Mit ihren intensiv roten oder rosa Blütenkerzen schmückt die robuste Prachtlobelie Gartenbeete genauso wie Terrassen oder Rabatte in Parks. In bis zu einem Meter Höhe wogt ihr Blütenmeer von August bis in den Oktober. Doch wie hältst du die Prachtlobelie bei dir im Garten langfristig am Leben und wie kommt die Pflanze zu ihrem Namen? Welche Bedingungen die Lobelia speciosa vorfinden sollte, welche Sorten es gibt und wie du sie am besten anpflanzt, beantworten wir hier.
Bei der Lobelia x speciosa handelt es sich um eine Hybride, also eine Kreuzung aus Lobelia cardinalis, Lobelia siphilitca und Lobelia splendens. Alle drei Arten sind in den USA und in Kanada beheimatet. Sie zählen zu den Glockenblumengewächsen, den Campanulaceae. Nachstehend haben wir die wichtigsten Eckdaten zur Prachtlobelie zusammengefasst:
Die ungiftige Lobelia ist in ihrer Heimat eine mehrjährige winterharte Blume. Bei uns wird sie meistens einjährig gehalten. Wenn du in einer Weinbaugegend wohnst, kannst du versuchen sie zu überwintern. Leichte Minustemperaturen überdauert sie in der Regel gut. Für den richtigen Winterschutz schneide die Stiele kurz und bedecke den Wurzelbereich mit Reisig oder Vlies.
Auf den bis zu einem Meter hohen unverzweigten Stielen sitzen die Blätter wechselständig. Ihre Form ist länglich, lanzettlich bis oval. Je nach Sorte sind sie durchgehend tiefgrün oder gesprenkelt, mit dunkelroten oder kupferfarbenen Elementen. Blüten zeigen sich ab Juli bis Ende September oder sogar Oktober.
Die ersten Blüten beginnen sich ganz unten am Stiel zu öffnen. Nach und nach erblüht dann der gesamte traubenartige Blütenstand. Die einzelnen Blüten sind zweiseitig symmetrisch ausgebildet, mit einer etwas stärkeren Unterlippe. Die Kapselfrüchte öffnen sich mit zwei Fruchtklappen und beinhalten zahlreiche Samen.
Gewusst? Die Prachtlobelie ist bei Bienen aufgrund ihrer langen Blütezeit extrem beliebt. Diese sichert Bienen ausreichend Nahrung über den Sommer.
An den Boden hat die Prachtlobelie etwas höhere Ansprüche als an den Standort. Auch wenn sie die Sonne lieber mag als den Halbschatten, gedeiht sie dort trotzdem gut. Der Boden hingegen sollte vor allem humos und pH-neutral sein. Achte aber darauf, dass das Substrat nicht zu stickstoffreich ist, denn das fördert Grauschimmel.
Gegen Kalk hat die Lobelie eine Aversion. Daher ist es besonders wichtig sie mit weichem Wasser zu gießen. Das gilt natürlich auch für die Lobelie, die du in Kübeln ziehst. Stelle sie auf Terrassen absonnig und dünge und gieße sie regelmäßig. Kübelpflanzen kannst du gut über den Winter bringen, indem du sie an einen hellen, nicht zu warmen Ort im Haus aufstellst und sie auch im Winter regelmäßig mit Wasser versorgst.
Die Lobelia speciosa zählt zu den weniger kälteempfindlichen Blumen, die kürzere Kahlfröste gut aushalten. Daher kannst du sie gern bereits im Frühjahr ab April ins Beet setzen. Die Jungpflanzen ziehst du entweder selbst oder besorgst sie dir im Fachhandel. Beim Einsetzen gehst du am besten wie folgt vor:
Die Samen kannst du im Haus unter Glas ab Januar säen. Als Lichtkeimer solltest du sie nicht mit Erde bedecken. Nach etwa drei Wochen bei 18 Grad entwickeln sich die Keimlinge, die du nach vier bis sechs Wochen pikieren kannst.
Wir haben es eingangs erwähnt: Die Prachtlobelie ist eine relativ robuste Staude. Sie hält Halbschatten aus und geringe Minustemperaturen. Dennoch ist sie auf eine adäquate Pflege angewiesen. Nachstehende Tipps garantieren einen optimalen Wuchs:
Wenn du Langzeitdünger eingearbeitet hast, musst du nicht unbedingt zusätzlich düngen. Nach der ersten Blüte solltest du die Lobelien aber auf jeden Fall um ein Drittel schneiden. Dann kannst du nochmals Hornspäne beimischen. So verlängert sich die Blütezeit bis in den Spätherbst.
Die bereits bewährten Sortengruppen der Lobelia speciosa werden laufend weiterentwickelt, und es entstehen jede Menge neue Sorten in aufregenden Farben. Folgenden Sorten sind besonders beliebt und daher leicht im Fachhandel zu finden:
Gut kommen die Prachtlobelien zur Geltung, wenn du sie in Gruppen von drei bis fünf Pflanzen setzt. Das gilt sowohl für Gartenbeete, Rabatten oder Kübelpflanzen. Auch Sorten zu kombinieren, kann besonders reizvoll aussehen.
Die Lobelia speciosa ist der absolute Blumen-Jackpot: Sie trägt wunderschöne Blüten über viele Monate durch, eignet sich für Gärten sowie Terrasse und hält sich als Schnittblume in Vasen sehr lange frisch. Sie dient Bienen als Weide, wächst auch im Halbschatten und kann in Weinbaugebieten sogar bis zu drei Jahre hintereinander blühen. Gieße und dünge sie ausreichend, und du wirst mit ihr zum Stargärtner. Weitere Tipps zur Pflanzenpflege im Garten und auf dem Balkon findest du auch in unseren zusätzlichen Beiträgen.
