Die Zucchini wächst besonders ausladend und bildet große – und meist stachelige – Blätter aus. In einigen Fällen lohnt es sich, die Blätter der Zucchinipflanze abzuschneiden, beziehungsweise auszugeizen. Doch wie lässt sich die Zucchini ausgeizen? Wir erklären dir in diesem Beitrag, wann du deine Zucchini ausgeizen solltest, was die Vorteile des Ausgeizens deiner Zucchini sind und wie du bei dieser Maßnahme am besten vorgehst!
Wer die Blätter einer Gemüse-Pflanze abschneidet, der schadet der Pflanze – oder etwa nicht? Tatsächlich schadest du deinen Sommerkürbisgewächsen nicht, wenn du die Blätter auf die richtige Art und Weise ausgeizt, sondern kannst ihr sogar helfen und dir selbst eine höhere Ernte einfahren.
Das Ausgeizen der Zucchini verhält sich ähnlich wie bei Gurken- oder Tomatenpflanzen. So regst du den Wuchs deiner Zucchinipflanzen an, wenn du sie regelmäßig ausgeizt. Gleichzeitig ist das Ausgeizen oftmals eine wichtige und unabdingbare Maßnahme, insbesondere dann, wenn die Pflanze von Schädlingen oder Krankheiten, wie dem Echten Mehltau, befallen wurde.
Zu viele Blätter abschneiden solltest du jedoch auch nicht! So benötigen Zucchini ihre Blätter selbstverständlich für die Fotosynthese und als Schattenspender für junge Triebe und Früchte. Ist die Pflanze also zu kahl, fehlt ihr die Energie für die Ausbildung neuer Blätter, Blüten und Früchte. Erhalten die jungen Blätter darüber hinaus zu viel Sonnenlicht, weil sie nicht mehr von älteren Blättern beschattet werden, drohen sie zu verbrennen. Das Ausgeizen der Zucchinipflanzen ist somit eine kleine Gratwanderung – du darfst nicht zu viele, aber auch nicht zu wenige Blätter abschneiden, wenn du von einer reichhaltigen und leckeren Ernte profitieren möchtest.
Wie jede andere Pflanze auch kann die Zucchini nur wachsen und sich entwickeln, weil sie Blätter besitzt. Nicht umsonst bildet sich aus dem Saatgut der Zucchini zunächst ein Keimblattpaar, aus welchem sich die ersten Laubblätter entwickeln. Die Zucchini benötigt ihre Blätter, um Fotosynthese betreiben zu können. Besitzt der Sommerkürbis keine Blätter, fällt die Fotosynthese dementsprechend weg und die Pflanze kann weder wachsen noch Blüten oder Früchte ausbilden. Somit solltest du bei einem Rückschnitt der Zucchini niemals alle Blätter der Pflanze entfernen.
Auch der Standort der Zucchini tut der Pflanze nur dann gut, wenn sie ausreichend ältere und größere Blätter besitzt. Das Laub der Pflanze kann eine Größe von bis zu 30 Zentimetern erreichen und ist somit für zarte Pflanznachbarn gelegentlich hinderlich. Für die Zucchini selbst sind die großen Blätter jedoch wichtig. So beschattet das Laub einerseits die jungen Triebe und Blätter und bewahrt diese vor Sonnenbrand, andererseits beschatten die Blätter auch den Boden und halten somit die Feuchtigkeit besser im Substrat.
Insbesondere der Echte Mehltau ist ein Problem für die Zucchinipflanze und macht vielen Hobbygärtnern und -Gärtnerin Saison für Saison zu schaffen. So tritt der Echte Mehltau – welcher auch Schönwetterpilz genannt wird – vor allem bei trockenen und heißen Witterungszuständen auf. Du erkennst den Echten Mehltau an weißen Flecken auf den Blattoberseiten der Zucchini, welche sich mit der Zeit vergrößern und auf die gesamte Pflanze ausbreiten können.
Entdeckst du an den Blättern deiner Zucchinipflanzen weiße Flecken, so solltest du die befallenen Blätter umgehend entfernen und im Hausmüll entsorgen, um eine Ausbreitung auf weitere Pflanznachbarn im Beet zu verhindern. Auch bei einem Befall mit Schädlingen ist es dringend ratsam, die betroffenen Blätter abzuschneiden und die Pflanze mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln, wie zum Beispiel dem Ackerschachtelhalmsud, zu behandeln. Grundlegend mindert das Ausgeizen der Zucchiniblätter die Gefahr eines Befalls mit Krankheiten und Schädlingen. Liegen die großen Blätter zu eng aneinander, staut sich die Luftfeuchtigkeit, was die Gefahr eines Befalls erhöht. Ein regelmäßiges Ausgeizen schafft hier also Abhilfe.
Zucchini sind kriechende Pflanzen, die sich über mindestens einen Quadratmeter in deinem Beet im Garten ausbreiten und wenig Platz für andere Pflanzen lassen. Wenn du deine Kürbisgewächse jedoch platzsparender anbauen möchtest, hast du mit dem Ausgeizen und dem Hochbinden der Pflanze eine hochwertige Lösung gefunden. Bei dem Ausgeizen und vertikalen Pflanzen der Zucchini gehst du folgendermaßen vor:
Das vertikale Pflanzen deiner Zucchinipflanzen bietet dir einige Vorteile: So haben es vor allem Insekten leichter, die Blüten zu erreichen, die nicht mehr von dichtem Laub bedeckt sind und du kannst dich über eine noch reichhaltigere Ernte freuen. Darüber hinaus minderst du die Luftfeuchtigkeit, die sich zwischen den großen Blättern stauen kann, was für einen Befall von Krankheiten oder Schädlingen sorgen kann. Schlussendlich erleichtert dir das Ausgeizen und Hochbinden auch die Ernte selbst, denn du siehst auf Anhieb, wo sich Früchte befinden, und musst diese nicht unter den großen und stacheligen Blättern suchen.
Eine Alternative zu dem klassischen Rückschnitt der Zucchinipflanze ist das Anbinden des kriechenden Kürbisgewächses über Rosenbögen oder Rankhilfen. Bedenke, dass du gewöhnliche Zucchinisorten anbinden musst, damit diese in die richtige Richtung kriechen. Alternativ kannst du jedoch einen Blick in unseren Beitrag zu den verschiedenen Zucchinisorten werfen – hier stellen wir dir auch Sorten vor, die von allein ranken und sich dementsprechend für eine Kultivierung auf dem Balkon oder auf der Terrasse eignen.
Blätter von einer Pflanze abzuschneiden, klingt zunächst nach keiner guten Idee. Bei der Zucchini jedoch kann dir das Ausgeizen eine noch größere Ernte und gesündere Pflanzen bescheren. Erfahre noch mehr über die Pflege der Zucchini und lies dir dafür unseren Beitrag zur optimalen Vorzucht des Saatguts des Sommerkürbisses durch! Auch speziell zur Pflege sowie zum richtigen Standort und der damit verbundenen Erde erwarten dich weitere Tipps.