Ist Flieder giftig? Darauf solltest du bei der Pflanze achten

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Dezember 10, 2021
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hello world!

Inhaltsverzeichnis

Blühender Flieder ist im heimischen Garten ein sehr beliebter Gast. Während die violetten Blüten durchaus idyllisch wirken, verhält es sich mit dem Rest der Pflanze nicht ganz so einfach. Viele Teile des Flieders sind leicht giftig und können gesundheitliche Probleme vermeiden. Doch wie giftig ist der Flieder konkret und worauf solltest du bei der Verwendung dieser Pflanze achten? In diesem Beitrag geben wir dir die wichtigsten Hinweise mit auf den Weg, die für die Gattung der Syringa wichtig sind.

Die wichtigsten Infos zu Flieder im Überblick

Der Flieder gehört zu der Familie der Ölbaumgewächse, welche circa 20 bis 25 Arten umfasst. Hauptsächlich sind sie in Asien und auch in Südosteuropa verbreitet. Ab Mai bildet der klassische Flieder weiße oder violette Blüten. Allerdings gibt es auch Sorten, welche blaue, rosafarbene oder sogar hellgelbe Blüten besitzen. Folgende Eigenschaften solltest du dabei im Blick behalten:

  • Familienangehörigkeit: Ölbaumgewächse
  • Blütezeit: ab Mai
  • Giftigkeit: leicht giftig, vor allem bei Kindern und Tieren gilt das Gebot zur Vorsicht.
  • Blüten des Flieders: sind ungiftig und finden auch in der Küche Anwendung.
  • Fliederbeeren: sind die Früchte des Holunders
Flieder

Die leichte Giftigkeit als Problem für Kleinkinder und Tiere

Viele Menschen bemerken es erst dann, wenn es schon zu spät ist. Die meisten Teile des Flieders sind leicht giftig, auch wenn die geringen Mengen des darin enthaltenen Glykosids für Erwachsene meist nicht zum Problem werden. Das Glykosid Syringin verursacht auch den bitteren Geschmack, der größtenteils in Widerspruch zum süßen Duft steht. Nicht jeder verträgt die Giftigkeit jedoch so gut.

Kleinkinder oder Haustiere wie Hunde und Katzen vertragen die Giftstoffe im Körper allerdings nicht wie ein Erwachsener. Während für ältere Menschen erst große Mengen des Flieders zum Problem werden, reagieren Kinder häufig mit Übelkeit, Erbrechen oder anderen Schmerzen als Symptom. Falls du Kleinkinder hast, ist der Flieder als Pflanze im Garten oder sogar direkt auf dem Tisch nicht zu empfehlen. Gleiches gilt bei einer Platzierung der Pflanzen in unmittelbarer Nähe zu Haustieren.

Diese Inhaltsstoffe verursachen die Giftigkeit des Flieders

Wie bereits erwähnt, lässt sich die Giftigkeit vor allem auf das Glycosid Syringin zurückführen. In Verbindung mit den enthaltenen ätherischen Ölen und Bitterstoffen kann der übermäßige Verzehr schnell zu Erscheinungen einer Vergiftung führen. Für empfindliche Menschen ist schon der Geruch des Flieders ausreichend, um unter Kopfschmerzen zu leiden oder Reaktionen auf der Haut zu zeigen.

Während die Inhaltsstoffe des Flieders einerseits für eine giftige Wirkung sorgen, lassen sich die Pflanzenteile auch medizinisch nutzen. So wird dem Flieder dank seiner Bitterstoffe und des Syringins eine fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Auch als Heilpflanze oder als Hauptkomponente für Tees wird die Pflanze gemeinsam mit Baumrinde oder Blättern verarbeitet. Je nach Konzentration können die Inhaltsstoffe eine durchaus intensive Gesundheitswirkung haben.

Wissenswertes:

Flieder hat auch eine beruhigende Wirkung und wird deswegen oftmals auch in pflanzlichen Beruhigungs- sowie auch Schlafmitteln eingesetzt. Ebenso kann er auch gegen rheumatische Schmerzen eingesetzt werden.

