Der Ginster (botanische Bezeichnung: Genista) ist eine Pflanze aus der Gattung der Hülsenfrüchtler. Es gibt eine große Vielzahl an Ginsterarten - wie viele Sorten es aber genau gibt, ist tatsächlich nicht bekannt. In diesem Beitrag erklären wir dir also mehr zu den schönsten und beliebtesten Sorten des Ginsters und zeigen dir, wie du diese schöne Pflanze in deinem Garten kultivieren kannst!
Wer regelmäßig in den Wäldern unserer Region unterwegs ist, der hat mit Sicherheit schon einmal den einen oder anderen Ginster sehen können. So wachsen viele Arten des Ginsters als Wildform in vielen Bereichen Europas und Vorderasien. Darüber hinaus erhältst du Pflanzen, mit der Bezeichnung „Ginster“ auch im Handel. Diese „falschen“ Ginster-Sorten sind dabei nicht mit der Genista-Pflanze verwandt.
Du erkennst einen „echten“ Ginster an den folgenden Merkmalen: Die Pflanze wächst als Strauch oder Halbstrauch und erreicht eine Höhe von einem halben bis zwei Metern (mit Ausnahme des Ätna-Ginsters, welcher bis zu fünf Meter hochwachsen kann). Der echte Ginster mag magere Böden, einen sonnigen Standort und bildet Pfahlwurzeln sowie gelbe, rötliche, orange, weiße oder rosafarbene Blütenstände aus. Darüber hinaus gilt der echte Ginster als giftig.
Die „unechten“ Ginster-Sorten sehen dem „echten“ Ginster in der Regel zum Verwechseln ähnlich. Auch in Bezug auf den Standort und die Pflege der Pflanze weisen die „falschen“ Ginster-Sorten ähnliche Ansprüche auf. Wie du an den nachfolgenden botanischen Namen jedoch erkennen kannst, besteht keine richtige Verwandtschaft zum echten Ginster. „Falsche“ Ginster-Sorten sind somit unter anderem:
Unabhängig davon, ob du eine „echte“ oder „falsche“ Ginster-Pflanze in deinem Garten kultivieren möchtest, kannst du davon ausgehen, dass die Gehölze vor allem eines anziehen: Insekten! Auch, wenn der Ginster keinen Nektar bilden kann, zieht er ab dem Frühjahr Schmetterlinge und Bienen wie auf magische Weise an. Insbesondere der Färber-Ginster lockt heimische Schmetterlinge in großen Scharen. Nachfolgend findest du kleine Portraits der unterschiedlichen Sorten des Ginsters, die dir helfen sollen, die beste Sorte für deinen Garten zu entdecken!
Der deutsche Ginster (Genista germanica) ist ein Gehölz, das eine Höhe von 30 bis 60 Zentimetern und eine Breite von 40 bis 80 Zentimetern erreichen kann. Diese Ginster-Sorte präferiert einen Standort in der Sonne oder im Halbschatten und benötigt einen durchlässigen bis normalen Boden. Auch der Nährstoffbedarf dieser Pflanze ist normal hoch, weswegen du sie hervorragend in Schmetterlingsweiden pflanzen kannst. Die traubenförmigen Blütenstände weisen eine gelbe Blütenfarbe auf.
Wie du bereits lesen konntest, ist der Färber-Ginster (Genista tinctoria) ein wahrer Magnet für heimische Schmetterlinge. Das Gehölz stellt eine einheimische Ginsterart dar und erreicht eine Wuchshöhe sowie Breite von 50 bis 100 Zentimetern. Der Pfahlwurzler ist besonders frostverträglich und übersteht Temperaturen von bis zu minus 28 Grad Celsius problemlos. Die gelben Blüten des Färber-Ginsters sowie die Pflanzenteile stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Honig- und Wildbienen sowie für Schmetterlingsraupen dar.
Der Sand-Ginster (Genista pilosa) wird auch Haar-Ginster genannt und begeistert aufgrund seiner ovalen Blätter und der traubenförmigen, gelben Blütenstände im Mai und Juni. Auch diese Ginster-Sorte ist besonders frostverträglich und kann bis zu 40 Zentimeter hochwachsen. Das Gehölz ist bodendeckend und benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Auch Trockenperioden übersteht diese Ginster-Sorte ohne Probleme.
Auch bei dem englischen Ginster (Genista anglica) handelt es sich um eine heimische Wildform der Pflanze. Der englische Ginster wird bis zu 40 Zentimeter hoch und kann mit seinen Zweigen eine Breite von bis zu 50 Zentimeter ausbilden. Besonders beliebt macht diese Ginster-Art die lange Blütezeit, die sich von Mai bis Juli erstreckt und heimische Schmetterlinge sowie Bienen anzieht.
Der Flügel-Ginster (Genista sagittalis) stammt ursprünglich aus Italien und Südosteuropa und präferiert dementsprechend einen sonnigen Standort. Das Zwerggehölz kann eine maximale Höhe von 20 Zentimetern erreichen, wächst dafür aber bis zu 80 Zentimeter in die Breite. Trotz seiner mediterranen Herkunft ist diese Ginster-Sorte frostverträglich bis zu minus 23 Grad Celsius und begeistert Betrachter sowie Insekten mit den gelben, kleinen Blüten.
Bei dem spanischen Ginster (Genista hispanica) handelt es sich um eine nicht heimische und giftige Wildform aus dieser Pflanzengattung. Das Gehölz erreicht eine Höhe von bis zu 75 Zentimetern sowie eine Breite von bis zu 150 Zentimetern. Der spanische Ginster wird überwiegend aufgrund seiner Optik kultiviert, bringt jedoch kaum Mehrwert für die heimischen Insekten in deinem Garten.
Auch bei dem Strahlen-Ginster (Genista radiata) handelt es sich um eine nicht heimische Wildform dieser Pflanze. Das Gehölz benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kann bis zu 40 Zentimeter in die Höhe wachsen. Die Blütenform des Strahlen-Ginsters ist köpfchenförmig und weist eine gelbe Farbe auf. Der Pfahlwurzler kann bis zu 1,6 Meter in die Breite wachsen und benötigt deswegen viel Platz in deinem Garten.
Der Ginster – unabhängig davon, welche Sorte du auswählst, gilt als eine anspruchslose und einfach zu kultivierende Pflanze. Es wird dringend empfohlen, heimische Ginsterarten im eigenen Garten zu kultivieren. So unterstützt du die Arten-Vielfalt der heimischen Insekten und kannst gleichzeitig von dem Anblick dieses schönen Gehölzes profitieren. Nachfolgend findest du wichtige Informationen für den Anbau des Ginsters in deinem Garten:
Die meisten Ginster-Sorten bilden in der Blütezeit gelbe Blüten aus. Es gibt jedoch auch Züchtungen, die weiße, rosafarbene oder orangefarbene Blüten ausbilden, die sich nach der Blütezeit zu hülsenartigen Früchten entwickeln. Bedenke bitte immer, dass alle Sorten des Ginsters giftig für dich und deine Haustiere sind und die Pflanze niemals verzehren solltest.
Du hast Interesse an dem Ginster gefunden und möchtest die Pflanze in Zukunft in die Bienenweide in deinem Garten einbinden oder entlegene Ecken mit diesem Gehölz bepflanzen? Dann lerne noch mehr über die Genista-Pflanzen und wie du sie am besten pflegen kannst – zum Beispiel in unserem Beitrag zur Blütezeit des Ginsters! Auch rund um die Pflege im Winter haben wir bereits einen praktischen Ratgeber für dich erstellt.