Wacholderbonsai – alle Informationen zur Pflege und Gestaltung

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April 6, 2023
Wacholder Bonsai
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Der Wacholderbonsai (Juniperus) ist sehr beliebtes immergrünes Nadelholz, welches in vielen Baumärkten und Gartencentern gefunden werden kann. Dabei gibt es ungefähr 50 bis 70 verschiedene Arten in der Zypressenfamilie. Damit deine Pflanze gesund und glücklich ist, ist die Pflege ganz wichtig. Mit unseren Tipps zum perfekten Standort, wie du deinen Bonsai gießen oder auch düngen musst und wie dir das umtopfen am besten gelingt, kannst du untenstehend nachlesen.

Die wichtigsten Infos zu Wacholderbonsai im Überblick

Dadurch, dass die meisten Wacholder langsam wachsen, ist der Pflegeaufwand für Wacholderbonsais gering. Kurzzeitige Trockenheit im Sommer macht ihnen wenig aus. Sie haben auch eine große Winterhärte und zeichnen sich durch Langlebigkeit aus. Wacholderbonsais sind auch kaum anfällig für Schädlinge oder Krankheiten. Wenn du dich für einen Wacholderbonsai entscheidest, dann solltest du folgende Eigenschaften dabei im Blick behalten:

  • Die Blätter können nadelartig oder schuppenartig sein.
  • Der ideale Ort ist ein heller Standort mit viel Sonnenlicht.
  • Im Winter solltest du deinen Bonsai mit einem Winterschutz schützen.
  • Brauchen nur einen geringen Pflegeaufwand.
  • Wacholderbonsai kannst du in vielen Gärtnereien und Baumärkten finden.
  • Du solltest deinen Bonsai nicht zu viel zu gießen und Staunässe vermeiden.
  • Verwende organisches Dünger, um deine Pflanze mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
  •  Biogold und Hanagokoro Dünger sind perfekt geeignet zum Düngen.
  • Umtopfen solltest du deinen Bonsai alle zwei bis drei Jahre.
  • Zum Vermehren kannst du Stecklinge bzw. Samen verwenden.
Bonsai

Allgemeine Informationen über Wacholder

Wacholder können zwei verschiedene Arten von Blättern haben, nadelartige und schuppenartige. Das jugendliche Laub des Wacholders erscheint nadelartig, bis die typischen schuppenartigen Blätter wachsen, sobald sie reif sind. Das jugendliche Wachstum kann durch starken Beschnitt, zu langes Biegen auf eine Seite oder Überwässerung entstehen, was bis zu ein paar Jahren dauern kann, bevor normale Schuppen auf den neuesten Nadeln erscheinen. In dieser Zeit ist er anfällig für Schädlinge wie Spinnmilben, die von Feuchtigkeit angezogen werden. Diese Schädlinge können aber mithilfe von Ölsprays abgestoßen werden. Die Farbpalette des Wacholderbonsais reicht von stahlblauen Grüntönen bis hin zu hellgrünen Farbtönen, die hin und wieder auftauchen und einen fast metallischen Look ergeben, der sich schön von anderen Pflanzen abhebt.

Die beerenartigen Zapfen sind rund oder oval und mit runden Samen gefüllt. Je nach Art können sie zwischen einem halben Zentimeter und zwei Zentimetern groß sein, was in der Regel ein oder zwei Jahre dauert, bis sie reif sind. Die Beeren werden oft von Vögeln gefressen, die keimfähige Samen durch Vogelkot verbreiten!

Wacholderbonsais eignen sich auch hervorragend zur Herstellung von Jin und Shari, also Totholz. Er bildet lebende Adern unter gebrochenen oder absterbenden Ästen, die austrocknen und absterben, um Totholz zu bilden. Der Baum trocknet dann auf natürliche Weise, mit grünem Laub, rötlich-brauner Rinde und silbrig-weißer Färbung des getrockneten Holzes unter den knackenden Blättern.

Der optimale Standort für deinen Wacholderbonsai

Ein heller Standort mit viel Sonnenlicht ist ideal für deinen Wacholderbonsai, mit einem Platz im Haus ist der Bonsai nicht glücklich. Während des Winters, muss der Freilandbonsai, wenn die Temperaturen unter Minus zehn Grad fallen, mit einem Winterschutz geschützt werden. Einige Arten verändern ihre Laubfarbe während der Frostperiode, dies ist nur ein interner Schutzmechanismus für sie. Keine Sorge, im Frühling werden sie wieder grün! Wenn der Wacholder in der Sonne steht, wächst er deutlich schneller. Bei einem halbschattigen Standort ist die Farbe der Nadeln von dem Freilandbonsai etwas dunkler.