Mit den Fliederblüten zur ungiftigen Ausnahme der Pflanze

Während Flieder als Strauch in den meisten Pflanzenteilen Giftstoffe beinhaltet, gibt es eine große Ausnahme. Die weißen und violetten Blüten des Flieders sind vollkommen ungiftig und finden aus diesem Grund auch in der Küche Verwendung. Schon vor Jahrhunderten wurden die farbenfrohen Blüten des Flieders in Klöstern verarbeitet, um Sirup, Gelee und Marmelade herzustellen. Auch heute noch stecken die Blüten in vielen Essigsorten und tragen dort zu einer angenehmen Süße bei. Falls du deinen Flieder selbst verarbeiten möchtest, solltest du jedoch nur auf ungespritzte Blüten setzen.

Wissenswertes:

Aus den Blüten kann Tee hergestellt werden, welcher zur Stärkung der Verdauung beiträgt. 

Achtung Verwechslungsgefahr: Flieder und Fliederbeeren

Während der Flieder in reiner Form zu Durchfall und Erbrechen führen kann, ist dies als Mischung im Tee mit Blättern und Rinde nicht immer so. In vielen Tees sind jedoch auch Fliederbeeren enthalten, was bei zahlreichen Nutzern für Verwirrung sorgt. Was sind überhaupt diese Fliederbeeren? Handelt es sich hierbei möglicherweise um die beeindruckenden Fliederblüten? Auch wenn es auf den ersten Blick nicht naheliegend ist, handelt es sich bei den Fliederbeeren um die Früchte des Holunders.

Auch diese sind nach dem Erhitzen essbar und haben einen durchaus interessanten Geschmack. Dennoch solltest du den typischen Flieder und die Fliederbeeren nicht verwechseln, sondern die vielen Eigenschaften von Blüten und Blättern gut zuordnen können. Dies hilft dir dabei, den Flieder als Pflanze im Garten noch besser zu verstehen und die Unterschiede jederzeit gut zu überblicken.

Flieder mit Schmetterlingen darauf.

Erfahre hier bei der Pflanzenschule mehr über den Flieder!

Der Flieder ist eine beeindruckende Pflanze, die nicht nur mit ihren Fliederblüten überzeugen kann. Da sich der Flieder auch ohne viel Aufwand vermehren, pflegen und anbauen lässt, kannst du die Pflanze durchaus selbst im Garten nutzen. Achte jedoch darauf, dass die Nähe zu Kindern und zu Haustieren vermieden wird, um Symptome wie das Erbrechen oder Übelkeit zu vermeiden. Schau in dieser Hinsicht gerne auch auf unsere anderen Beiträge und lass dich jederzeit von uns informieren.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Flieder

Welcher Standort für Flieder?
Flieder bildet starke und tiefe Wurzeln, deswegen wächst er am besten, wenn die Erde lockerer ist. Der Boden sollte durchlässig sein, aber nicht zu nass, da der Flieder Trockenheit verträgt und Staunässe nicht mag. Standorte, die sonnig sind oder auch halbschattig und windgeschützt sind also perfekt geeignet.
Ist Flieder winterhart?
Ja, Flieder ist winterhart. Achte aber darauf, dass er nicht austrocknet. Im Winter solltest du deine Pflanze also auch an frostfreien Tagen bewässern.
Wann blüht der Flieder zum ersten Mal?
Wenn du die klassische Syringa vulgaris hast, dann liegt die Blütezeit zwischen Mitte Mai und Anfang Juni. Bei der Gattung Syringa hyacinthiflora ist die Blütezeit ein wenig früher, sie kann also schon Anfang Mai die ersten Blüten bilden.
Wie hoch wird ein Fliederbaum?
Bei dem Flieder handelt es sich um einen sommergrünen Strauch, welcher später zu einem Großstrauch heranwächst. Hierbei kann sich die Wuchshöhe je nach Art stark variieren. Bei der Syringa meyeri zum Beispiel, liegt die Wuchshöhe bei 1 bis 1,5 Metern.
Ist der Flieder giftig?
Die Syringa vulgaris oder auch der gewöhnliche Flieder genannt ist nicht giftig. Sie enthält allerdings Stoffe, die bei zu vielem Verzehr oder auch bei Empfindlichkeit Vergiftungserscheinungen wie Bauchschmerzen, Durchfall oder gar Erbrechen hervorrufen können. Hast du Kinder oder Haustiere, gilt hier das Gebot zur Vorsicht.