Du besitzt eine Rhabarberpflanze in deinem Garten, die dir in den letzten Jahren nicht nur zuverlässig eine reichhaltige Ernte bescheren konnte, sondern auch besonders große Ausmaße angenommen hat? Dann wird es Zeit für die Teilung – und somit die Vermehrung – der Staudenpflanze, damit du dich in den kommenden Jahren über noch mehr leckere Gerichte mit den aromatischen und sauren Rhabarberstangen freuen kannst! Dieser Beitrag erklärt dir, wie du deinen Rhabarber am besten vermehrst!
Der Rhabarber ist ein pflegeleichtes Knöterichgewächs und wird bereits seit dem 16. Jahrhundert in Russland kultiviert. Genau deswegen sind Rhabarberpflanzen mehrjährig und überstehen auch niedrige Temperaturen im Winter, ohne Schaden zu nehmen. Dennoch stellt die Rhabarberpflanze gewisse Ansprüche an ihren Standort. Somit sollte dieser in erster Linie sonnig, warm und geschützt sein.
Darüber hinaus ist auch der Boden ausschlaggebend für das Wachstum und die Gesundheit der Staude. Der Rhabarber wünscht sich einen durchlässigen, humosen und nährstoffreichen Boden mit einem pH-Wert von fünf bis sechs. Darüber hinaus benötigt der Starkzehrer viele Nährstoffe und sollte regelmäßig mit reifem Kompost oder Hornspänen gedüngt werden. Ein weiterer, wichtiger Anspruch, den die Rhabarberstaude an ihren Standort stellt, ist die Feuchtigkeit. So sollte der Boden immer feucht sein und am besten mit einer Mulchschicht bedeckt werden – die Staunässe darf gleichzeitig aber dennoch nicht im Bereich des Wurzelballens entstehen.
Unabhängig davon, ob der Rhabarber die Nährstoffe an seinem bisherigen Standort ausgelaugt hat oder du die Pflanze ganz einfach vermehren möchtest, ist die Teilung des Wurzelballens die wohl einfachste Möglichkeit der Vermehrung der Staude. So wächst der Rhabarber besonders ausladend und bildet auch in der Erde einen immer größeren Wurzelballen aus.
Insbesondere dann, wenn Hobbygärtner und -Gärtnerinnen merken, dass der Ernteertrag des Rhabarbers mit der Zeit nachlässt, bietet sich das Umpflanzen an. So solltest du die Staude sogar alle sieben Jahre an einen neuen Standort setzen, auch, wenn sie grundlegend bis zu zehn Jahre lang an einem Ort verbleiben könnte. Im Zuge dieses Umpflanzens stellt die Teilung des Wurzelballens nicht nur eine Möglichkeit der Verjüngung, sondern auch der Vermehrung der Pflanze dar.
Wie viele andere ausläuferbildende Stauden lässt sich auch der Rhabarber sehr einfach mit der Teilung vermehren. Hierfür benötigst du lediglich einen neuen, geeigneten Standort sowie einen robusten Spaten. Der beste Zeitpunkt für die Teilung des Rhabarbers befindet sich dabei im zeitigen Herbst. Bei der Teilung deines Rhabarbers gehst du folgendermaßen vor:
Auch, wenn die Vermehrung mithilfe der Teilung wohl die bewährteste Methode bei Rhabarbergewächsen ist, kannst du die Staude auch mit anderen Methoden vermehren – so auch mit Stecklingen. Diese Methode ist weniger bekannt, weil sie nicht immer die besten Erfolge mit sich bringt. Wenn du es jedoch trotzdem ausprobieren möchtest, kannst du deinen Rhabarber mit Stecklingen vermehren, indem du folgendermaßen vorgehst:
Vielleicht hast du schon einmal beobachtet, wie der Rhabarber in deinem Garten nicht nur Blätter und Stiele, sondern mit der Zeit auch Blüten ausbildet. Aus diesen Blüten entsteht wiederum Saatgut, das du selbstverständlich auch für die Vermehrung der Staude verwenden kannst. Dadurch jedoch, dass die Jungpflanzen insbesondere bei Schnecken heiß begehrt sind, solltest du die Aussaat und Anzucht der Rhabarberpflanzen auf der Fensterbank im Haus oder im geschützten Gewächshaus durchführen. Dadurch, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis sich aus dem Saatgut die erste Stange ernten lässt, nutzen viele Gärtner und Gärtnerinnen jedoch lieber die Teilung des Wurzelballens für die Vermehrung.
Wenn du deinen Rhabarber vollständig aus dem Boden nimmst, teilst und an einem neuen Standort einpflanzt, so solltest du in der kommenden Saison keine Rhabarberstangen ernten. Die Staude benötigt mehr Zeit, um sich regenerieren und zukünftig wieder kräftig wachsen zu können. Wenn du in der jetzigen Saison jedoch nicht auf deine Rhabarberernte verzichten möchtet, kannst du den nachfolgenden Trick bei der Teilung anwenden.
Grabe nicht die gesamte Rhabarberpflanze aus dem Boden aus, sondern lege lediglich die Hälfte frei. Stich nun Teilstücke des Wurzelballens von der Mutterpflanze ab, lasse jedoch mindestens die Hälfte des Wurzelballens der Mutterpflanze unberührt und unversehrt. Solange die Rhabarber-Mutterpflanze gut verwurzelt bleibt, wird sie dir auch in dieser Saison eine Ernte produzieren, während die vermehrten Stauden an ihrem neuen Standort eine kleine Pause einlegen. Das Loch, das durch das Abtrennen des halben Wurzelballens im Boden entsteht, kannst du ganz einfach mit lockerer Komposterde auffüllen.
Der Rhabarber ist eine einzigartige Pflanze, die sich vor allem durch ihre sauer-aromatischen Stängel auszeichnet, die Desserts, wie Kuchen oder Kompott zu einem wahren Geschmackserlebnis machen. Umso schöner ist es, den Rhabarber bei dir im Garten auch vermehren zu können. Erfahre daher direkt hier noch mehr über die Pflege deines Rhabarbers im Garten und lies dir dafür unseren Beitrag zum Umpflanzen der Staude durch!