In den Prärien Nordamerikas zu Hause, ist die Eustoma in Europa seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Mit ihren zahlreichen glockenartigen Blüten in verschiedensten Farben strahlt sie vor allem als Solo-Schnittblume oder kombiniert mit Rosen. Auch als Zimmerpflanze oder sogar im Gartenbeet wird sie immer mehr geschätzt. Wie die etwas sensible Eustoma zu voller Blütenpracht heranwächst und was du im Rahmen ihrer Pflege beachten solltest, verraten wir dir hier.
Die Eustoma grandiflorum, auch als Lisianthus russellianum bekannt, heißt außerdem Japanrose oder großblütiger Prärieenzian. Dies ist ein Tribut an ihr natürliches Vorkommen in den Wüsten und Prärien von Texas, Colorado, Nebraska und Mexiko. Botanisch wird sie den Enziangewächsen (Gentianaceae) zugeordnet.
Die Blüten sitzen endständig an bis zu sechzig Zentimeter langen Stielen, einer der Gründe, warum die Eustoma als Schnittblume so beliebt ist. Durch die vielen verschiedenen Sorten findest du die in der Natur meist blau-violetten Blüten in etlichen weiteren Farben wie weiß, rosa, lila, oder mehrfärbig.
Die Eustoma wächst in der Natur in Flussbetten von Prärien. Sie braucht daher eine durchgängig feuchte Erde, ohne dass es zu Staunässe kommt, sowie sehr viel Wärme. Einige Sorten kannst du ins Gartenbeet geben; grundsätzlich ist sie bei uns eher im Topf für die Terrasse geeignet. Im Freien fühlt sie sich ab Mai wohl. Früher solltest du sie nicht nach draußen stellen, da sie Nachtfröste nicht verträgt. Sorge für mindestens vier Stunden Sonne pro Tag sowie Wind- und Regenschutz.
Spätestens ab September musst du die Eustoma wieder ins Haus holen. Gewöhne sie langsam an die Sonne hinter Glas, indem du sie für einige Stunden pro Tag an den neuen Standort gibst. Die Temperaturen sollten nicht zu warm, aber auch nicht unter zehn Grad liegen. Sei auch nicht enttäuscht, wenn die Pflanze im Winter eingeht. Die Sorten, die es bei uns zu kaufen gibt, überdauern selten die kalte Jahreszeit.
Gewusst? Eustoma bedeutet auf Griechisch ‚schöner Mund‘.
Um sich voll zu entfalten, benötigt die Eustoma im Idealfall Wärme, ausreichend Sonnenbestrahlung und ein lockeres Substrat, das einer Staunässe vorbeugt. Beachte bei der Zusammensetzung des Substrats im Topf folgendes:
Im Haus stellst du den Prärieenzian am besten zu einem Fenster. Ein Wintergarten wäre auch ideal. Gewächshäuser eignen sich wegen der konstant sommerlichen Temperaturen. Die Pflanzen bilden dann lange Blütenstängel, ideal für Schnittblumen.
Wie in den meisten Fällen kommt es bei der Pflege auf die Dosis an. Die Eustoma ist jedoch besonders empfindlich, wenn es ums Gießen geht. Die richtige Wassergabe wird mit ihr regelrecht zur Wissenschaft. Damit steht und fällt die Chance, die Eustoma über den Winter zu bringen.
Das Substrat muss konstant ausgeglichen feucht bleiben. Staunässe und Trockenheit können gleichermaßen bewirken, dass die Pflanze eingeht. Sollte sich im Untersetzer Wasser ansammeln, warte nicht ab und schütte es sofort weg, damit es nicht zu Wurzelfäule kommt.
Von April bis September mischst du zweimal wöchentlich Flüssigdünger in halber Konzentration ins Gießwasser. Wenn du die Pflanze nach dem Kauf in frisches Substrat topfst, musst du nicht sofort düngen. Sollte die Pflanze überwintern, setzt du im Winter mit der Düngung aus.
Knipse während der gesamten Wachstumsphase verblühte Blütenstängel und vergilbte Pflanzenteile ab. So kann der Prärieenzian seine gesamte Energie in die Ausbildung neuer Blüten stecken und ihre Schönheit aus den Knospen erweitern.
In der Regel überdauern die im Kauf angebotenen Sorten nur eine Saison. Daher entfällt meist das Umtopfen. Solltest du es versuchen, die Eustoma über den Winter zu bringen, topfe sie im Herbst in frisches Substrat.
Am besten gefällt es der Eustoma, im Winter bei zehn bis 15 Grad an einem nicht zu sonnigen Ort. Sie benötigt weiterhin regelmäßig Wassergaben, jedoch weniger als im Sommer. Austrocknen soll sie nicht, denn das macht sie anfällig für Schädlinge wie die Thripse sowie für weitere Krankheiten.
Vom Prärieenzian bzw. von der Tulpenrose, wie die Eustoma auch genannt wird, gibt es inzwischen unzählige Sorten in den verschiedensten Farben und Ausformungen, von beige bis tief-violett, mit oder ohne gefransten Rand. Im Handel werden sie nach wie vor oft als Lisianthus angeboten.
Einige Sorten der Japanrose lassen sich für einen Sommer auch ins Gartenbeet pflanzen. Diese sterben dann im Herbst meist ab. Du kannst aber versuchen sie rechtzeitig auszugraben und in einen Topf zu pflanzen oder du nutzt Stecklinge für die Vermehrung.
Möchtest du dir widerstandsfähigere Prärie-Enziane züchten, die den Winter besser übertauchen, versuche dich in der Vermehrung. Wenn du ganz mutig bist, säst du Samen aus. Eine Vermehrung über Stecklinge ist die leichtere Variante:
Sobald sich zwei Blattpaare zeigen, kannst du den Keimling in einen Topf mit dem passenden Substrat-Gemisch umpflanzen. Anfangs musst du täglich den Wassergehalt überprüfen und dafür sorgen, dass die Erde unverändert leicht feucht bleibt. Später reicht eine Kontrolle alle zwei bis drei Tage, wenn du sowieso gießt.
Mit ihren farbenfreudigen zarten Blüten und dem buschigen Wuchs macht sich die Eustoma als Topfpflanze auf Fensterbrettern ganz hervorragend. Besonders in Kombination mit weiteren Zimmerpflanzen erhellt die Lisianthus jede Blumenecke. Im Sommer schmückt sie Terrassen und Balkone gleichermaßen. Selbst im Gartenbeet gedeihen einige Sorten der Japanrose für ein paar Monate. Für weitere Tipps für einen blühenden Garten, schau dir jetzt unsere praktischen Tipps an.