Du liebst Rhabarberkuchen oder Rhabarberkompott und überlegst deswegen, eine Rhabarberstaude in deinen Garten zu pflanzen? Dann solltest du dich mit der Giftigkeit des Rhabarbers auskennen, um dich selbst zu schützen. Keine Sorge jedoch, so stark giftig, wie viele Hobbygärtner meinen, ist der Rhabarber gar nicht. Dieser Beitrag erklärt dir alles zur Giftigkeit des Rhabarbers, damit du die Ernte deiner Staude ohne Ängste genießen kannst!
Ist der Rhabarber roh giftig oder sind die Stangen der Staude giftig, wenn sie nach einem bestimmten Zeitpunkt geerntet werden? Um das saure Staudengemüse Rhabarber ranken sich seit jeher Gerüchte über die Giftigkeit und somit gesundheitliche Gefährdung der Pflanze. Sei jedoch unbesorgt, denn mit etwas Wissen über die Staude kannst du deine Ernte vollkommen sorglos genießen!
So sollte dir zunächst bewusst sein, dass der Rhabarber einen Stoff namens Oxalsäure produziert. Diese Säure ist nicht genießbar und kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Während der Wachstums- und Erntezeit des Rhabarbers befindet die Oxalsäure sich hauptsächlich in den Blättern, den Wurzeln sowie der Rinde der Stängel. Solange du also die Stängel gründlich zubereitest, sowie gegebenenfalls die Schale entfernst und weder Blätter noch Wurzeln verzehrst, musst du dir keine Sorgen um eine Vergiftung machen. Auch die Blüten des Rhabarbers beinhalten nur geringe Mengen der Oxalsäure und können dementsprechend ebenfalls verzehrt werden.
Die Oxalsäure ist ein geruchs- und geschmacksloser Stoff, der von dem Rhabarber produziert wird. Bei einem übermäßigen Konsum dieser Säure fällt es dem menschlichen Körper schwerer, Eisen aufzunehmen. Insbesondere Personen, die an Eisenmangel leiden, sollten deswegen mit dem Konsum von Rhabarber aufpassen. Darüber hinaus ist der Konsum von Oxalsäure-haltigen Lebensmitteln bei Kleinkindern oder nierenkranken Menschen bedenklich, denn die Säure greift den Zahnschmelz an und bindet Kalzium im Organismus.
Was zunächst sehr dramatisch klingt, ist es nicht unbedingt. Als kleine Rechnung: 100 Gramm Rhabarber beinhalten ungefähr 180 bis maximal 765 Milligramm Oxalsäure. Erst ab 5000 Milligramm Oxalsäure gehen Wissenschaftler von einer giftigen und somit gesundheitsschädigenden Dosis aus. Eine normal gesunde Person müsste somit 36 Kilogramm Rhabarber essen, um sich zu vergiften. Du musst dir also keine Sorgen machen, wenn du deinen Rhabarber zur gängigen Erntezeit erntest und in vielen verschiedenen Rezepten zubereitest und verzehrst.
Nicht nur die jeweiligen Pflanzenteile machen jedoch aus, ob du dich am Rhabarber vergiftest, sondern auch der Erntezeitpunkt der Stängel. So gilt als Stichtag der Johannistag am 24. Juni. Nach diesem Tag solltest du keine Pflanzenteile des Rhabarbers mehr ernten, denn nun ist die Wachstumsphase vorbei und auch die Stängel produzieren einen höheren Gehalt der Oxalsäure. Auch zum Schutz des Gemüses und für die Regeneration wird davon abgeraten, den Rhabarber nach dem Johannistag zu ernten.
Wie du im vorigen Abschnitt gelesen hast, ist es sehr schwierig, sich mit der Oxalsäure aus dem Rhabarber zu vergiften. Somit ist auch der Johannistag am 24. Juni nur ein kleiner Anhaltspunkt. Auch einige Tage später wird dein Rhabarber mit Sicherheit noch keine deutlich höhere Konzentration des Oxalsäuregehalts aufweisen, jedoch gilt ab diesem Zeitpunkt, dass du etwas vorsichtiger mit dem Rhabarber umgehen solltest.
Wie du in diesem Beitrag gelernt hast, beinhaltet der Rhabarber zwar eine giftige Oxalsäure, jedoch sind die Mengen bei einer fachmännischen Ernte der richtigen Pflanzenteile so gering, dass du dir beim Verzehr keinerlei Sorgen machen musst. Erfahre noch mehr über die essbaren Pflanzenteile des Rhabarbers und lies dir dafür unseren Beitrag zu den Blüten der Staude durch! So wird dein Kuchen mit Rhabarber garantiert zu einem echten Genuss.