Gewöhnlicher Buchsbaum - Pflegeanleitung und Tipps

|
Dezember 2, 2021
Buchsbaum
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Der Buchsbaum gehört zur Familie der Buchsbaumgewächse (Buxaceae), zu der insgesamt zu ca. 70 Arten gehören. Die meisten Arten sind um das Mittelmeer, Ostasien und auf der Nordhalbkugel zu finden, ca. 20 Buchsbaumarten sind in Zentralamerika zu Hause. Der Buchsbaum ist eine beliebte immergrüne Heckenpflanze, die in durchlässiger Erde und an einem halbschattigen Standort sehr gut gedeihen kann. 

Die wichtigsten Infos zum Buchsbaum im Überblick

Der Buchsbaum ist eine Hecke, welche auch im Winter schön grün bleibt. Sie wird gerne im Garten verwendet, um diesen dekorativ zu gestalten. Damit auch dein Buchsbaum gesund und gut wachsen kann, haben wir dir im Folgenden einige Eigenschaften aufgelistet, die du bei der Kultivierung beachten solltest.

  • Der Buchsbaum benötigt einen geschützten, nicht vollsonnigen Standort.
  • Der Strauch kann auf allen durchlässigen Böden, bei denen keine Staunässe entsteht, gedeihen.
  • Dein Buchsbaum fühlt sich in einem kalkhaltigen, lehmigen Boden wohl.
  • Die optimale Zeit um deinen Buchsbaum in dein Beet auszupflanzen ist im Frühjahr.
  • Der Buchsbaum als Kübelpflanze benötigt von Mitte April bis Anfang August regelmäßig Nährstoffe.
  • Der optimale Zeitraum um deinen Buchsbaum zu schneiden liegt in der Wachstumsperiode von April bis September.
  • Der Buchsbaum ist grundsätzlich winterhart und kann im Freien überwintert werden.
  • Buchsbäume können sehr gut über Stecklinge bzw. Risslinge vermehrt werden.
Buchsbaum

Steckbrief zum Buchsbaum

Wuchstyp: Strauch

Höhe: von 200 bis 450 Zentimeter

Eigenschaften: aufrecht, dichtbuschig

Blütezeit: von März bis Mai

Farbe der Blätter: grün

Form der Blätter: elliptische Form

Blatteigenschaften: immergrün, lederartig

Licht/Standort: sonnig, halbschattig

Art des Bodens: sandig, trocken

Bodenfeuchte: feucht

pH-Wert: neutral

Kalkverträglichkeit: kalkliebend

Humus: humusreich

Zier- oder Nutzwert: Zierbaum, Sichtschutz

Verwendung: freiwachsende Hecke 

Nährstoffbedarf: nährstoffreich

Winterhart: winterhart

Giftig: ist giftig

Aussehen

Die verschiedenen Buchsbaumarten sehen sich recht ähnlich. Du kannst sie an der Blattform, Wuchshöhe und Beschaffenheit der Rinde unterscheiden. Die Blätter eines gewöhnlichen Buchsbaums sind rundlich bis länglich, gegenständig und immergrün. Bei Jungtrieben ist die Rindenfarbe grün, im Laufe der Zeit verholzt der Trieb und wird leicht grau. Der Buchsbaum ist für seine dicht verzweigten Kronen bekannt.  Die unscheinbaren Blüten erscheinen bereits Ende März und sind als Bienennahrung sehr wichtig, da sie voller Nektar stecken. Im September reifen kleine Kapselfrüchte an den Trieben des Buchsbaums.

Der ideale Standort für deinen Buchsbaum

Der Buchsbaum erfreut sich an einem geschützten, nicht vollsonnigen Standort. Dabei ist der Buchsbaum sehr anpassungsfähig und kann auf allen durchlässigen Böden, bei denen keine Staunässe entsteht, gedeihen. Auch der japanische Buchsbaum und der kleinblättrige Buchsbaum (Buxus microphylla) sind neben dem gemäßigtem Buchsbaum sehr widerstandsfähig und vertragen kurzzeitige Trockenheit. Das faserige Wurzelsystem erstreckt sich bis sehr tief in den Boden, wo es eigentlich immer Nährstoffe und Feuchtigkeit findet. 

Tipp:
Falls du deinen Buchsbaum umpflanzen möchtest, solltest du im Frühjahr von März bis Anfang April oder im Ende September bis Anfang Oktober handeln. 

