Knollenbegonien überwintern und Begonien in mehrjähriger Kultur pflegen

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Oktober 7, 2022
Knollenbegonie überwintern
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Knollenbegonien zaubern in deinem Garten Farbe, sogar in halbschattigen und schattigen Ecken. Nicht nur im Freiland, sondern auch auf der Terrasse im Topf oder Hängekorb oder auf dem Balkon sieht diese Zierpflanze ansprechend aus. Um Jahr für Jahr Freude an deiner Begonie zu haben, kannst du die Knollenbegonie überwintern. Wir erklären in diesem Beitrag ausführlich, wie das geht.

Knollenbegonie und ihre intelligente Überlebensstrategie

Die Knollenbegonie (Begonia × tuberhybrida oder Begonia tuberosa) ist ein Schiefblattgewächs und gehört bereits seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Hunderte, wenn nicht Tausende Sorten stehen dir zur Auswahl, darunter Begonien mit einfachen oder gefüllten Blüten in Rosa und Gelb, Rot und Weiß, Pflanzen mit aufrechtem oder überhängendem Wuchs.

Ihren Ursprung haben alle Begonien-Hybriden in den tropischen Regionen, die meisten Knollenbegonien stammen aus Südamerika. Die Knollenbegonien sind Stauden, die Jahr für Jahr ausdauernd blühen. Jedoch gönnt sich das Schiefblatt auch in seiner tropischen Heimat für einige Monate eine Ruhepause und zieht sich in die Erde zurück.

Damit diese Überlebensstrategie aufgeht, besitzt eine Knollenbegonie den namensgebenden Überdauerungsorgan – die Knolle. Begonienknollen speichern wertvolle Nährstoffe und halten die Pflanze bis zur nächsten Vegetationsperiode am Leben. Während die Blüten und Blätter absterben, ruht sich die Begonie als Knolle aus und schöpft neue Kraft. 

Knollenbegonie und der europäische Winter

In Begoniens Heimatwäldern herrschen über das ganze Jahr sommerliche Temperaturen, an Frost und Kälte ist diese Zierpflanze nicht gewöhnt. Sogar der mildeste Winter in unserem Breiten erweist sich für Knollenbegonie als zu hart. Bei Temperaturen unter +10 Grad Celsius stellt die Begonie die Blüte ein und eine einzige frostige Nacht besiegelt das Schicksal der Pflanze. 

Dabei sterben alle Pflanzenteile inklusive der Knollen ab. Für dich bedeutet das: Über Winter darf deine Knollenbegonie draußen auf keinen Fall bleiben. Um die Pflanze vor dem Kältetod zu retten, ist ein Umzug ins Winterquartier notwendig. Mit etwas Vorwissen erfreust du dich im nächsten Frühjahr an der prächtigen Blüte deiner Begonie wieder.

Gut zu wissen:
In einem Topf, Kübel oder Balkonkasten sowie in exponierten Lagen im Freiland reagieren Knollenbegonien besonders sensibel auf die Kälte.

So überwinterst du deine Knollenbegonie

Es wäre einfach schade, die mehrjährige Begonie einjährig zu pflegen. Die Überwinterung erfordert keinen allzu großen Aufwand und in der Winterzeit braucht deine Knollenbegonie kaum Pflege. Um Knollenbegonie zu überwintern, ist vor allem ein unbeheizter, frostfreier und gut belüfteter Raum mit konstanten Temperaturen zwischen +8 und +10 Grad Celsius notwendig. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir dir, wie die Überwinterung gelingt:

  • Fallen die Außentemperaturen regelmäßig unter +10 Grad Celsius, grabe deine Knollenbegonien aus.
  • Schneide die überirdischen Pflanzenteile auf rund 2 Zentimeter Länge zurück.
  • Reinige die Knollen mit Küchenkrepp von der Erde und trockne diese vorsichtig.
  • Prüfe die Begonienknollen auf Fäulnis und Pilzbefall, entsorge die beschädigten Knollen.
  • Lagere die Knollen einzeln eingewickelt in Zeitungspapier oder Küchentücher, eingebettet in Holzwolle, Sägespäne oder Stroh.
  • Alternativ grabe die Knollen wenige Zentimeter tief in den feuchten Sand oder ebenso feuchtes Substrat ein.
  • Befeuchte regelmäßig die Knollen an ihrem Standort durchs Besprühen, vermeide unbedingt Staunässe und Schimmelbefall.
  • Belüfte den Raum an frostfreien Tagen, ohne dass die Lufttemperatur kritisch sinkt. 

