Im Hochsommer und Herbst, wenn du mit einer reichen Tomatenernte belohnt wirst, gilt es das Aroma dieser Früchte für den Winter zu bewahren. Ob du sie passierst, einkochst oder trocknest - selbst gezogene Tomaten sind immer das Beste. Vor allem mit dem Trocknen konservierst du die ganze Fülle an Geschmack. Wie aber geht das und welche Methoden sind am geeignetsten?
Beim Trocknen wird den Früchten Wasser entzogen. Tomaten verlieren dabei stark an Gewicht, denn sie bestehen zu 95 Prozent aus Wasser. Dadurch intensiviert sich der Geschmack des verbleibenden Fruchtfleisches, was getrocknete Tomaten sehr ergiebig macht. Denn sie können quasi als Würze von Speisen herangezogen werden, wie etwa auch Oliven. Einige kleingehackte getrocknete Tomaten verleihen Salaten, Saucen oder Suppen einen ganz besonderen Twist.
Zum Trocknen geeignet ist vor allem die ‚San Marzano‘, die aber bei uns nicht so gut gedeiht, da sie sehr viel Sonne und Wärme braucht. Die Flaschentomate ‚Pozzano‘ kommt der ‚San Marzano‘ Geschmack sehr nahe und wächst auch in unseren Breitengraden. Grundsätzlich kannst du aber jede Tomatensorte trocknen. Tomaten mit einer dünneren Schale und viel Fruchtfleisch geben schlicht am meisten her.
Die Vorbereitung zum Trocknen deiner Tomaten verläuft immer gleich und ist sehr schnell erledigt:
Ob du deine Tomaten in die Sonne legst, im Backofen oder Dörrautomat trocknest, hängt vom Wetter ab und ob du überhaupt ein Dörrgerät hast. Im Backofen werden am meisten Inhaltsstoffe zerstört und Energie verbraucht. Die Sonne trocknet gratis und bewahrt die Inhaltsstoffe. Den Dörrautomaten musst du eventuell anschaffen, und er nimmt Platz weg. Wie du dich auch entscheidest, so solltest du dabei auf jeden Fall vorgehen:
Heize den Ofen auf 90 Grad auf. Lege die Tomaten mit einem Zentimeter Abstand auf ein gefettetes Backblech oder verwende alternativ Backpapier. Salze und pfeffere sie. Trockne sie für sechs Stunden und wende sie dabei regelmäßig. Gib einen Kochlöffel in die Backofentür, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Bepinsele die Gitter mit Öl. Lege die Tomaten im Abstand von einem Zentimeter auf die Gitter. Trockne sie zirka zehn Stunden bei 50 Grad. Lies dir auf jeden Fall die Gebrauchsanweisung deines Dörrautomaten durch.
Lege die Tomaten mit der Schnittseite nach unten auf einen Rost. Platziere ihn an einem sonnigen, luftigen Ort auf einem Tisch. Bedecke die Früchte mit einem engmaschigen Netz wie einem Käsetuch. Nach zirka drei Tagen sind die Tomaten trocken. Wende sie regelmäßig und hole sie bei Temperaturabfall ins Haus.
Sobald die Tomaten ganz getrocknet sind, kannst du sie wie folgt aufbewahren:
Bei so viel Geschmack wirst du die Tomaten aber schneller aufgebraucht haben als sie haltbar sind. Wichtig ist, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum möglichst niedrig ist, wenn du sie nicht einlegst.
Getrocknete Tomaten verhelfen dir zu einer Geschmacksexplosion. Wir stellen dir hier zwei ganz einfache Rezepte vor, die umso köstlicher schmecken:
Wie bereits erwähnt, sind getrocknete Tomaten ein Würzmittel, das jedem Gericht einen tieferen, intensiveren Geschmack verleiht. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Verfeinere damit Suppen, Soßen, Risotto, Salate, Fleischgerichte und Eintöpfe. Oder lege sie dir zum Frühstück auf ein Brot mit Butter oder Käse. Mit Salz und Pfeffer ein perfekter Start in den Tag.
Tomaten trocknen zahlt sich aus. Du verarbeitest deine Tomatenernte gekonnt und machst sie haltbar, ohne dass die Nährstoffe der Tomate zu sehr leiden. Und du hast immer eine Zutat zu Hause, die du beim Zubereiten von Gerichten auf vielfältige Weise einsetzen kannst. Lies dir auch unseren Artikel zu Tomaten passieren durch, eine weitere tolle Methode, Tomaten zu konservieren.