Die passende Erde für deinen Buchsbaum

Dein Buchsbaum fühlt sich in einem kalkhaltigen, lehmigen Boden wohl. Falls du einen reinen Sandboden hast, mische bei der Pflanzung reifen Kompost unter, um der Pflanze gute Wachstumsbedingungen zu bieten. Die Buchsbaumerde sollte durchlässig sein und mäßig feucht gehalten werden. Vermeide Staunässe, da sonst Wurzelfäule entstehen kann. Platziere den Buchsbaum nicht an einem Standort mit hoher Sonneneinstrahlung, da die Pflanze dadurch Blattschäden, wie gelbe vertrocknete Blätter erhalten kann. Dein gewöhnlicher Buchsbaum ist, was den Lichteinfall betrifft genügsam. Er kann an einem schattigen und halbschattigen Standort stehen werden. 

So pflanzt du Buchsbäume richtig 

Die optimale Zeit um deinen Buchsbaum in dein Beet auszupflanzen ist im Frühjahr. Stelle deinen Buchsbaum dazu in einen Eimer Wasser, sodass sich die Wurzel vollsaugen können, lockere den Boden auf und reichere ihn mit Sand und reifem Kompost an. Falls du eine Buchsbaumhecke pflanzen möchtest, solltest du deine Heckenlinie mit einer Schnur auslegen, sodass deine Hecke am Ende gerade und nicht schlangenförmig ist. Je nachdem wie groß deine Setzlinge sind, lasse ihnen unterschiedlich viel Platz: Wenn deine Pflanzen erst 10 bis 15 cm groß sind, behalte ca. zehn Zentimeter Platz zwischen den einzelnen Pflanzen. Bei höheren Buchsbaumhecken kannst du ca. alle 20 Zentimeter einen Buchsbaum setzen. Zuletzt solltest du deine frisch gepflanzte Hecke reichlich gießen und mit einer Heckenschere um zwei Drittel zurückschneiden. 

Buchsbaum

Pflegetipps für deinen Buchsbaum

Der Buchsbaum verträgt Trockenheit besser als man vermutet, bei warmen und trockenem Wetter, benötigt er jedoch mehr Gießwasser. Je mehr Sonnenlicht der Buxus abbekommt, desto höher ist sein Wasserverbrauch. Gieße deinen Buchsbaum, gerade in Hitzeperioden, über seine lederartigen Blätter, um Staubablagerungen zu entfernen. Wenn du deinen Buchsbaum als Kübelpflanze pflegst, versorge ihn von Mitte April bis Anfang August regelmäßig mit Nährstoffen. Benutze dazu am besten flüssigen, speziellen Buchsbaumdünger und dünge deinen Buchsbaum einmal die Woche über sein Gießwasser. Falls dein Buchsbaum rötliche bzw. bronzefarbene Blattverfärbungen entwickelt, achte darauf, wie viel Stickstoff dein Baum aktuell abkriegt. Die Blattverfärbungen sind ein typisches Anzeichen für Stickstoffmangel.

Rückschnitt Buchsbaum

Der Buchsbaum ist eine schnittverträgliche Pflanze, welche nach jedem Rückschnitt wieder kräftig austreibt. Je öfter der Buchsbaum geschnitten wird, desto dichter wächst er von Schnitt zu Schnitt. Prinzipiell schneidet man den Buchsbaum einmal im Jahr. Falls dein Buchsbaum einen Formschnitt braucht, kannst du ihn bis zu fünfmal im Jahr zurechtstutzen. Der optimale Zeitraum um deinen Buchsbaum zu schneiden liegt in der Wachstumsperiode von April bis September. Da deine Pflanze den Winter über kaum austreibt, muss sie in ihrer Ruhephase nicht geschnitten werden. Falls du deine Hecke umgestalten möchtest, machen Rückschnitte ins mehrjährige Holz der Pflanze nichts aus. 

Der Buchsbaum verträgt keine starke Sonneneinstrahlung und kann in der Konsequenz Blattverbrennungen entwickeln. Schneide deine Hecke daher nicht bei prallem Sonnenschein. Das Laub ist das intensive Sonnenlicht nicht gewohnt und entwickelt Blattverbrennungen. Um das zu vermeiden, deckst du deine Hecke bei starkem Sonnenschein nach einem Rückschnitt ab, um ihr einen schattigen Platz zu geben. Jeder Rückschnitt kostet die Pflanze Kraft, da sie Energie aufbringen muss, um die fehlenden Blätter schnell zu ersetzen. Dünge deinen Buxus bei vermehrtem Schnitt öfters, um den erhöhten Energiebedarf zu decken. 