Wo kann ich Wacholderbonsai finden?

Wacholderbonsai ist in vielen Gärtnereien und Baumärkten zu finden, halte in deinem Gartencenter Ausschau nach einem Wacholder. Alternativ kannst du von einem Wacholder einen kleinen Steckling abmachen und ihn in Anzuchterde setzen. Mit der optimalen Nährstoffversorgung fühlt sich der Wacholder wohl und kann prächtig gedeihen.

Wacholderbonsai

Wie gieße ich meinen Wacholderbonsai richtig?

Achte darauf, deinen Wacholderbonsai nicht zu viel zu gießen, da diese Bäume keine Staunässe mögen! Stelle vorher sicher, dass die Erdoberfläche ausreichend trocken ist, damit er nicht zu feucht wird und durch Fäulnis oder Pilzbefall abstirbt. Aus diesem Grund trocknen manche Bonsai-Liebhaber die Erdoberfläche des Wacholders ab. Dein Wacholderbaum kommt damit zurecht, wenn er kurzzeitig austrocknet. Nach dem Umtopfen kannst du den Wacholderbonsai mit regelmäßig mit Wasser besprühen, so kann er sich gut an sein neues Umfeld anpassen. Im Winter muss der Wacholder mäßig feucht gehalten werden. Achte zusätzlich darauf, dass das Bonsaisubstrat gut durchlässig für Wasser und Luft ist, sodass dem Wurzelsystem nicht geschadet wird.

So gelingt das Düngen eines Wacholderbonsais!

Organische Düngerpellets versorgen den Wacholderbonsai mit allen notwendigen Nährstoffen. Für eine ausgewogene Nährstoffversorgung benötigt der Wacholderbaum in der Wachstumsperiode ein Pellet in der Woche. Beachte die Dosierung auf der Packungsbeilage, falls du Flüssigdünger nutzt. Wenn der Bonsai aus der Wachstumsphase raus ist, kannst du das Düngen einstellen. Ein stickstofflastiger Dünger lässt die Nadeln des Wacholders stachelig werden. Für den Wacholderbonsai sind Biogold und Hanagokoro Dünger perfekt geeignet. Falls du Flüssigdünger bevorzugst, kannst du auch diesen verwenden, achte dabei darauf, dass er auf Wacholder abgestimmt ist.  

Wann muss ich meinen Wacholderbonsai umtopfen?

Topf deinen Wacholderbonsai alle zwei bis drei Jahre in eine etwas besser durchlässige Erdmischung um, dein Bonsai wird es dir danken. Ältere Bäume müssen nicht so regelmäßig umgetopft werden, vier bis sechs Jahre sind hier vollkommen ausreichend. Schneide die Wurzeln deines Bonsais jedoch nicht zu stark zurück, um die Gesundheit und Vitalität des Baumes auf Dauer zu gewährleisten. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das späte Frühjahr, da der Wacholder relativ spät austreibt. Nachdem du deinen Bonsai umgetopft hast, sollte die Erde gut wasser- und luftdurchlässig sein, so verhinderst du, dass Wurzelfäule auftritt. Da dein Wacholder keinen sauren Boden mag, empfehlen wir hin und wieder den ph-Wert deiner Erde überprüfen.

Tipp:

Als gute Erde eignet sich zum Beispiel Akadamaerde oder eine Erdmischung mit Bonsaierde und Bimskies.

Wacholderbonsai schneiden – so gelingt es!

Das Beschneiden ist ein wesentlicher Teil, um deinen Wacholder-Bonsai gesund und schön zu halten. Entferne lange Baumteile, die aus der Silhouette herausragen, mit einer scharfen Schere, da sie andere Äste bedrängen, wenn sie nicht kontrolliert werden. Trimme aber deinen Bonsai nicht wie eine Hecke - alle wachsenden Spitzen abzuschneiden wird ihn schwächen! 

Wenn die Laubpolster zu dicht werden, dünne sie aus, indem du sie mit einer scharfen Schere an der Basis abschneidest. Das sorgt für ein gleichmäßiges Wachstum und erhält die Stärke des Baumes. Leider kann der Bonsai aus kahlen Baumteilen nicht wieder austreiben, also achte darauf, dass an jedem Baumteil, den du am Leben erhalten möchtest, etwas Laub übrig bleibt.

