Der scharfe Meerrettich, auch Kren genannt, ist nicht nur genügsam im Anbau und in der Pflege, auch die Ernte gestaltet sich unproblematisch. Als winterharte Pflanze kann sie selbst ausgereift noch Monate in der Erde verbleiben und nach und nach ausgegraben werden. Doch auf welche Reihenfolge ist bei der Ernte des Meerrettichs am optimalen Standort zu achten und wie gehst du dabei vor? Wie du den Meerrettich dabei am besten ernten solltest, fassen wir dir hier zusammen.
In den Sommermonaten ohne ‚r‘ reift der Meerrettich heran, in den Monaten mit ‚r‘ ist er dann reif. Das erkennst du daran, dass die Blätter langsam verwelken und vertrocknen. Im Herbst beginnt somit die Hochzeit der Ernte. Bis Ende Januar, Anfang Februar solltest du den Kren abgeerntet und die letzten Wurzeln entweder eingelagert oder konserviert haben.
Neben der Pfahlwurzel lassen sich auch die Blätter ernten und verarbeiten. Junge Blätter kannst du abschneiden und wie Spinat garen oder beispielsweise auch zu würzigem Pesto verarbeiten. Wenn du die Blätter weiterwachsen lässt, können sie bis zu einem Meter hoch und 20 Zentimeter breit werden.
Das mag jetzt komplizierter klingen als es ist, aber sobald du die Armoracia rusticana, wie der Meerrettich botanisch heißt, einmal ausgegraben hast, automatisiert sich der Prozess:
Seitenwurzeln, Fechser genannt, kannst du jetzt von der Pfahlwurzel abtrennen und ungewaschen in feuchtem Sand bis zum Frühjahr lagern. Schneide Fechser so ab, dass du noch weißt, welche die nach oben gewandte Seite ist. Diese muss beim Einsetzen nach oben gerichtet sein.
Da du vom Meerrettich als Gemüse immer nur relativ wenig benötigst – er ist sehr scharf und würzig – spielt die Lagerung eine besonders zentrale Rolle. Glücklicherweise funktioniert dabei vieles:
So bleibt die Qualität der Wurzeln für einige Monate recht hoch. Doch sie büßen nach und nach an Inhaltsstoffen und Würze ein. Daher ist es die Überlegung wert, den frisch geernteten Kren sofort weiterzuverarbeiten.
Es gibt verschiedene Methoden, Meerrettich so zu konservieren, dass er möglichst wenig an Vitaminen und Mineralien einbüßt. Wir stellen dir hier die gängigsten vor:
Einfrieren kannst du auch den geraspelten und mit Zitrone versetzten Meerrettich. Doch beim Auftauen verliert er dabei etwas an Aroma, was ihn aber gleichzeitig auch milder macht.
Die Armoracia rusticana wächst an einem sonnigen Standort in der Regel rasch und gut. Meist ist das Problem, dass sie zur Wucherung neigt und du ihr eine Wurzelsperre verpassen musst. Aber es gilt auch noch ein paar andere Dinge beim Anbau zu bedenken, wenn du eine gerade, dicke Pfahlwurzel ernten möchtest.
Während des gesamten Wachstumszyklus solltest du die Erde feucht halten, damit die Wurzeln kräftig zulegen. Auch beugt ein feuchtes Substrat einer Verholzung der Wurzel vor. Neben der Düngung während des Pflanzens kannst du auch nach dem Entfernen der Fechser im Juni wieder etwas Kompost beimengen. Natürlicher Stallmist ist ein guter Dünger für die Meerrettichpflanze.
Beim Ernten des Meerrettichs gilt es vor allem darauf zu achten, dass du nicht nur die Hauptwurzel, sondern auch alle Seitenwurzeln sauber aus dem Erdreich entfernst, sofern du keine unkontrollierte Wucherung des Kren möchtest. Richtig gelagert hast du das ganze Jahr über frischen Kren verfügbar. In unserem Artikel zur Pflanzung des Meerrettichs findest du viele weitere Tipps und Verwendungsmöglichkeiten dieser besonders wertvollen Kreuzblütler und erfährst mehr.