Die Gurke (Cucumis sativus) ist ein Kürbisgewächs und ein erstaunlich vielseitiges Fruchtgemüse. Als Salatgurke verleiht sie deinen Sommersalaten eine frische Note, als Einlegegurke schmecken die Früchte aromatisch-würzig und passen hervorragend zu deftigen Speisen. Gurken lassen sich leicht im Garten oder auf dem Balkon anbauen. Doch wie pflanzt du die Einlegegurken konkret? In diesem Beitrag erfährst du, wie du deine Einlegegurken erfolgreich pflanzt und die Ernte steigerst.

Einlegegurken – an diesen Standorten fühlen sich die Pflanzen wohl

Ob Salatgurke oder Einlegegurke – diese Pflanzen sind wärmeliebend und gedeihen am besten an windgeschützten Standorten. Außerdem fühlen sich Gurkenpflanzen nur in lockeren, humosen Böden wohl sowie haben als Starkzehrer einen hohen Nährstoff- und Wasserbedarf. Ohne eine Rankhilfe kommen die Gurken ebenfalls nicht aus.

Je nach Wunsch kannst du deine Einlegegurken im Freiland, darunter im Boden- oder im Hochbeet, im Topf oder Kübel oder aber im Gewächshaus pflegen. Üblicherweise gehören die Einlegegurken ins Freiland, wogegen die Salatgurken oder Schlangengurken nur im Gewächshaus zu pflegen sind. 

Einlegegurken vorziehen

Beim Anbauen von Freilandgurken, zu denen auch die Einlegegurken gehören, hast du zunächst drei Möglichkeiten: Erstens kannst du im Handel Jungpflanzen kaufen und diese direkt ins Beet setzen, zweitens kannst du die Gurkensamen ins Freiland aussäen und drittens die Pflanzen aus dem Saatgut daheim oder in einem beheizten Gewächshaus vorziehen. Wir empfehlen dir die letztere Möglichkeit, um möglichst bald die erste Ernte einzufahren.

Am einfachsten lassen sich die Einlegegurken in einem Anzuchtkasten auf einer warmen und hellen Fensterbank vorziehen. Beginne mit der Aussaat im April, damit die Jungpflanzen nach den Eisheiligen ins Freiland dürfen. So gehst du beim Vorziehen der Gurken vor:

• Fülle die Töpfe zur Hälfte mit Anzuchterde.
• Lege in jeden Topf zwei bis drei Samen.
• Da Gurken Dunkelkeimer sind, bedecke das Saatgut mit einer rund 3 Zentimeter dicken Erdschicht.
• Halte die Erde deines Gemüses gleichmäßig feucht.
• Sobald die Keimlinge über dem Topfrand zu sehen sind, entferne die schwächeren und lasse nur eine Gurkenpflanze pro Pflanzloch übrig.
• Fülle die Töpfe mit Anzuchterde auf, damit die Gurken Adventivwurzeln bilden.

Gut zu wissen: Um die Einlegegurken abzuhärten, stelle etwa eine Woche vor dem Setzen ins Beet die Anzuchttöpfe täglich für einige Stunden nach draußen.