Wacholderbonsai

So kannst du deinen Wacholderbonsai vermehren

Um deinen Wacholderbonsai zu vermehren, empfehlen wir dir Stecklinge bzw. Samen zu nutzen. Man kann seine Wacholderstecklinge vom Spätsommer bis zum Frühherbst einpflanzen. In dieser Phase hat das Holz seine zarte grüne Farbe bereits verloren und fängt an sich auf einen kalten Winter vorzubereiten. Daher ist der Bonsai zu diesem Zeitpunkt sehr robust und kann mit Ablegern vermehrt werden. 

Achte beim Abschneiden des Stecklings unbedingt darauf, dass du den Steckling direkt vom Hauptstamm deines Baumes trennst. So erhältst du einen diamantförmigen Steckling, der sich ganz einfach neu einpflanzen lässt und die perfekten Voraussetzungen für die Vermehrung hat.

In welchen Stil kann mein Wacholderbonsai wachsen?

Prinzipiell kannst du deinen Wacholderbonsai in fast allen Bonsaiformen wachsen lassen. Die übliche Form für einen Wacholder ist die frei aufrechte Form (Moyogi), die streng aufrechte Form (Chokkan) bzw. die Besenform (Hokidachi) sind nicht wirklich für einen Wacholder geeignet. Geneigte Formen, wie die der Shakan oder die windgepeitschte Formen eignen sich sehr gut für Wacholderbäume.

So drahtest du deinen Wacholderbonsai richtig

Wacholderbonsai werden oft stark verdrahtet, wenn sie sehr jung sind. Dramatisch verdrehte Formen, die den natürlichen Formen in den japanischen Bergen entsprechen, können durch aggressives Verdrahten dieser Pflanzen erreicht werden. Denke dabei immer daran, die Äste mit Klebeband oder Bast zu schützen, sodass sie beim Biegen nicht leicht brechen können. Totholz ist bruchgefährdet und wird nur verwendet, wenn es vor dem Verdrahten gekonnt vorbereitet wurde. Sei außerdem vorsichtig, wenn du an Stellen arbeitest, an denen sich totes Holz gebildet hat, da diese Teile höchstwahrscheinlich unter Druck schneller brechen werden, als lebendiges Holz es würde.

Wenn es groß und alt ist, kannst du das tote Holz spalten, um die flexibleren lebenden Teile zu biegen. Die Laubpolster werden nach dem Ausdünnen verdrahtet und aufgefächert, um Licht hereinzulassen, sonst ist die ganze Arbeit umsonst, denn Schädlinge werden sich durch deinen Wacholder fressen, wenn nicht genug Luft hineinkommt!

Tipp:

Du kannst deinen Bonsai das ganze Jahr über drahten. Außerdem raten wir dir, dass du den Draht ein bis zwei Jahre am Baum lässt, da sich die Triebe sonst wieder in die Ausgangsposition zurückbilden können.

Wie kann ich meinen Wacholderbonsai überwintern?

Dein Wacholderbonsai kann im Winter weiterhin draußen stehen bleiben, da er kälteresistent ist und mit Temperaturen bis zu Minus zehn Grad problemlos zurechtkommt. Ab Minus zehn Grad benötigt dein Bonsai Schutz vor der Kälte und Trockenheit, ansonsten kann er im Frühjahr Schäden von der Kälte zeigen. Jungpflanzen benötigen nicht nur Schutz vor Austrocknung, sondern ebenfalls Schutz vor starken Winden. Ihre Triebe sind noch nicht so ausgereift, dass sie den beständigen Wind aushalten können. Hier musst du etwas nachhelfen. Auch im Winter wird der Wacholder an einem hellen Standort platziert. 

Wenn dein Bonsai im Winter rotbräunliche Nadeln bekommt, verfalle nicht in Panik, das ist ein natürlicher Schutzmechanismus, um den Bonsai vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Wenn die Temperaturen und Sonnenstunden im Frühjahr wieder ansteigen, färben sich die Blätter schnell wieder in die normale Farbe.

Bonsai

Welche Krankheiten und Schädlinge können meinen Wacholderbonsai befallen?

Wenn Wacholderbonsai gut gepflegt werden, sind sie sehr resistent gegen Krankheiten. Achte darauf, dass dein Wacholderbonsai nicht zu dicht wächst, da ein dichter Wacholder ein guter Nährstoffboden für Schädlinge mit sich bringt. Daher ist es wichtig den Wacholder vor allem in den Wintermonaten regelmäßig auf Schädlinge zu kontrollieren und aufzupassen, dass er nicht zu dicht wächst.

