Auch wenn Tomaten Südfrüchte sind und in unseren Breitengraden besondere Aufmerksamkeit benötigen, ist es nicht so kompliziert selbst Tomaten zu züchten. Die Zeit, die in die Pflege deiner Tomatenpflanzen fließt, lohnt sich. Selbst angebaute Tomaten kommen ohne Pestizide aus und schmecken wesentlich aromatischer. Auch lassen sie sich bis in den Spätherbst lagern oder für den Winter verarbeiten. Hier findest du eine Übersicht, was du über den eigenen Anbau wissen musst. 

Die wichtigsten Basics bei der Tomatenzucht 

Um mit einer reichen Tomatenernte gesegnet zu werden, müssen einige Voraussetzungen gegeben sein. Die meisten Sorten der Tomaten mögen vor allem folgende Witterungsverhältnisse:

• Warm: Nur nach dem Keimen kann es kühler sein, damit die Triebe nicht vergeilen.
• Sonnig: Aber pralle Sonne verbrennt die Pflanzen.
• Windarm: Südwest-Ausrichtungen sind gut.
• Trocken: Am besten Regenschutz wie Tomatendach oder Tomatenhaube einplanen.

Es ist daher wichtig, Tomatenpflanzen nicht vor Mitte Mai ins Freie zu geben und dafür zu sorgen, dass die Blätter trocken bleiben. Gleichzeitig muss die Erde aber feucht gehalten und je nach Wachstumsstand mit Dünger angereichert werden. Während der Aussaat soll die Erde eher mager sein, später darf das Substrat dann viele Nährstoffe beinhalten. Auch müssen einige Tomatensorten regelmäßig beschnitten und ausgegeizt werden. Mischkulturen mögen Tomaten lieber als Monokulturen: Kräuter, Knoblauch oder Radieschen sind optimal. 

Unsere Anleitung zur fachgerechten Pflanzung 

Entweder du kaufst Jungpflanzen im Garten-Center, oder du säst Tomatensamen selbst aus. In letzterem Fall steht dir eine Vielfalt an Samen zur Verfügung. Es gibt drei wesentliche Abschnitte bei der Aufzucht deiner Tomatenpflanzen:

• Aussaat: Ab Februar bis Ende März auf der Fensterbank oder im Gewächshaus sprießt das Saatgut binnen Tagen aus der Anzuchterde, wenn du die Erde feucht hältst und anfangs abdeckst.
• Pikieren: Nach Ausbilden der ersten vier Blätter pikierst du die Pflanzen und setzt sie 
• in einzelne Töpfe tief ein, damit sie viele Wurzeln schlagen können.
• Auspflanzen: Ab Mitte Mai stellst du die Pflanzen im Topf auf Balkon oder Terrasse oder setzt sie ins Freiland. Der Boden im Garten muss frostfrei und nährstoffreich sein. 

Nach zirka zwei bis drei Wochen beginnst du mit dem Ausgeizen und Zuschneiden. Tomaten benötigen regelmäßig Wasser. Die Blätter mögen die eine oder andere Streicheleinheit. Binde Stabtomaten regelmäßig an, damit sie schön in die Höhe wachsen. 

Besonderheiten bei der Aufzucht im Gewächshaus 

Im Gewächshaus kannst du Tomaten wesentlich früher aussäen. Vor allem, wenn du sie im Gewächshaus bei jeweils optimalen Bedingungen belässt, steht einer frühen Aufzucht nichts im Wege. Solltest du die Tomaten aber später ins Freiland setzen wollen, ist es besser auch hier nicht zu früh mit der Aussaat zu beginnen. Im Gewächshaus sind Tomaten vor Wind und Regen gefeit, was die Ernte berechenbarer macht.

Da es im Gewächshaus aber oft recht feucht ist und du in der Regel die Tomatenpflanzen auf engerem Raum wurzeln lässt, besteht ein höheres Risiko, dass die Pflanzen von Schädlingen befallen werden. Vor allem die Weiße Fliege, Spinnmilben oder die Thripse suchen Tomaten im Gewächshaus heim. Gelbtafeln, natürliche Feinde wie Raubmilben oder Florfliegen sowie regelmäßiges Lüften helfen.  

Weitere Tipps für die erfolgreiche Ernte und Aufbewahrung 

Je nach Tomatensorte beginnst du bereits ab Ende Juni Tomaten zu ernten. Da die Früchte nicht alle gleichzeitig reif werden, bist du gut über den Sommer mit der eigenen Ernte versorgt. Tomaten sind erntereif, wenn sich die Haut mit dem Daumen leicht eindrücken lässt und die Tomaten ihre endgültige Farbe erhalten haben, ob das nun rot, gelb oder grün ist.

Wenn zur Haupterntezeit sehr viele Tomaten gleichzeitig reifen, lassen sich diese gut weiterverarbeiten zu Saucen, Ketchup, getrockneten oder eingelegten Tomaten. Noch nicht ganz ausgereifte Früchte können auch im Haus nachreifen. Dafür die Früchte einzeln auslegen und leicht abdecken. 

Das richtige Vorgehen bei der Tomatenzucht!

Wenn du das erste Mal Tomaten ziehst, kann es schon sein, dass du den einen oder anderen Fehler machst. Aber durch Fehler wird man klug. Jede Umgebung ist anders, und Standort, Sonnenbestrahlung, Nährstoffzusammensetzung oder das richtige Gießen lassen sich mit Erfahrung immer besser abstimmen. Schon nach kurzer Zeit hast du den Dreh raus. Lies daher jetzt mehr zur passenden Pflege und erfahre, welche Sorten der Tomate sich bei dir im Garten anbieten.