Wenn du mehrere Buchsbäume in deinem Garten hast, ist dir sicher schon einmal der Gedanke gekommen eine elektrische Heckenschere zu kaufen, um deine Buchsbäume zu frisieren. Die Anschaffung lohnt sich oft erst ab mehr als fünf Buchsbäumen. Zu Beginn sollte jeder Hobby-Gärtner mit einer Handheckenschere beginnen, um ein Gefühl für das Schnittverhalten zu bekommen, da mit elektrischen Scheren meist zu viel abgeschnitten wird. Die Buchsbaumschere muss scharf sein, sodass die Jungtriebe mit einem sauberen Schnitt abgetrennt werden. Bei einem regelmäßigen Formschnitt, kannst du eine Schafschere benutzen, da du mit dieser Schere komplexe Formen und Figuren gut schneiden kannst.

Möchtest du eine Buchsbaumkugel schneiden, dann gehe wie folgt vor: Teile den Buchsbaum in einige Formen und ziehe einen Äquator und drei bis vier senkrechte Längengrade, um sich die Kugel besser vorstellen zu können. Schneide anschließend die verbliebenen Teile auf die Höhe des Äquators zurück. Alternativ kannst du dir eine Pappschablone basteln. Messe dazu den Durchmesser der Kugel, steche ein Loch in die Mitte der Pappe und schneide eine Schnur auf ca. die Hälfte des Durchmessers. Wenn du nun mit einem Filzstift an der Schnur befestigt und einen Kreis ziehst, hast du die Maße deiner Buchsbaumkugel und kannst du Schablone anwenden. Falls dir das zu viel Aufwand ist, kannst du eine Metallschablone im Baumarkt kaufen. 

Buchsbaum überwintern - Ist Winterschutz notwendig?

Der Buchsbaum ist grundsätzlich winterhart und kann im Freien überwintert werden, bei starker Sonneneinstrahlung und Bodenfrost ist er allerdings anfällig für z.B. Blattverfärbungen. Um Kübelpflanzen vor dem Frost zu schützen und Frosttrocknis vorzubeugen, solltest du das Kübelgehölz mit Winterschutzvließ eindecken und an einem halbschattigen Standort überwintern. Falls du keinen Platz hast, um den Buchsbaum an einen wärmeren Standort zu stellen, kannst du die Topf-in-Topf-Lösung nutzen. Stelle dazu den Kübel mit deinem Buxicola in einen weiteren Topf und fülle den Übertopf mit Rindenmulch. Stelle beide Töpfe auf Holzklötze, sodass sie nicht in Kontakt mit dem kalten Boden kommen.

buchsbaum frost
Tipp:
Besonders winterhart sind die Buchsbaumarten Blauer Heinz, Handsworthiensis und Herrenhausen. Im Frühherbst (September) kannst du deinen Buchsbaum mit Patentkali düngen, um das Verholzen der Triebe zu fördern. Je verholzter die Triebe sind, desto frostresistenter werden die Triebe.

Gestaltungsmöglichkeiten deines Buchsbaums

Mit ein bisschen Erfahrung mit der Heckenschere kannst du deinen Buchsbaum mit einem Formschnitt, die Hecke wunderschön gestalten. Sorten wie die ‘Handsworthiensis’ eignen sich sehr gut für eine dichte Sichtschutzshecke. Viele Arten passen sich problemlos an die neue Form an und wachsen munter weiter. Nach einem stärkeren Rückschnitt, solltest du die Oberfläche deines Buchsbaums vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Wenn du dich für Hortensien, oder Orchideen interessiert, haben wir hier etwas für dich vorbereitet. 

Diese Buchsbaumarten solltest du kennen

Unter den verschiedenen Buchsbaumarten, gibt es starke Unterschiede in der Wuchsstärke, Blattform und Blattfarbe. Schwach wachsende Sorten wie Suffruticosa oder Blauer Heinz sind sehr gut für Einfassungen geeignet. Habe bei der Wahl deiner Buchsbaumart im Hinterkopf, wie groß der Baum sein soll. Falls du eine Maximalhöhe hast, schaue dich nach Sorten um, die nicht so hoch wachsen. Außerdem sind die verschiedenen Arten unterschiedlich frostresistent, die Elegantissima ist frostempfindlich, währenddessen der Blaue Heinz frosthart ist. 

