Apfeldorn pflegen und pflanzen – der perfekte Hausbaum?

|
April 5, 2023
Apfeldorn
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Der Apfeldorn ist ein Baum für jede Jahreszeit. Im Frühling bilden sich weiß-rosa, stark duftende Blüten. Im Sommer bis in den Winter trägt er kleine, leuchtend-rote, Apfelfrüchte, die sich auch ideal als Winterschmuck fürs Haus eignen. Mit seinen rund sieben Metern pflanzt du mit dem frostharten Apfeldorn den Hingucker in deinen Vorgarten. Doch wie kultivierst du den Apfeldorn bei dir im Garten am besten und wie gelingt die Pflege? Was es dabei zu beachten gilt, erklären wir hier.

Die wichtigsten Eigenschaften des Apfeldorn als Pflanze

1870 versuchte sich der französische Botaniker Pierre Alfonse Martin Lavallée in der Kreuzung von Hahnensporn-Weißdorn (Crataegus crus galli) mit dem mexikanischen Weißdorn (Crataegus pubescens fo. stipulacea). Der Apfeldorn (Crataegus x lavallei ‚Carierrei‘) war geboren und schmückt seither Parkanlagen, Straßenzüge und Gärten. 

  • Wuchs: bis zu vier Meter breiter und sieben Meter hoher Strauch
  • Blüte: weiß-rosa duftende Blüten im Mai
  • Früchte: orange bis rote Steinfrüchte
  • Laub: elliptische, längliche, grüne Blätter mit oranger Herbstfärbung
  • Äste und Zweige: bis zu fünf Zentimeter lange Dornen
  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Boden: trockene bis frische sandige Erde

Der Boden kann zudem ruhig kalkhaltig und pH-neutral bis schwach alkalisch sein. Diese ausgesprochene Genügsamkeit macht den Apfeldorn zum Universalbaum, der auch Bienen und andere Insekten magisch anzieht. Er wird übrigens manchmal aufgrund seiner ledrigen Blätter als lederblättriger Weißdorn bezeichnet.

So entwickelt sich der Apfeldorn bei dir zu Hause

Meist wird der Apfeldorn als Kleinbaum bzw. Großstrauch angepflanzt. Du kannst ihn aber auch als Hochstamm bzw. als Bonsai erziehen. Das Gehölz wächst bis in etwa sieben Meter Höhe, wobei jährlich etwa 20 bis 30 Zentimeter in Höhe und Breite dazukommen. Die Krone entwickelt sich zuerst kugelförmig, wird mit der Zeit dann aber breiter und flacher. 

Die Äste und Zweige sind anfangs mit einer grau-grünen Rinde bedeckt, die sich über die Jahre gräulich-braun verfärbt. Sowohl an Ästen wie an den Zweigen bilden sich lange, spitze Dornen, wobei die Anzahl von der Sorte des Apfeldorns abhängt. Es empfiehlt sich aber auf jeden Fall dicke Gartenhandschuhe zu tragen, wenn du beispielsweise den Carrierei zuschneidest.

Eigenschaften der Blüten und Blätter des Apfeldorns

Im Mai erstrahlt der Apfeldorn im weiß-rosa Kleid. Die weißen Blüten mit langen rosa Staubgefäßen sind in Trugdolden angeordnet. Daraus bilden sich ab August kleine, orange-rote, apfelartige Steinfrüchte, die bis spät ins Jahr und sogar bis in den Januar an den Zweigen haften bleiben. So ist dein Garten auf natürliche Weise quasi rund ums Jahr geschmückt.

Die sommergrünen Blätter haften wie die Früchte bis tief in den Winter an den Zweigen. Wechselständig weisen sie eine elliptische, längliche Form auf. Typisch ist der leicht ledrige Glanz der Blattoberseite. Ab Herbst geht das Tiefgrün der Blätter dann in ein Orange-Gelb über und färbt damit den gesamten Apfeldorn ein.

