Orchideen mittels Nährböden aufziehen - so gelingt es!

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Januar 31, 2022
Orchideen Nährboden
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Orchideen zu vermehren ist keine leichte Angelegenheit. Eine Möglichkeit, Orchideensamen zum Keimen zu bringen, ist die Verwendung eines speziellen symbiotischen Pilzes. Diese Methode ist jedoch zeitaufwändig und schwierig, deshalb haben Forscher die asymbiotische Aussaat entwickelt, bei der die Mykorrhizapilze durch speziellen Nährböden ersetzt werden. Dieser Nährboden enthält alles, was die Samen der Orchidee zur Keimung und fürs Wachstum brauchen. Somit ist die Nutzung des Pilzes zur Vermehrung nicht mehr nötig.

Material und Werkzeug

Damit die Orchideen Aussaat auf Nährboden erfolgreich verläuft, ist kein Labor notwendig. Hier sind alle benötigten Materialien im Überblick:

  • Reagenzgläser mit hitzebeständigen Pfropfen
  • Drahtgestell
  • Briefwaage
  • Glastrichter
  • Alufolie
  • Kochtopf
  • Druckkochtopf
  • Destilliertes Wasser
  • Nährboden-Pulver

Das Nährbodenpulver ist im Fachhandel und spezialisierten Online-Shops zu finden. Es gibt universellen Nährboden, wie z.B. P6668 von Sigma. Es gibt aber auch Medien, die auf die Bedürfnisse spezifischer Arten von Orchideen angepasst sind. Beispielsweise unterstützt SBL-A die Keimung der Samen für Vanda und Phalaenopsis. SBL-C ist für die Anzucht von Dendrobium und Cattleya Samen ideal. Es ist dir überlassen, ob du deine Orchideensamen in Universalnährboden oder dem teureren Spezialnährboden vermehrst.

Anleitung für die Zubereitung

Reinige und desinfiziere als Erstes alle Gefäße und Werkzeuge gründlich. Das mit der Briefwaage abgewogene Nährstoffpulver wird anschließend in destilliertes Wasser eingerührt und das Gemisch zum Kochen gebracht. Lass es zwei Minuten lang köcheln, ohne dass es aufschäumt!

Fülle nun den flüssigen Nährboden mithilfe des Glastrichters in die Reagenzgläser und setze den hitzebeständigen Pfropfen auf, ohne ihn festzudrücken. Die Gefäße können jetzt in den Drahtständer gestellt und einzeln mit einer Kappe aus Aluminiumfolie bestückt werden. Das Ganze kannst du nun in den Druckkochtopf stellen. Diesen füllst du mit der laut Hersteller empfohlenen Mindestmenge an Wasser und schließt ihn. 

Das Wasser sollte auf 120 Grad Celsius erhitzt werden, damit ein Druck von 0,8 bar entsteht. Diesen Zustand musst du für 15 Minuten beibehalten. Dann lässt du die Reagenzgläser idealerweise über Nacht abkühlen. Sind sie genug abgekühlt, solltest du die Reagenzgläser fest verschließen und beschriften. Hast du eine Woche abgewartet und hat sich in dieser Zeit keine Kontamination gezeigt, kannst du den hergestellten Nährboden zur Aussaat der Orchideensamen verwenden. 

Hinweis:
Sollte der Beipackzettel darauf hinweisen, dass sich im Nährboden-Granulat noch kein Geliermittel befindet, musst du dieses selbst hinzufügen. Hierzu empfiehlt sich Agar-Agar. Zu finden ist es günstig in Supermärkten. Die Dosierung liegt bei etwa 6-7 Gramm pro Liter Wasser. 

Mehr über Orchideen erfahren

Wie du den Nährboden herstellst, um deine Orchideensamen zur Vermehrung zu nutzen, weißt du nun. Wie du deine Orchidee dazu bringst, Samen zu entwickeln, erklären wir in einem anderen Artikel. Falls deine Orchidee verblüht ist, zeigen wir dir in diesem Artikel, wie du sie retten kannst. Das Gleiche gilt, wenn deine Orchidee keine Blätter mehr hat. Solltest du Interesse an Orchideen mit kleinen Blüten haben, hat dieser Artikel eine komplette Auflistung für dich.