Buchsbaum vermehren - so gelingt es!

Buchsbäume können sehr gut über Stecklinge bzw. Risslinge vermehrt werden. Die Vermehrung ist nicht allzu schwer, sie ist auch für Anfänger geeignet, du benötigst jedoch einiges an Geduld, da sich erst nach ca. sechs Monaten die ersten Wurzeln bilden. Möchtest du schnell Erfolg sehen, solltest du ca. 20-30 cm große Stecklinge verwenden. Einen größeren Erfolg wirst du haben, wenn du die Stecklinge von dem Stamm der Mutterpflanze abreißt (Rissling) und die überstehenden Rindenstreifen mit einem Messer abschneidest. Kürze seine Triebe um ein Drittel und setze den Rissling an einen geschützten, halbschattigen Platz mit durchlässiger, humusreicher und lehmiger Erde.

Tipp:
Decke den die Erde ab, bevor du deinen Rissling einpflanzt, so kann sich kein Unkraut im Topf bilden und der Boden trocknet nicht aus. 

Krankheiten und Schädlinge

Buchsbäume sind häufig betroffen von Triebsterben (Cylindrocladium) und vom Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis), einer parasitären Schmetterlingsart. Die grüngelben Raupen fallen nicht nur über die kleinen Blätter her, sondern attackieren auch die Rinde, weshalb oft ganze Triebe absterben. Entdeckst du einen Befall, gehe so früh wie möglich gegen den Buchsbaumzünsler vor. Bekämpfe den Parasiten mit wiederholtem Spritzen von Präparaten auf Basis von Bacillus thuringiensis.

buchsbaumzünsler

Das Triebsterben macht sich durch schnell größer werdende dunkelbraune Flecken im Blattgewebe, auf der Blattunterseite sind weiße Sporenlager zu erkennen. Um den Pilzbefall zu verhindern, kannst du Algenkalk um deinen Buchsbaum herum verteilen.

Jetzt mehr über den Buchsbaum erfahren

Zusammenfassend benötigt dein Buchsbaum einen geschützten, nicht vollsonnigen Standort und einen durchlässigen Boden. Dieser sollte auch kalkhaltig und lehmig sein. Wenn du deinen Buchsbaum gießt, solltest du immer darauf achten, dass sich keine Staunässe bildet, da dein Buchsbaum Staunässe nicht leiden kann. Möchtest du mehr über Buchsbaum formen oder Buchsbaum vermehren lesen, schaue gerne hier vorbei.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Buchsbaum

Was mag der Buchsbaum nicht?

Dein Buchsbaum sollte an einem sonnigen bis halbschattigen Standort stehen, welcher nicht zu warm ist. Du solltest darauf achten, dass dein Buchsbaum zu starkem Wind nicht häufig ausgesetzt wird, da er dies nicht mag.

Wie oft muss man den Buchsbaum schneiden?

Du kannst deinen Buchsbaum ab April/Mai bis zum Spätherbst schneiden und das in einem Rhytmus von circa vier Wochen.

Kann man den Buchsbaum mit Kaffeesatz düngen?

Ja, du kannst zum Düngen auch Kaffeesatz oder sogar Brennnesseljauche verwenden. Verwendest du diese Dünger, raten wir dir, deinen Buchsbaum alle vier Wochen zu düngen.

Wird ein brauner Buchsbaum wieder grün?

Meistens ist es halb so schlimm, wenn dein Buchsbaum braun ist, da dies meistens an Pflegefehlern liegt. Behandelst du also die Ursache, kann dein Buchsbaum, nachdem du ihn kräftig zurückgeschnitten hast, wieder neu und grün austreiben.

Was schadet einem Buchsbaum?

Das Cylindrocladium buxicola, eine Pilzkrankheit, kann deinem Buchsbaum schaden. Diese kann sich vor allem an feuchtwarmen Tagen rasant ausbreiten. Erkennen kannst du sie an dunkelbraunen, schnell wachsenden Flecken an den Blättern deiner Pflanze.