Unzureichendes Gießen von Orchideen ist wahrscheinlich die Ursache für mehr vertrocknete Orchideen als jeder andere Grund. Orchideen zu gießen ist nicht kompliziert, es gibt keinen geheimen Handschlag, es sind keine Mondzyklen involviert, aber es erfordert eine andere Denkweise als das Gießen normaler Zimmerpflanzen. Und es erfordert ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise von Orchideen.
Hier erklären wir dir, wie du deine Orchideen optimal gießen solltest.
Viele beliebte Orchideen sind tropische Pflanzen, allerdings es sind tropische Pflanzen, die in Bäumen leben. In ihrem natürlichen Lebensraum sind sie sintflutartigen Regenfällen ausgesetzt, die stunden- oder sogar tagelang anhalten können. Andere Arten sind hingegen lange Trockenperioden gewöhnt, die mitunter mehrere Wochen lang andauern können. Dein Gießverhalten muss an die jeweilige Orchideensorte angepasst werden.
In deinem Zuhause herrschen nicht unbedingt dieselben Bedingungen, wie im natürlichen Lebensraum von Orchideen. In den Baumkronen im Tropenwald bekommen sie die richtigen Lichtverhältnisse, Luftfeuchtigkeit und Luftstrom ab. In diesem Sinne sind das die häufigsten Fehler, die Menschen machen, wenn sie Orchideen gießen.
Da Orchideen von Feuchtigkeit gedeihen, ist das Besprühen eine gute Möglichkeit, sie gesund zu erhalten, besonders, weil auch die Wurzeln befeuchtet werden. Fülle eine Sprühflasche mit Wasser und besprühe die Pflanze dann einige Male am Tag. Wie oft du die Orchidee besprühst, hängt von der Umgebung ab, in der sie lebt. Verhindere, dass sich Wasser auf den Blättern sammelt.
Gieße immer früh am Tag, damit deine Orchideen nachts austrocknen. Die richtige Häufigkeit der Bewässerung hängt von den klimatischen Bedingungen deines Standortes ab. Im Allgemeinen einmal wöchentlich im Winter und zweimal wöchentlich im Sommer, wenn das Wetter heiß und trocken wird.
Auch die Art des verwendeten Substrats kann den Wasserbedarf der Pflanze beeinflussen. Rinde neigt dazu, schneller auszutrocknen als zum Beispiel Sphagnum-Moos. Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass, selbst wenn die Oberfläche des Topfes trocken ist, die Wurzelzone feucht bleiben kann. Stecke deinen Finger oder einen normalen Holzstift in den Topf. Wenn er sich nass anfühlt oder der Stift nass aussieht, solltest du die Orchidee eher nicht gießen. Die Mitte des Topfes sollte immer nass, aber nicht durchnässt sein und auch nicht extrem trocken werden dürfen.
Die Wassertemperatur ist ebenfalls sehr wichtig. Wenn die Wassertemperatur und die Temperatur der Umgebungsluft gleich sind, wird es keine Schäden geben und gesunde Orchideen können grundsätzlich leichte Unterschiede in beide Richtungen vertragen. Die Verwendung von zu kaltem Wasser kann zu tödlichen oder langfristigen Schäden führen, die auf den ersten Blick schwer zu erkennen sind.
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