Unsere Tipps zum Pflanzen und Pflege der Einlegegurken

Nun hast du deine Gewürz- oder Senfgurken daheim aus den Samen vorgezogen, der weitere Anbau im Freiland steht bevor. Für eine erfolgreiche Gurkenkultur und eine reiche Ernte sind zum einen ein paar Vorbereitungen und zum anderen eine regelmäßige Pflege nach der Pflanzung notwendig. Wir unterstützen dich mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Bereite den Boden vor, indem du in die Erde verrotteten Stallmist oder Kompost gemischt mit Hornspänen einarbeitest.
2. Setze die Jungpflanzen im Abstand von rund 40-50 Zentimetern zueinander.
3. Der Abstand zwischen den Reihen soll zwischen 120 und 150 Zentimeter betragen.
4. Als Beetpartner für Freilandgurken eignen sich vor allem Sellerie und Brokkoli.
5. Optimal ist es, wenn du um junge Einlegegurken eine Gießmulde gegen Wasserverluste bildest.
6. Rasenschnitt auf dem Freilandbeet liefert Nährstoffe und schützt deine Einlegegurken vor Kälte.
7. Biete den Pflanzen ein Rankgerüst oder Schnüre als Rankhilfe für kompaktes Wachstum, eine einfachere Ernte und als Schutz gegen Krankheiten.
8. Gieße die Einlegegurken an regenfreien Tagen morgens mit kalkfreiem, abgestandenem Wasser.
9. Ab Anfang Juli versorge die Gurkenpflanzen mit organischem oder mineralischem Dünger.
10. Während die Pflanze Früchte bildet, dünge alle zwei Wochen, davor ist wöchentlich zu düngen.
11. Rund acht Wochen nach dem Einpflanzen kannst du die ersten Einlegegurken ernten.

Einlegegurken ernten und maximale Erträge erreichen

Die Erntezeit der Einlegegurken im Freiland startet im Juli und dauert witterungsabhängig bis in den September hinein. Je nach Gurkensorte lassen sich bei den Freilandgurken Erträge zwischen 1,5 und 3,5 Kilogramm pro Quadratmeter erzielen. Dabei gilt grundsätzlich: Je häufiger du die Früchte erntest, desto mehr Fruchtansätze bildet die Gurkenpflanze. 

Achte vor allem bei Gewürzgurken darauf, dass die Früchte klein und knackig sind. Verpasst du den richtigen Augenblick, kannst du statt Gewürz- Salzgurken einkochen. Aber auch für deinen Salat eignen sich etwas zu groß geratene Einlegegurken. Sind die Früchte jedoch gelb und weich, schmecken diese nicht mehr.

Gut zu wissen: Trotz Vorsorgemaßnahmen fallen Gurkenpflanzen oft schon im August dem Mehltau zu Opfer. Doch die Gurkenhaupternte ist bis dahin eingefahren.

Einlegegurken – diese Sorten schmecken

Im Handel findest du zahlreiche Gurkensorten, die sich zum Anbau im Freiland und zur Weiterverarbeitung als Einlegegurken eignen. Meist sind es ertragreiche und robuste F1-Hybride, welche vorwiegend weibliche Blüten bilden. Nachteilig ist dabei, dass sich aus den Früchten kein Saatgut gewinnen lässt. Wir empfehlen dir unter anderem folgende Sorten:

• „Vorgebirgstraube“ mit rund zehn Zentimeter langen Früchten, gemischt blühend, ertragreich
• „Excelsior“, F1-Hybride, ertragreich, schmeckt auch im Salat
• „Corentine“, F1-Hybride, reiche Erträge, bitterfrei, resistent gegen Mehltau
• „Fatum Riesen Schäl“, ertragreiche Schälgurken, ideal als Senfgurken
• „Charlotte“, F1-Hybride, aromatisch, ertragreich, bitterfrei und kernlos

Wenn du gerade mit dem Anbau von Einlegegurken startest, teste mehrere Gurkensorten und suche diejenige aus, die dich mit ihrem Geschmack am meisten überzeugen.

Jetzt Einlegegurken anbauen und mehr über das Fruchtgemüse erfahren

Du weißt nun Bescheid, wie die Einlegegurken im Freiland anzubauen sind. An einem warmen, sonnigen Standort, in einem feuchten, humosen und nährstoffreichen Boden bringen die Gurkenpflanzen eine reiche Ernte. Zur Auswahl stehen dir dabei mehrere ertragreiche und krankheitsresistente Sorten. Wenn du mehr über den Gurkenanbau erfahren möchtest, empfehlen wir dir unter anderem unsere Beiträge zum Aussäen, Düngen und Ausgeizen deiner Gurken.