel abschneiden und in Anzuchttöpfe pflanzen. Wenn du im Sommer ein Lavendelbeet anlegen möchtest, kannst du im März mit der Bepflanzung der Stecklinge beginnen. Falls du Lavendelstecklinge im Herbst pflanzen möchtest, musst du sie vor den eisigen Temperaturen schützen. Hierzu eignet sich eine Überwinterung im Haus, Gewächshaus oder Wintergarten.
Der Vermehrungsprozess ist ziemlich einfach. Hier sind die Schritte, um Lavendelpflanzen durch Stecklinge zu vermehren:
Trenne dazu unverzweigte Triebe, die keine Blüte gebildet haben, von dem Lavendelstrauch ab. Im Spätsommer kannst du auch verwelkte Triebe verwenden.
Kürze die Triebe auf sieben oder zehn Zentimeter Länge und entferne alle Spitzen. Damit möchten wir eine gute Verzweigung anregen. Entferne zusätzlich alle Blätter aus dem unteren Triebdrittel. So kannst du verhindern, dass sie in der Erde verfaulen und ein schlechtes Klima für den Steckling hinterlassen.
Mische als erstes Sand mit Blumenerde, um die richtige Basis für deine Lavendelstecklinge zu haben. Fülle das Gemisch in eine Anzuchtschale und befeuchte das Substrat mit Wasser. Stecke anschließend die Stecklinge in die Erde, sodass kein Blatt begraben wird. Stecke das Stielende in Bewurzelungspulver, um die Bewurzelung zu beschleunigen. Besprühe als Nächstes die Stecklinge mit einer Sprühflasche und schließe die Anzuchtschale mit einem Deckel oder Frischhaltefolie.
Wenn die Anzuchtschale mit einem durchsichtigen Deckel in der Sonne steht und regelmäßig besprüht wird, bleibt die Luftfeuchtigkeit hoch, was äußerst wichtig für die Bewurzelung ist. Lüfte die Anzuchtschale regelmäßig und stelle die Stecklinge an einen halbschattigen Ort, weil die volle Sonne noch zu stark für die jungen Pflanzen ist.
Im Laufe des Frühjahrs oder bis zum Winters werden deine jungen Stecklinge ihre ersten Wurzeln bilden. Die kleinen Stecklinge sind mittlerweile gewachsen, sodass die Anzuchtschale langsam aber sicher zu eng wird. Aus diesem Grund wird es Zeit, die Jungpflanzen aus dem Anzuchtkasten in einzelne Töpfe umzupflanzen.
Wenn du nach dem Schnitt im Spätsommer einige Stecklinge pflanzen möchtest, musst du sie im Winter vor dem Frost bewahren. Ein Wintergarten oder eine Fensterbank sind der ideale Platz für den jungen Lavendel.
Wenn die jungen Lavendel gewachsen sind und gekeimt haben, solltest du sie mehrmals mit einer Gartenschere zurückschneiden. Das sorgt dafür, dass die neuen Triebe deiner Lavendelpflanze, kompakt bleiben. Falls du im Spätsommer Stecklinge gepflanzt hast, kannst du sie bereits im Frühling auspflanzen, habe dabei Nachtfröste auf dem Schirm. Lavendel, der im Frühjahr vermehrt wurde, kann erst im Sommer ausgepflanzt werden, wenn die Töpfe gut durchwurzelt sind.
Obwohl Lavendelsamen im Handel erhältlich sind, stammen sie oft von verschiedenen Sorten. So können Lavendel, die aus einem Päckchen gezogen werden, unterschiedlich aussehen. Das kann zwar lästig sein, wenn du mehrere Pflanzen nebeneinander anbauen willst, aber es ist viel einfacher, wenn du sie einzeln oder in kleinen Gruppen als Hecken und Rabatten anbaust. Sie können nach einem Jahr einfach aussortiert werden, ohne dass ihre Wurzeln zu sehr gestört werden!
Falls eine Lavendelpflanze zu groß wird, kannst du sie durch das Teilen der Wurzeln trennen. Gehe dabei vorsichtig vor, da das Wurzelwerk nicht stressresistent ist. Grabe dazu den gesamten Strauch im Frühjahr oder im Herbst aus und entferne überflüssige Erde. Beobachte den Verlauf der Wurzeln und suche nach einer geeigneten Stelle, um das Wurzelsystem zu teilen.
Wenn du eine geeignete Stelle gefunden hast, kannst du die Wurzeln mit einem scharfen Messer oder Gartenschere teilen. Pflanze zuletzt beide Lavendelsträucher mit ausreichend Abstand ein und gieße sie an.
Wenn es darum geht, Lavendel zu teilen, macht die starke Verholzung älterer Pflanzen diesen Prozess oft schwieriger. Die durch die Teilung verursachten Wunden an den verholzten Stellen deiner Lavendel sind außerdem günstige Eintrittspforten für unerwünschte Krankheiten. Die Vermehrung durch Stecklinge ist daher für die meisten Lavendelarten viel besser geeignet.
Abschließend ist die einfachste Art der Vermehrung das Pflanzen von Lavendelstecklingen, nichtsdestotrotz kannst du Lavendel auch durch Samen oder Teilung vermehren. Falls dein Lavendel vertrocknet ist, kannst du herausfinden, wie du ihn wieder retten kannst. Zuletzt kannst du hier mehr über die Bedeutung von Lavendel und ihrer Verwendung erfahren.