Gewusst? Der junge Apfeldorn trägt orange Früchte, während der reifere Apfeldorn kräftig rotfarbene Äpfelchen ausbildet.

An diesem Standort wächst der Apfeldorn optimal

Der Carrierei ist trotz seiner extremen Winterhärte bis minus 35 Grad auf jeden Fall ein Baum der Sonne. Wenn du einen durchgängig sonnigen Platz in deinem Garten hast, wäre das perfekt. Aber auch ein lichter Halbschatten kann gut funktionieren, wenn ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen eingehalten wird. Denn auch wenn der Apfeldorn meist nicht höher als sieben bis acht Meter wird, geht er ganz schön in die Breite, oft bis zu fünf Meter. 

Da der Apfeldorn zu den Tiefwurzlern gehört, muss der Boden am Standort tiefgründig sein. Ansonsten gibt es an die Erde wenig Anforderungen. Idealerweise ist sie kalkhaltig, leicht lehmig und sandig. Sollte der Boden zu dicht sein, kannst du ihn noch mit Sand auflockern. Im Frühjahr solltest du gut gereiften Kompost rund um den Baum einarbeiten. Damit ist der Baum das ganze Jahr über mit Dünger ausreichend versorgt.

Tipp:
Durch sein schattenspendendes Dach eignet sich der Apfeldorn als Strauch perfekt, um darunter eine Sitzecke einzurichten.

Unsere Tipps für eine reibungslose Pflanzung

Da Baumschulen den Carrierei das ganze Jahr über anbieten, kannst du ihn grundsätzlich jederzeit einsetzen. Ausnahmen sind Frost und Trockenperioden im Hochsommer. Dabei gehst du am besten wie folgt vor:

  • Weiche den Ballen des Apfeldorn in Wasser ein.
  • Grabe ein Erdloch, das doppelt so groß ist wie der Ballen.
  • Lockere die Erde um das Loch zusätzlich auf.
  • Versetze die ausgehobene Erde mit Kompost.
  • Gib den Baum ins Erdloch und fülle die Hohlräume mit dem Aushub auf.
  • Drücke die Erde gut an und gieße den Baum kräftig an.

Alternativ kannst du den Carrierei auch als Kübelpflanze kultivieren. Dafür benötigst du eine Kübelgröße von mindestens zehn Liter Fassungsvermögen. Sorge für eine gute Drainage aus Blähton oder Kies und verwende als Substrat Torf. Füge Kompost hinzu und dünge regelmäßig.

Tipp:
Willst du deinen Apfeldorn als Hochstamm erziehen, schlage zwei Pfähle neben dem Baum ein und binde den Stamm an die Pfähle.

So pflegst du den Apfeldorn vor Ort am besten 

Der Apfeldorn ist extrem pflegeleicht. Ob Hitze oder Frost, ob Sturm oder Trockenheit, dem Apfeldorn kann keine Wetterkapriole etwas anhaben. Und wenn du ihn nicht als Bonsai oder Hochstamm ziehen willst, musst du ihn nicht mal unbedingt schneiden. Folgendes solltest du aber beachten:

  • Gelegentliche Auslichtungsschnitte halten den Baum vital.
  • Ein massiver Rückschnitt von älteren Bäumen wirkt wie eine Verjüngungskur.
  • Im Kübel benötigt der Apfelbaum zusätzlich zum Kompost regelmäßig Dünger.
  • An Straßen gepflanzte Bäume sollten nicht mit Streusalz in Berührung kommen.
  • In den ersten Jahren schadet etwas Winterschutz in Form von Reisig nicht.

Du siehst: Am Apfeldorn ist nur sein botanischer Name kompliziert. Wie bei den meisten Kreuzungen wurden auch beim Crataegus x lavallei ‚Carierrei‘ die besten Eigenschaften von zwei Arten optimal miteinander verknüpft.

