Tomaten bestäuben – mit diesen Handgriffen!

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Oktober 10, 2022
Tomaten bestaeuben
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Die Tomatenpflanzen in deinem Gewächshaus oder im Inneren deines Zuhauses stehen in voller Blüte, doch es entwickeln sich keine Früchte aus den Blütenständen? Dann kann es sein, dass du bei der Bestäubung mithelfen musst! Wir erklären dir in diesem Beitrag, wie du die Bestäubung von Biene und Co. selbst in die Hand nimmst und dabei am besten vorgehst!

Wann ist das Bestäuben von Tomaten sinnvoll?

Tomaten gelten zwar als Selbstbestäuber, jedoch heißt dies nicht, dass sie ihre Pollen von selbst von einer Blüte zur nächsten schicken können. Hierfür sind Insekten, wie die Biene und die Hummel, sowie der Wind besonders wichtig. Wenn deine Tomaten also im Beet im Garten oder in Kübeln auf dem Balkon stehen, dann musst du dir in der Regel keine Sorgen um eine ausreichende Bestäubung machen. 

Hast du deine Tomaten stattdessen in ein Gewächshaus gepflanzt oder hältst die Nachtschattengewächse als Busch- oder Strauchtomate auf der Fensterbank in der Küche, dann kann es sein, dass an diesem Standort zu wenig Wind weht und die heimischen Nutzinsekten nicht in die Nähe deiner Nachtschattengewächse gelangen können. In solch einem Fall kann es sinnvoll sein, die Bestäubung deiner Tomatenpflanzen selbst in die Hand zu nehmen. 

Durch Bestäubung zu sortenreinen Vermehrungen

Wer schon einmal Hummeln oder eine Biene bei der Arbeit beobachtet hat, der weiß, dass die Insekten sich nicht strikt an einer Pflanze orientieren. Stattdessen schwirrt die Biene von einer Blüte an der einen Pflanze zu der nächsten Blüte an einer zweiten Pflanze. Dies kann zur Folge haben, dass eine Kreuzbestäubung stattfindet. Eine solche Kreuzbestäubung bedeutet schlussendlich die Paarung zweier unterschiedlicher Pflanzen- oder Tomatensorten. 

Wer also das Saatgut seiner Tomatenpflanzen für die nachfolgende Saison gewinnen möchte, der sollte darauf achten, dass keine Kreuzbestäubung stattfindet, da es sich sonst nicht mehr um sortenreines Saatgut handelt. Somit kannst du die Blütenstände deiner Tomatenpflanzen im Freiland mit Insektennetzen umhüllen, um eine solche Kreuzbestäubung zu vermeiden. Der Vorteil einer Bestäubung der Tomatenpflanze mit der eigenen Hand ist somit, dass du sortenreine Züchtungen garantieren kannst. 

An diesen Orten lohnt sich die Bestäubung

Wenn deine Tomatenpflanzen auf dem Balkon als Hängetomate, im Kübel als Buschtomate oder im Freiland als Stabtomaten im Beet stehen, dann musst du dir in der Regel keine Sorgen um eine ausreichende Bestäubung machen. An diesen Standort gelangt ausreichend Wind und auch Insekten gibt es im Freiland in Hülle und Fülle, die die Bestäubungs-Arbeit für dich übernehmen. An anderen Orten jedoch solltest du einen genaueren Blick auf die Blütenstände deiner Nachtschattengewächse werfen und gegebenenfalls nachhelfen: 

  • Im Gewächshaus (vor allem, wenn du die Türen aufgrund der Luftfeuchtigkeit geschlossen hältst)
  • In Innenräumen
  • In Wintergärten
  • Wenn du eine sortenreine Züchtung erhalten möchtest und mit Insektennetzen arbeitest. 

So kannst du deine Tomaten selbst bestäuben

Zum eigenen Bestäuben deiner Tomatenpflanzen erhältst du zwei Möglichkeiten: Die Bestäubung mithilfe eines Pinsels oder mithilfe einer elektrischen Zahnbürste. Wozu du schlussendlich greifst, ist dir selbst überlassen, jedoch bietet es sich bei einer kleinen Blütenmenge an, zu einem Pinsel zu greifen. Hast du stattdessen eine wahre Blütenpracht, die es zu bestäuben gilt, solltest du stattdessen zur elektrischen Zahnbürste greifen. 

Bei der Bestäubung mithilfe eines Pinsels gehst du ganz einfach mit den Borsten vorsichtig durch die Tomatenblüten deiner Tomatenpflanzen. Achte darauf, einen Pinsel mit besonders weichen Borsten zu verwenden. Arbeite dich von Blüte zu Blüte vor und streiche in jeder Blüte vorsichtig, aber gründlich mit dem Pinsel über die Narbe und durch die Pollen. 

Verwendest du stattdessen eine elektrische Zahnbürste, ist die Verletzungsgefahr zu groß, wenn du die vibrierenden Borsten direkt in die Blüte hältst. Stattdessen schaltest du die Zahnbürste an und hältst den vibrierenden Gegenstand an die Rankhilfe oder den Stängel der Pflanze. So bringst du die gesamte Tomatenpflanze zur Vibration, wodurch du ihre Pollen aus den Pollensäcken löst und auf eine sanfte Art und Weise verteilt. Diese Methode wird auch „Trillern“ genannt.

Tipp:

Bei kleinwüchsigen Tomatenpflanzen kannst du die Pflanze auch einfach mit deiner Hand leicht schütteln. Gehe jedoch auch hierbei vorsichtig vor. 

Warum Kreuzbestäubung zu vermeiden ist

Wenn du deine Tomatenpflanzen aus selbst gewonnenen Samen ziehst und auch das Saatgut aus dieser Saison für das Folgejahr aufheben möchtest, solltest du dringend eine Kreuzbestäubung vermeiden. Eine Kreuzbestäubung beschreibt die Bestäubung und Befruchtung einer Tomatensorte mit den Pollen einer anderen Tomatensorte. In der momentanen Saison werden sich typische Früchte bilden. Das Saatgut aus einer solchen Kreuzbestäubung kann jedoch stark verändert werden und dir im Folgejahr eine vollkommen neue Tomatensorte bescheren. 

Um die Sortenreinheit deiner Tomatenpflanzen für das Folgejahr zu bewahren, kannst du die einzelnen Blütentriebe mit einem Insektennetz umwickeln, damit sie nicht mit irgendwelchen Pollen bestäubt werden. Achte jedoch darauf, dass dieses Netz nicht zu eng anliegt und die Blüten sich frei entfalten können. 

Jetzt mehr zum Thema Tomaten erfahren!

Es ist besonders ärgerlich, wenn die Tomatenpflanze in voller Blüte steht, sich jedoch anschließend nichts aus jenen Blüten entwickelt! Genau deswegen solltest du bei der Bestäubung deiner Tomatenpflanzen nachhelfen, um anschließend von einer reichhaltigen und leckeren Ernte zu profitieren. Erfahre noch mehr über die Pflege von Tomatenpflanzen und lies dir dafür unseren Beitrag zu der Braunfäule als unerwünschten Pilzerreger durch!