Das ursprünglich tropische Lieschen entzückt mit seiner Blütenfülle während des ganzen Sommers. So ist das Fleißige Lieschen neben dem Edellieschen zur beliebtesten Balkonblume aufgestiegen und findet sich vor allem in Blumenkästen wieder. Das verdankt sie auch ihrer Flexibilität, was die Standortbedingungen angeht. Wie aber zauberst du ihm besonders viele Blüten hervor? Und was verträgt es überhaupt nicht?
Das Fleißige Lieschen, botanisch Impatiens walleriana, zählt zu den Springkräutern und ordnet sich in der Familie der Balsaminengewächse (Balsaminaceae) ein. Die ursprünglichen Arten wachsen im tropischen Ostafrika wie in Kenia, Mosambik oder Malawi. Bei uns sind primär Hybriden im Umlauf, die für unsere Klimabedingungen gezüchtet wurden.
Das ungiftige Lieschen ist sehr kalktolerant. Es benötigt durchlässige und humose Böden. Auch sollte es schön gleichmäßig feucht gehalten werden, was im Schatten ohnehin besser funktioniert. Der pH-Wert sollte bei schwach sauer bis neutral angesiedelt sein. Über den Winter schafft es die sehr frostempfindliche Pflanze trotz ersten Versuchen der Überwinterung meist nicht.
Die lanzettlich oder elliptisch geformten Blätter der Impatiens walleriana sind wechselständig angeordnet und umrahmen mit ihren vier bis sechs Zentimetern die Blüten dezent. Vorwiegend grün bis dunkelgrün, können sie bei einigen Sorten auch farbig gezeichnet sein. Die Blüten sind fünfteilig und tellerförmig. Sie stehen einzeln, oft zu zweit und selten in Fünfergruppen. Dabei erreichen sie bis zu vier Zentimeter im Durchmesser. Einige Sorten blühen auch gefüllt.
Über den Sommer nimmt die Blütenfülle stetig zu, bevor sie im Spätherbst abnimmt. Die Impatiens walleriana wäre zwar eigentlich mehrjährig, doch durch die kalten Winter wird sie bei uns einjährig gehalten. Im Wuchs ist sie buschig und bildet Polster. Die stark verästelten Triebe sind fleischig und erscheinen oft rötlich. Die meisten Sorten erreichen eine Höhe von zirka dreißig Zentimetern, was sie ebenfalls ideal macht für Balkonkästen. Wenige Arten können bis auf 70 Zentimeter heranwachsen.
Gewusst? Das Fleißige Lieschen wird im süddeutschen Sprachraum auch Süüfferli genannt, da es relativ viel Wasser benötigt.
Für das Lieschen ist der Halbschatten perfekt. Es gedeiht aber selbst im Schatten. Zu viel Sonne führt zu braunen Flecken auf den doch recht zarten Blättern, an zu dunklen Orten leidet wiederum die Blütenfülle. Folgende Standorte sind ideal, wenn sie zusätzlich wind- und regengeschützt sind:
Südliche Ausrichtungen sind generell zu vermeiden. Gib die Impatiens walleriana auch nie vor den Eisheiligen ins Freie, denn Spätfröste können rasch zu Erfrierungen führen, und du musst die Pflanzen austauschen. Sobald das Thermometer stabil über zehn Grad anzeigt, kannst du dann die Kübel ins Freie stellen oder sie auspflanzen.
Damit der Blütenpolster der Pflanzen auch voll und perfekt wirkt, gilt es regelmäßig Zeit zu investieren. Vor allem regelmäßige Wassergaben und das Auszupfen der verblühten Blüten sind wichtig.
Auch im Winter will das Lieschen betreut werden. Gieße es alle paar Wochen mäßig – der Wurzelballen soll nie austrocknen –, und dünge alle zwei Monate mit der Hälfte der regulären Düngemenge.
Stilsicher pflanzt du das Fleißige Lieschen als Einzelsorte an, oder du mischt verschieden Sorten und Farben. Auch in Kombination mit einigen anderen Pflanzen entwickelt sich die Impatiens gut. Dazu zählen folgende Arten:
Im Garten hast du bei der Pflanzung die Qual der Wahl. Sowohl Beete kommen infrage als auch Rabatte oder der Einsatz als Bodendecker entlang von Zäunen oder Gehölzen.
Von der Impatiens walleriana gibt es die verschiedensten Sorten, die sich vor allem in Wuchshöhe, Farbe und Blütenentwicklung unterscheiden. Die bekanntesten darunter sind die folgenden Sorten:
Eindrucksvoll ist auch die ‚Blackberry Ice‘, die pink blüht und panaschierte Blätter hat. Die ‚Victorian Rose‘ erinnert an Rosenblüten, wie der Namen schon sagt.
Da die Impatiens walleriana zu den Springkräutern zählt, ist das Einsammeln der Samen eine kleine Herausforderung, denn sie springen bei den reifen Fruchtkapseln bei der kleinsten Berührung heraus. Stülpe am besten rasch eine Baumwolltüte um die Fruchtkapsel und fange die Samen so auf. Bei der Aussaat im Frühjahr gehst du dann wie folgt vor:
Nach zirka zwei Wochen zeigen sich die Keimlinge. Sobald diese vier Blätter aufweisen, pikiere sie in Rhododendronerde. Entferne dann die zwei obersten Blätter mit einer scharfen Schere. So entwickeln sich die Lieschen buschiger. Ab Mitte Mai geht es ab ins Freie.
Gewusst? Sorten mit gefüllten Blüten werden aus Stecklingen im Frühjahr und Spätsommer gezogen.
Als Dauerblüher gilt das Fleißige Lieschen beinahe als Synonym für den Sommer. Ihr Blumenschmuck ziert nicht nur die meisten Balkone, sondern findet sich auf Terrassen, Gräbern und in Gärten wieder. Trotz eines gewissen Pflegeaufwands und seiner Sensibilität gegenüber Wind und Regen lässt seine volle Blütenpracht sowohl Hobbygärtner als auch Besucher immer wieder staunen.