Wenn du deine Begonien direkt im Topf überwintern möchtest, stelle das Pflanzgefäß in einen kühlen, frostfreien, trockenen und ausreichend belüfteten Raum. Anschließend schneidest du den überirdischen Teil der Pflanze bis auf wenige Zentimeter ab und lässt die Begonienknollen ruhen. Düngen ist während der Überwinterung nicht notwendig, die Pflanzen brauchen außerdem kaum Wasser. Lasse aber die Knollen nicht austrocknen.

Erwecke deine Knollenbegonien zum Leben!

Nun ist die kalte Jahreszeit fast vorbei und der Frühling klopft bald an die Tür. Im Februar ist es an der Zeit, die Knollen aus ihrem Winterschlaf zu wecken. Dafür brauchst du entweder einen Anzuchtkasten oder einfach Anzuchttöpfe mit humoser, nährstoffreicher Erde. Suche für das Vorziehen der Knollenbegonien einen warmen, hellen Standort ohne direkte Sonne aus.

Bevor du die Knollen in die Erde setzt, prüfe diese auf Schäden und entsorge die ungeeigneten. Achte unbedingt darauf, die Knollen mit einer Vertiefung nach oben zu setzen. Die Triebe sprießen genau aus diesem Bereich, die Wurzeln erscheinen aus dem abgerundeten Teil. Setze die Knollen nur rund 3 Zentimeter tief in die Erde, damit es die Jungpflanze schneller das Licht erblickt.

Halte die Anzuchterde gleichmäßig feucht, ohne dass sich Staunässe bildet. Damit ein wohltuendes feuchtes Milieu entsteht, kannst du über die Pflanztöpfe oder Schale eine Frischhaltefolie spannen. Ein paar feine Löcher in der Folie sorgen für optimale Luftzirkulation und verhindern die Fäulnis. 

Tipp:
Übe dich in Geduld, denn die ersten Triebe und zierliche Blätter zeigen sich erst nach einigen Wochen!

Nach der Überwinterung ins Freie – so gelingt der Umzug

Mit jedem Tag werden die Jungpflanzen immer kräftiger. Für einen buschigen Wuchs kannst du die Triebe immer wieder kupieren. Es ist nachvollziehbar, dass du so schnell wie möglich den Garten, Balkon oder die Terrasse mit den Knollenbegonien dekorieren möchtest. Warte jedoch unbedingt, bis kein Frost mehr droht! 

Wir empfehlen dir, die kälteempfindlichen Begonien erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai im Freiland zu pflanzen. Setze dir Pflanzen entweder an den alten bewährten Standort oder suche für Knollenbegonien eine neue Verwendung aus. Hauptsache, die Zierpflanzen sind vor direkter Sonneneinstrahlung und gerne auch vor starken Winden geschützt. Denke daran, die Knollenbegonien alle 14 Tage zu düngen und das Substrat feucht zu halten. 

Jetzt aktiv werden und Knollenbegonien überwintern!

Nun weißt du, dass Begonien nicht winterhart sind und nur in einem frostfreien Winterquartier überwintern können. Die kalte Jahreszeit übersteht die Pflanze als Knolle, Blätter und Blüten sterben ab. An einem geeigneten, frostfreien und trockenen Standort lassen sich die Überdauerungsorgane der Knollenbegonien monatelang lagern. Würdest du gerne mehr über Begonien erfahren? In diesem Beitrag erfährst du alles rund um die Drachenbegonie.