Wann der Halbstrauch Lavendel blüht, hängt stark von der Sorte und der Region ab. Im Folgenden werden die häufigsten Arten der Pflanze benannt, darunter frühblühende und spätblühende Sorten. Der Echte Lavendel wird, sogar in der Provence, immer seltener. Die Neuzüchtungen und Kreuzungen sind zwar optisch ansprechender und pflegeleichter, jedoch geht die Qualität der enthaltenen ätherischen Öle zurück.
Die meisten Lavendelpflanzen blühen in Deutschland erst im Sommer. In der mediterranen Heimat, fangen die Pflanzen zwischen Mai und Anfang Juli an zu blühen. Hier öffnen sich hier die Lavendelblüten von Mitte Juni bis Ende Juli. Je wärmer es ist, desto früher kann der Lavendel aufblühen. Auch die Menge an Sonneneinstrahlung ist entscheidend. Mehr Licht bedeutet in diesem Fall frühere und vor allem üppigere Blütenbildung. Im Folgenden kannst du nachlesen, wie du eine hängende Blüte wieder standhaft machen kannst.
Der Schopflavendel (Lavandula stoechas) blüht mit Abstand am frühesten. In seiner mediterranen Heimat öffnet er bereits im Mai seine Blüten, teilweise auch schon im April. Hierzulande kann es etwas länger dauern, bis etwa Mitte Juni. Außerdem ist Lavendel dafür bekannt, dass er besonders lang blüht. Bei richtiger Pflege welken die Lavendelblüten erst im August oder September. Schopflavendel ist leider nicht ganz winterhart und braucht einen Winterschutz.
Der echte Lavendel (Lavandula angustifolia) öffnet in seinem natürlichen Lebensraum im Juni seine Blüten. Er gedeiht besonders gut in Höhen von etwa 600 bis 1500 Metern. Da die Herkunft der Pflanze in Bergregionen liegt, ist sie aber auch deutlich robuster gegenüber Umwelteinflüssen. Echter Lavendel kann problemlos draußen überwintern. Je nach Sorte und Anzuchtbedingungen blühen einige Sorten des Echten Lavendels erst in ihren späteren Lebensjahren. Außerdem enthält der Echte Lavendel wertvolle ätherischen Öle.
Ende Juni oder im Juli beginnt auch der Speiklavendel (Lavandula latifolia) in seiner Heimat zu blühen. In unserer Region ist es meist Mitte bis Ende Juli. Speiklavendel wächst im Vergleich zu den anderen Arten besonders hoch.
Der Lavandin (Lavandula x intermedia) ist eine Kreuzung aus dem Lavandula angustifolia und Lavendula latifolia. Er wurde für die Provence gezüchtet, da er genügsamer ist, als der Echte Lavendel und dennoch mehr Ertrag bringt. Er gedeiht auch schon in Höhen von 300 bis 600 Metern gut und blüht etwa von Juli bis September. Das Lavendelöl der Lavandin ist jedoch qualitativ nicht so hochwertig, wie das des Echten Lavendels.
Diese Lavandin Züchtung blüht mit Abstand am spätesten. Seine Blütezeit beginnt im August und er kann bis in den Herbst hinein blühen.
Diese Lavendelsorte blüht von Juni bis September. Sie wächst mittelhoch und hat weiße Lavendelblüten.
Der Strauch-Lavendel ist auch als Riesen-Lavendel bekannt. Er kann bei optimalen Bedingungen von Mai bis Dezember blühen.
Diese Variante des Echten Lavendels hat silbriges Laub. Die dunkelblauen Blüten öffnen sich bereits im Juni.
‘Anouk’ hat dunkelviolette Blüten und wächst besonders buschig. Die wohlriechenden Blüten blühen von Mai bis August.
Dieser Schopflavendel halt rosa bis violette Blüten und blüht von Mai bis September.
Der Zimmerlavendel kann durch die Haltung in Innenräumen ganzjährig blühen.
Diese Lavendelsorte ist wegen seiner cremeweißen bis gelben Blüten als Zitronenlavendel bekannt. Er blüht etwa von Juli bis August.
Da du das Wetter und die Sonneneinstrahlung nicht beeinflussen kannst, ist die richtige Pflege besonders wichtig. Achte bei der Pflanzung darauf, deinem Lavendel einen optimalen Standort zu bieten. Pflanze ihn an einen warmen, sonnigen Platz mit durchlässigem, kalkhaltigen Boden. Wenn die Erde zu fest ist, kannst du Sand untermischen. Lavendel braucht nicht viele Nährstoffe, deswegen musst du ihn nur einmal zu Beginn der Blütephase düngen. Hältst du deinen Lavendel im Topf, empfehlen wir dir, ihn jedes Frühjahr in frisches Substrat umzupflanzen. So bietest du den Lavendelblüten die optimalen Bedingungen zum Wachstum.
Ein Rückschnitt im Sommer sorgt dafür, dass der Lavendel erneut austreibt. Dazu solltest du spätestens Anfang August die Triebe um ein Drittel zurückschneiden. Am besten machst du dies aber, sobald die Lavendelblüten beginnen, zu verwelken. So kann der Lavendel sofort seine Energie in die Entwicklung neuer Blüten investieren.
Wenn du die Lavendelblüten weiterverarbeiten möchtest, schneide die Triebe ab, solange die Blüten noch geöffnet sind. In diesem Fall werden sie auch ein zweites Mal austreiben.
Wenn du einen Urlaub in einem der Ursprungsländer von Lavendel machen willst, solltest du das im Frühsommer tun. Bereits Ende Mai und den ganzen Juni lang sind vielerorts riesige Lavendelfelder zu bewundern. Kurze Zeit später werden die Lavendelblüten zur weiteren Verarbeitung geerntet. Die Provence ist die wohl typischste Region für Lavendelanbau. Aber auch in Spanien und der italienischen Toskana findest du viele Lavendelfelder. Auch in Griechenland, Kroatien und der ungarischen Halbinsel Tihany wird Lavendel angebaut. Zuletzt gibt es sogar die ersten Lavendelfelder bei uns in Deutschland.
In Asien und Afrika ist hauptsächlich der Grüne Zahn-Lavendel zu finden. Dieser wächst dort wild und wird nicht angebaut. Er blüht von Juni bis August.
Die verschiedenen Arten und Sorten haben nicht nur unterschiedliche Blütezeiten. Sie können auch in verschiedenen Farben und Intensitäten blühen. Willst du mehr über die weißblühenden Sorten oder die Ernte von Lavendel wissen, bist du hier richtig. Wenn du erfahren möchtest, wie du den frühblühenden Schopflavendel im Winter schützt, schau dir diesen Artikel an.