Auch wenn der Flieder als Pflanze recht konstant im Garten wächst, ist die Vermehrung für zahlreiche Fans eine wichtige Aufgabe. Wer selbst eigene Jungpflanzen heranziehen möchte, hat auf Basis des eigenen Flieders im Garten zahlreiche Möglichkeiten. Aber wie genau funktioniert die Vermehrung und wie lassen sich die damit verbundenen Optionen im Alltag anwenden? In diesem Beitrag stellen wir dir alle gängigen Möglichkeiten zur reibungslosen Vermehrung deiner Sträucher genauer vor.
Flieder gehört zu der Familie der Ölbaumgewächse und umfasst circa 20 bis 25 Arten. Eine Art des Flieders ist zum Beispiel der Gemeine Flieder, welcher häufig als Zierstrauch gepflanzt wird. Diese Pflanze lässt sich durch verschiedene Strategien vermehren. Wenn du eine Jungpflanze heranziehen möchtest, solltest du folgende Eigenschaften dabei im Blick behalten:
Wer den eigenen Edelflieder, aber auch andere Sorten des Flieders reibungslos vermehren möchte, hat eine Vielzahl möglicher Optionen. Eine von ihnen ist die Vermehrung mit Steckhölzern, was vor allem für Arten wie den Hängeflieder oder den Chinesischen Flieder geeignet ist. Solltest du hingegen den Edelflieder mit Steckhölzern vermehren wollen, ist der Erfolg nicht sonderlich wahrscheinlich.
Falls du deinen Flieder trotz des Risikos für mögliche Ausfälle mit einem Steckholz vermehren willst, solltest du schon im Herbst einige stiftlange Stücke abschneiden. Wichtig ist, dass diese oben und unten mit jeweils einem Knospenpaar abschließen. Bringe am unteren Ende des Stücks anschließend einen Verwundungsschnitt an und pflanze das Steckholz dann in einem halbschattigen Beet mit lockerer Erde ein. Mit etwas Glück bilden sich schnell neue Wurzeln, um den Flieder zu vermehren.
Bei Sorten, die sich auch per Steckholz vermehren lassen, werden die Stecklinge ebenfalls zu einer guten Lösung. Meist eignen sich vor allem die noch etwas jüngeren Mutterpflanzen, um gesunde Triebe abzuschneiden. Dies sollte möglichst zum Ende der Blütezeit Ende Mai oder zu Beginn des Junis erfolgen, indem du Teilstecklinge mit mindestens drei Blattknoten von der Pflanze schneidest.
Um die Bildung der Wurzeln bei dieser Methode zu fördern, sollten die gewonnenen Triebe stets frei von Verholzungen sein. Entferne zudem die unteren Blätter und verwunde den Steckling an der Seite. Anschließend kannst du ihn in ein Gemisch aus Sand und Anzuchterde pflanzen, das im Optimalfall mit etwas Algenkalk angereichert wird. Der erste Austrieb des Syringa ist aber natürlich erst im darauffolgenden Jahr zu erwarten. Bis dahin kommt es für den Flieder auf eine sehr gute Pflege an.
Achte darauf, dass du deine Stecklinge zum richtigen Zeitpunkt pflanzt, da der falsche Zeitpunkt schon dafür ausreichen kann, dass sich keine Wurzeln bilden. Stecklinge solltest du also nicht im Herbst oder Winter pflanzen, da sie Wärme und Licht brauchen.
Speziell für den Edelflieder, aber auch für einige andere Sorten des Flieders, wird die Veredelung zu einer guten Option. Ein Vorteil der Variante liegt darin, dass sich somit wurzelechter Flieder schaffen lässt, ohne dass die Pflanzung zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Wichtig ist zudem, dass die Pflanzen nicht zu viele Wurzelausläufer bilden. Diese werden bei der Vermehrung häufig zum Hindernis, da sie den farbenfrohen Blüten entgegenstehen. Falls du dich für die Veredelung entscheidest, erfolgt dies mithilfe von stiftdicken Sämlingen, die schon im gleichen Herbst wieder im Freiland wachsen können.
Bei den meisten Sorten des Flieders bilden sich nach der Blüte neue Kapselfrüchte. Diese kannst du ohne viel Aufwand reifen lassen und im Herbst aus den Pflanzenteilen entnehmen. Um die neuen Samen bestmöglich zu verwenden, solltest du nicht lange auf die Aussaat warten. Gib die Samen aus diesem Grund möglichst direkt in die Schale, die mit Anzuchterde gefüllt ist. Für den Winter kannst du den neuen Flieder einfach an einen kühlen und schattigen Platz stellen und im Januar abdecken.
Für eine möglichst gelungene Pflege ist es bei der Aussaat als Methode wichtig, dass der Boden der Pflanze frisch bleibt. Falls dies problemlos möglich ist, nimmt die Keimung der Samen nicht viel Zeit in Anspruch. Im nächsten Frühjahr lassen sich die jungen Pflanzen in Töpfe pikieren und ab Herbst dann ins Freie auspflanzen. Vollkommen sortenrein erfolgt die Vermehrung durch Sämlinge jedoch nicht.
Ob durch Ableger, Schösslinge, Ausläufer oder andere Varianten – die Vermehrung des Flieders ist in den meisten Fällen gar nicht so einfach. Wer zu Stecklingen oder zum Steckholz in der Erde greift, muss bei beiden Methoden häufig gravierende Ausfälle hinnehmen. Andere Methoden bieten an dieser Stelle deutlich mehr Einfachheit, um den Syringa mit Erfolg zu vermehren. Wirf ergänzend zu diesem Beitrag gerne auch einen Blick auf die weiteren Artikel, wie beispielsweise zur Fliederhecke.
Hierbei kommt es auf die Art und Sorte der Mutterpflanze an. Mehrere Wochen oder sogar einige Monate kann die Bewurzelung in Anspruch nehmen.
Ja, du kannst alle Flieder-Sorten auch im Topf halten. Wenn du Syringia vulgaris züchtest, dann sind diese etwas sperriger, dennoch lassen sie sich einfach in Form schneiden.
Die Erde für deinen Flieder sollte mäßig trocken bis frisch sein. Flieder kann eine Trockenperiode, die nicht allzu lange anhält, auch verkraften. Achte darauf, dass der Boden für deinen Flieder nicht undurchlässig und immer nass ist, denn das mag die Pflanze nicht.
Der Flieder und der Sommerflieder ähneln sich sehr stark. Der Sommerflieder blüht, wenn du dem Namen schon entnehmen kannst, erst im Sommer. Bei dem herkömmlichen Flieder ist die Blütezeit bereits im Mai vorbei.
Deinen Flieder solltest du entweder im Herbst, zwischen September und November pflanzen oder im Frühjahr. Wenn du ihn im Herbst gepflanzt hast, dann blüht er schon im nächsten Frühjahr, da er zum Einwurzeln genügend Zeit hatte.