Wie die Verwendung des Apfeldorn gelingt

Ob in Einzelstellung als Hausbaum, ob in mediterranen Gärten oder kombiniert mit Blumenunterpflanzungen, der Apfeldorn ist populär. Und das auch bei Tieren: Bienen sind Dauergast auf den Blüten. Vögel nisten in seinem dichten Geäst und ernähren sich von den Früchten. Daneben bietet der Baum aufgrund seiner Dornen Schutz vor Fressfeinden.

Immer öfter wird er auch als Straßenbegrünung oder in Parkanlagen gepflanzt, da sich der Crataegus x lavallei ‚Carierrei‘ als extrem widerstandsfähig in Stadtbereichen bewiesen hat. Noch dazu schafft er die so dringend notwendigen Farbkleckse in der monoton-grauen Häuserflut und dämmt Lärm durch den strauchartigen Wuchs ab.

Gewusst? Die zwei bis drei Zentimeter großen Früchte des Apfeldorn sind essbar, wenn auch mehlig im Geschmack. Verarbeitet als Marmelade, Kompott, Saft oder Schnaps werden die Äpfel zu Köstlichkeiten.

Mit diesen Methoden vermehrst du den Apfeldorn

Die Vermehrung des Apfeldorns ist eher etwas für Profis, wenn du kein hohes Frustrationspotenzial hast. Es gibt jedoch eine Variante, mit der du ganz gute Chancen hast, nämlich die Vermehrung über Stecklinge. Suche zirka 20 Zentimeter lange Stecklinge mit einer Knospe und einigen Blättern und trenne sie ab.

  • Setze den Steckling zu einem Drittel in ein Pflanzgefäß mit lockerer Erde.
  • Stelle den Topf an einen frostfreien, hellen Platz.
  • Stülpe optional eine Folientüte über, die du regelmäßig abnimmst.
  • Halte das Substrat feucht.

Sobald sich frische Blätter bilden, weißt du, dass die Bewurzelung funktioniert und du es tatsächlich geschafft hast, einen neuen Apfeldorn zu ziehen. Damit ist auch der Zeitpunkt gekommen, den Apfeldorn in den Kübel umzupflanzen.

Tipp:
Ungeeignet sind Stecklinge aus der Mitte des Carrierei oder Stecklinge von sehr weichen Trieben.

Profitiere vom besten Schutz vor lästigen Krankheiten! 

Grundsätzlich ist der Apfeldorn nicht sehr krankheitsanfällig. Auch wenn Gespinstmotten, Gallmilben, Mehltau oder Rost gelegentlich auftreten, schaden sie dem Baum kaum. Gefährlich ist hingegen der Feuerbrand, der durch ein Bakterium verursacht wird und extrem ansteckend ist. Bei uns ist er deswegen auch meldepflichtig! Kontrolliere deinen Sanddorn daher regelmäßig auf Symptome. Vorbeugend kannst du Hefepräparate einsetzen, um so den Schutz zu verbessern.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Apfeldorn

Welche Bodenbeschaffenheit braucht der Apfeldorn?
Der Apfeldorn bevorzugt trockene bis frische sandige Böden und kann auch auf kalkhaltigen und pH-neutralen bis schwach alkalischen Böden gedeihen.
Wie hoch kann der Apfeldorn wachsen und welche Form hat er?
Der Apfeldorn kann bis zu sieben Meter hoch und vier Meter breit werden. Er wächst anfangs kugelförmig und entwickelt mit der Zeit eine breitere, flachere Krone.
Wann blüht der Apfeldorn und welche Farbe haben die Blüten?
Der Apfeldorn blüht im Mai und hat weiße Blüten mit langen rosa Staubgefäßen.
Kann man den Apfeldorn als Hochstamm oder Bonsai züchten?
Ja, der Apfeldorn kann auch als Hochstamm oder Bonsai gezogen werden.

Verwandte Themen

Mehr Artikel laden