Wacholderbonsai können von Spinnmilben und Blattläuse befallen werden. Traditionelle Schädlingsmittel können gegen die ungebetenen Gäste verwendet werden. Die Schädlingsmittel bekämpfen die Auswirkungen des Problems, jedoch leider nicht die Ursache. Überprüfe daher unbedingt, wieso die Schädlinge sich an deinem Wacholderbonsai so wohlgefühlt haben.

Wacholderbäume können im Winter, besonders bei regnerischem Wetter, von einem Rostpilz befallen werden. Dieser Pilz befällt die Pflanze dauerhaft und lässt die Blätter dauerhaft aufquellen. Im Spätsommer wachsen bräunliche Wucherungen aus der Unterseite dieser infizierten Blätter, die weitere Sporen freisetzen, um Wacholder weiter zu befallen. Greife bei Bedarf auf Fungizid zurück, falls du dem Pilz entgegenwirken musst. 

Im Frühjahr lassen neue Zweige neue Öffnungen in der Struktur der Pflanze entstehen. Diese Öffnungen müssen durch das Fungizid gestopft werden, sodass der Pilz sich nicht niederlassen kann.

Der Rostpilz ist eine tödliche Krankheit, für die es keine Heilung gibt. Die infizierten Äste sind leicht an den Schwellungen und Gallen am Baum zu erkennen, die schließlich verenden, wenn sie lange genug unbehandelt bleiben. Das Entfernen dieser Teile reicht möglicherweise nicht aus, um die Krankheit vollständig zu entfernen, da neue Teile an anderer Stelle deiner Wacholderpflanze auftauchen können. Wenn dein Wacholderbonsai von Rostpilz befallen ist, haben wir leider schlechte Neuigkeiten für dich: 

Der Wacholderbonsai muss so schnell wie möglich aus deinem Pflanzenparadies entfernt werden, bevor der Pilz auf weitere Pflanzen übergeht.  Prinzipiell empfehlen wir dir den kranken Wacholderbonsai nicht auf den Kompost zu legen, sondern zu verbrennen, oder direkt in den Mülleimer zu befördern. So kannst du sicherstellen, dass die Schädlinge aus dem Wacholder sich nicht auf deine anderen Pflanzen-Schätze ausbreiten.

Jetzt mehr über Bonsais erfahren!

Zusammenfassend benötigen Bonsais nur einen geringen Pflegeaufwand und einen hellen Standort mit viel Sonnenlicht. Wacholderbonsais solltest du auch nicht zu viel gießen, da diese Bäume mit ihren nadelartigen oder schuppenartigen Blättern keine Staunässe mögen. Durch zu viel Nässe kann Fäulnis oder Pilzbefall entstehen und die Pflanze kann absterben. Falls du mehr über Bonsaiformen oder Bonsai züchten lesen möchtest, kannst du hier mehr erfahren.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Bonsais

Kann man Bonsais komplett zurückschneiden?
Während der gesamten Wachstumsperiode kannst und sollst du deinen Bonsai zurückschneiden. Mithilfe einer scharfen Bonsai-Schere kannst du die Triebspitzen in der Wachstumsperiode abschneiden. Natürlich kannst du auch neue Triebe entfernen, wenn es nicht zum Gesamtbild passt.
Wie hält man einen Bonsai klein?
Wacholder können zwei verschiedene Arten von Blättern haben, schuppenartige und nadelartige. Wenn du deinen Freilandbonsai klein halten möchtest, dann schneide an den Ästen immer an der Basis auf Astring ab. Auch solltest du auf Wundverschlussmittel verzichten. Ebenso solltest du keine Stummel stehen lassen.
Sind Bonsai empfindlich?
Ja, Bonsais sind sehr empfindlich. Sie reagieren auf die folgenden Faktoren: Jahreszeit, Größe des Topfes und die Erde. Wenn der Bonsai aus der Wachstumsphase raus ist, kannst du das Düngen einstellen. Gießen solltest du deinen Bonsai entweder am Morgen oder erst nach Sonnenuntergang, wenn der Boden noch kühl ist. Akadamaerde oder eine Erdmischung mit Bonsaierde und Bimskies eignet sich gut als Erde.
Ist ein Bonsai giftig?
Am besten solltest du deinen Bonsai außer Reichweite deiner Tiere platzieren, da sie giftig sind und somit eine Gefahr darstellen.
Ist Bonsai gefährlich für Katzen?
Stark giftig ist die Pflanze nicht. Deine Katze stirbt also nicht daran, falls sie einmal an deinem Bonsai geknabbert hat. Es kann sein, dass sie Magenschmerzen oder gar Durchfall bekommt.