Sind Eisbegonien winterhart? So überwinterst du deine Eisbegonien!

|
Oktober 7, 2022
Eisbegonien winterhart
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Im Beet und im Topf, im Balkonkasten und als Grabbepflanzung machen diese charmanten Zierpflanzen eine gleichermaßen ausgezeichnete Figur. Eisbegonien oder Gottesaugen sind anspruchslose Dauerblüher für absonnige Lagen und begeistern mit formschönen Blüten in Rosa, Pink und Weiß. Der Name „Eisbegonie“ lässt vermuten, dass diese Begonie winterhart ist. Ob dem so ist und wie du Eisbegonien überwinterst, erfährst du in diesem Beitrag.

Südamerikanische Schönheit und europäischer Winter

Die Wurzeln der Eisbegonie (Begonia semperflorens) liegen auf südamerikanischem Kontinent. Dort, in den tropischen Wäldern Brasiliens, blühen die Vorfahren unserer Eisbegonien im Schatten mächtiger Bäume. Die Liebe zu halbschattigen und schattigen Standorten teilen mit der wilden Urform auch alle modernen Eisbegonien-Hybriden, wie vielfältig ihre optische Erscheinung auch sein möge.

Neben der Abneigung gegenüber direkter Sonneneinstrahlung ist allen Semperflorens-Sorten auch ihre Kälteempfindlichkeit gemeinsam. Als eine Bewohnerin der tropischen Regionen zeigt die Eisbegonie keinerlei Toleranz gegenüber niedrigen Temperaturen. Sinkt das Thermometer unter +10 Grad Celsius, fühlt sich die Eisbegonie unwohl und stellt die Blüte ein. Nähert sich die Temperatur dem Gefrierpunkt, stirbt die Begonie ab.

Interessant:
Der Name „Eisbegonie“ hat nicht mit Frost und Kälte, sondern mit den wie ein dünnes Eis brüchigen Blättern der Pflanze zu tun.

Eisbegonien überwintern: Diese drei Möglichkeiten hast du

Eins ist klar – deine Begonien brauchen im Winter ein frostfreies Plätzchen. Lebst du in einer Region mit milden Wintern, kannst du versuchen, die Eisbegonien mit einer dicken Schicht Mulch, Laub oder Stroh vor Frost zu schützen. Doch erfahrungsgemäß ist diese Methode wenig erfolgversprechend. Im Mitteleuropa wird der Boden für die Pflanze im Garten schnell zu kalt und ein paar frostige Stunden genügen, um die Pflanze zu töten.

Aus diesem Grund werden hierzulande die Eisbegonien meist einjährig kultiviert. Doch in ihrer Heimat sind diese Pflanzen mehrjährig und blühen eifrig rund ums ganze Jahr. Du kannst gerne die Blüte deiner Gottesaugen auch im Winter bewundern. Oder aber du gönnst der Begonie eine Ruhepause. Oder du machst aus einer Eisbegonie viele – und dafür ist Winter die perfekte Zeit. Erfahre, wie jede dieser Überwinterungsmethoden im Detail funktioniert und was du für die Pflege jeweils benötigst.

Eisbegonien im Winter blühen lassen

Am besten gelingt diese Art der Überwinterung, wenn du deine Begonien im Topf oder in einem anderen Pflanzgefäß pflegst. Um die Blütesaison bis weit in den Winter hinein zu verlängern, suche für das Pflanzgefäß einen hellen und kühlen Standort wie ein Gästezimmer, eine Diele oder vielleicht einen nur wenig beheizten Wintergarten aus. Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad Celsius sind für eine erfolgreiche Überwinterung ideal – sowohl im Garten als auch auf dem Balkon.

Im Winter brauchst du die Eisbegonien nicht zu düngen, auch das Gießen ist auf ein Minimum zu reduzieren. Austrocknen darf die Pflanze jedoch nicht. Ist die Erde zu feucht, drohen die Fäulnis oder der Grauschimmel. Bei Trockenheit werden deiner Eisbegonie Spinnmilben gefährlich. Im Frühjahr stellst du das Pflanzgefäß nach den Eisheiligen wieder ins Freie.

Eisbegonien in den Winterschlaf versetzen

Diese Überwinterungsmethode eignet sich hervorragend für Gottesaugen, die im Freiland wachsen. Um die Eisbegonien ruhend zu überwintern, brauchst du einen frostfreien, dunklen und trockenen Raum sowie ein oder mehrere Pflanzgefäße. Grabe die Begonien unbedingt vor dem ersten Frost vorsichtig aus, kürze den oberirdischen Teil der Pflanze auf wenige Zentimeter und setze die Pflanze in den vorbereiteten Topf.

In den Ruhemonaten benötigt die Eisbegonie kaum Pflege. Düngen entfällt und Gießen beschränkt sich darauf, das Substrat feucht zu halten. Achte unbedingt darauf, Staunässe zu vermeiden. Im Frühling gewöhne die Begonien langsam an das Sonnenlicht und die Wärme, fange auch mit dem Gießen und Düngen an. Zurück ins Freiland dürfen die Zierpflanzen erst, wenn kein Spätfrost mehr droht.

Eisbegonien über den Winter vermehren

Um deine Beete oder Balkonkästen mit Begonien noch üppiger zu bestücken, mache aus einer Pflanze gleich mehrere. Die Vermehrung der Begonia semperflorens gelingt in der Regel recht einfach. Brich im Herbst einige Triebe ab, entferne vergilbte oder schwache Blätter und platziere die Stecklinge in ein Glas mit kalkarmem Wasser. 

Alternativ kannst du die Eisbegonien-Stecklinge direkt in die Anzuchterde setzen. In einem gemütlichen Anzuchtkasten mit Deckel entsteht ein wohltuendes, warmes und leicht feuchtes Milieu. Bist du nicht im Besitz eines Anzuchtkastens, spanne über das Pflanzgefäß eine Frischhaltefolie mit Belüftungslöchern auf. Die Stecklinge werden einige Wochen brauchen, bis sich die Pflanzen verwurzeln und sich neue Blätter bilden. 

An einem hellen und warmen Standort entwickeln sich die Jungpflanzen optimal. Auch in diesem Fall gilt es – vor den Eisheiligen gehören die Eisbegonien nicht ins Freie.

Gibt es winterharte Eisbegonien?

Die Antwort auf diese Frage fällt eindeutig aus – leider ist keine Sorte oder Hybride frosthart, die Kälte ist für diese ansonsten anspruchslosen Pflanzen tödlich. Doch es gibt sie, die winterharten Begonien. Das ist zum einen das Japanische Schiefblatt und zum anderen die Begonia panchtharensis. Diese dekorativen Begonien können mit etwas Frostschutz in unserem Breiten überwintern.

Jetzt mehr zur Überwinterung von Begonien erfahren!

Nun weißt du, dass deine Eisbegonien nicht winterhart, aber trotzdem mehrjährig sind. Je nach Wunsch kannst du die Begonien entweder über den Winter hinweg blühen lassen, den Pflanzen eine Ruhepause gewähren oder die kalte Jahreszeit der Vermehrung von Begonien widmen. Würdest du gerne erfahren, wie du die Knollenbegonien überwinterst? Eine Antwort findest du in diesem Beitrag.