Meerrettich pflanzen – das beste Vorgehen zur Pflanzung! 

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Dezember 19, 2022
Meerrettich pflanzen
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Ob zu Fleisch, in Rohkost oder als Sauce, Meerrettich ist Würze und Gemüse zugleich. Meerrettich oder Kren wurde bei uns bereits im Mittelalter angepflanzt. Aufgrund seiner Vitalstoffe diente er als Vitaminspender und natürliches Antibiotikum während der kargen Wintermonate. Auch heute noch hat der ‚europäische Wasabi‘ viel zu bieten. Dabei ist es ganz unkompliziert, den Meerrettich zu pflanzen und zu vermehren. Wie dies geht und wie du ihn lagerst, erfährst du hier.

An diesem Standort kannst du Meerrettich pflanzen

Der Meerrettich bildet eine Pfahlwurzel sowie Seitenwurzeln, die sogenannten Fechser. Sie dienen zur Vermehrung, was der Meerrettich auch selbst ausreichend tut, wenn du ihn nicht daran hinderst. Deshalb pflanzt du ihn am besten am Rand eines Beetes, ansonsten überwuchert er rasch das gesamte Areal. Um optimal zu gedeihen, sind folgende Standort-Voraussetzungen im Garten ideal:

  • Sonniger bis absonniger Standort
  • Humoser Boden
  • Lockere, durchlässige Erde 

Da der Meerrettich, botanisch Armoracia rusticana, zu den Starkzehrern zählt, empfehlen wir, ihn alle paar Jahre an einem anderen Standort anzupflanzen. Wenn du nur wenige Wurzeln ziehst, reicht es, im Beetrand nach links oder rechts zu rücken. Stelle auch sicher, dass der Boden nicht salzhaltig ist, denn darauf reagiert der Meerrettich äußerst empfindlich.

Tipp:
Da die Wurzel des Meerrettich sehr tief wächst, ist der Anbau der Pflanze in Töpfen oder im Kübel leider nicht so gut geeignet. 

Der richtige Zeitpunkt für die Meerrettichpflanzung 

Meerrettich wird nicht über Samen vermehrt, sondern über Seitentriebe der Wurzel, die Fechser. Diese kannst du ab März im Fachhandel beziehen. Die Fechser sollten ein bis zwei Zentimeter dick und zirka 15 Zentimeter lang sein. Alternativ besorgst du dir einfach junge, frische Meerrettich-Stangen beim Gemüsehändler. Wenn du bereits Meerrettich gezogen hast, schneidest du die Seitenwurzeln ab.

Ab Anfang April bis Anfang Mai setzt du dann die Fechser in den vorbereiteten, aufgelockerten Boden. Dort kannst du sie auch noch bis spät in den Winter in der Erde belassen, denn der Meerrettich ist absolut winterhart und verträgt sogar extreme Minusgrade. Du erntest ihn einfach nach Bedarf bis Ende Januar, um selbst den scharfen Geschmack aus eigener Ernte zu entdecken.

Gewusst? Wenn du Meerrettich dämpfst oder brätst, verliert er viel von seiner Schärfe.

Unsere Anleitung für das Pflanzen von Meerrettich 

Das Schöne am Anbau von Meerrettich ist, dass es wie bei Samen funktioniert, du aber dennoch bereits mehr in Händen hältst, nämlich Wurzelstücke. Gehe beim Einsetzen unbedingt wie folgt vor:

  • Lockere die Erde gut auf.
  • Grabe Löcher von 20 Zentimetern Tiefe.
  • Gib die Fechser schräg ins Loch.
  • Bedecke die Wurzeln mit fünf bis zehn Zentimeter Erde.
  • Füge optional noch eine Schicht Kompost hinzu.

Gieße die Fechser kräftig an. Achte auch auf einen Pflanzabstand von rund 60 bis 100 Zentimetern, denn die Armoracia entwickelt sich zu einer recht ausladenden Pflanze mit viel Blattgrün und wächst mit seinen Blättern, Blüten und Wurzeln als Starkzehrer.

Gewusst? Die Triebe des Meerrettichs sind reich an den Vitaminen C, B1, B2 und B6 sowie an Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor. Seine Senföle helfen bei Husten und wirken desinfizierend.

Weitere Tipps zu Schnitt und Pflege des Meerrettichs 

Der Meerrettich entwickelt sich in der Regel verlässlich und wächst rasch. Er benötigt aber im Laufe des Sommers etwas Betreuung. Sobald die Blätter zirka zehn Zentimeter groß sind, schneidest du die Seitentriebe des Meerrettichs ab. Damit hast du einerseits Fechser für die Vermehrung und stellst andererseits sicher, dass sich eine gerade Stange entwickelt. Gehe hierbei wie folgt vor:

  • Entferne vorsichtig Erdreich rund um die Pflanze.
  • Achte darauf, dass du die Wurzel nicht ganz ausgräbst.
  • Schneide die sichtbar gewordenen Seitentriebe ab.
  • Gib den Aushub rund um die Wurzel, drücke ihn an und gieße.
  • Behalte den nötigen Abstand bei der Pflanzung im Blick.

Du solltest grundsätzlich die Erde den ganzen Sommer über feucht halten, damit die Wurzeln so dick als möglich wachsen. Das bedeutet während der Hitzemonate tägliches Gießen. Auch musst du bei raschem Wachstum den Schnitt der Seitenwurzeln im August wiederholen. Ab Herbst kannst du den Meerrettich dann bis zum Februar frisch ernten und ab dem Frühjahr dann wieder neu anbauen.

So lagerst du den frischen Meerrettich am besten 

Am frischesten und wertvollsten ist der Meerrettich direkt aus der Erde. Da du ihn bis Ende Januar, Anfang Februar aus dem Boden graben kannst, solltest du ihn dort auch so lange als möglich belassen. Was dann noch im Spätwinter davon übrig ist, kannst du folgendermaßen lagern:

  • Entferne die Blätter und die Erde.
  • Stecke die Wurzeln in feuchten Sand, bis sie darin verschwinden. 
  • Lagere die Wurzeln in einem Raum bei minus fünf bis zwei Grad. 
  • Alternativ legst du die intakten Wurzeln aus und bedeckst sie mit einem Baumwolltuch.

So hält der Meerrettich einige Monate. Je älter er wird, desto mehr verliert er aber an Inhaltsstoffen und Schärfe. Angeschnittenen Meerrettich kannst du noch zirka zwei Wochen in ein feuchtes Tuch eingewickelt im Kühlschrank aufbewahren. Auch hier gilt: Je zügiger du den Meerrettich aufbrauchst, desto besser bleibt das Aroma der Austriebe deiner Gewürzpflanze für zahlreiche Rezepte.

Tipp:
Reibe den Kren und konserviere ihn mit Salz, Zucker und Essig. So haltbar gemachter Meerrettich eignet sich, um ihn mit geriebenen Äpfeln oder Sahne zu mischen und entschärfen.

Jetzt mehr über die Pflanzung und Pflege erfahren! 

Meerrettich im Garten zu pflanzen hat viele Vorteile: Du bist in der kalten Jahreszeit immer mit frischem Gewürz versorgt, das nicht nur zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe liefert, sondern auch Erkältungen entgegenwirkt. Und als Gemüse gekocht verliert der Meerrettich seine Schärfe und schmeckt köstlich mit Kartoffeln oder Fleischgerichten. Weitere Informationen zum Kren findest du auch im Artikel zur Ernte der Meerrettichwurzel, in der du mehr zu den Kreuzblütlern erfährst.