Es ist einfach, einen Olivenbonsai zu pflegen, dazu benötigst du einen sonnigen und luftigen Standort. Der Ölbaum (Olea) ist in Ländern rund um das Mittelmeer beheimatet. Der immergrüne Olivenbaum kann durch sein langsames und konstantes Wachstum sehr alt werden und einen sehr dicken Stamm entwickeln. Durch seine lange Lebensdauer dauert das Dickenwachstum leider sehr lange. Wenn du mit einem dicken Wildolivenstamm starten möchte, musst du dir einen älteren Bonsaibaum kaufen. Das Heranziehen ist außerhalb seiner Heimat sehr schwierig und ist nicht geeignet für ungeduldige Menschen.
Olivenbäume sind dafür bekannt, dass sie auch auf nährstoffarmen Böden wachsen können. Nichtsdestotrotz ist es bei der Düngung eines Olivenbonsai wichtig, während der Wachstumsperiode von März bis September für eine gleichmäßige Nährstoffversorgung zu sorgen. Am besten ist es, wenn du organischen Dünger wie Biogold, Hanagokoro oder Pelletdünger verwendest. Mische deinen Dünger nach der Verpackungsanleitung an und erzeuge das perfekte Bonsaisubstrat für deinen Olivenbonsai.
In der Ruhezeit von Oktober bis März benötigt der Bonsai keine zusätzlichen Nährstoffe und muss daher nicht gedüngt werden.
Olivenbäume sind dafür bekannt, Trockenperioden aus eigener Kraft sehr gut zu überstehen. Kurzzeitige Trockenphasen sind kein Problem, vermeide jedoch längere Phasen ohne Wasser. Verwende beim Gießen nach Möglichkeit kein kaltes Wasser, sondern zimmerwarmes Leitungs- oder Brauchwasser.
Es ist empfehlenswert den Olivenbonsai zwischen den einzelnen Wassergaben immer wieder kurzzeitig trocknen zu lassen. Der Ölbaum ist durch seinen natürlichen Standort gewohnt in unregelmäßigen Abständen Wasser zu erhalten. In den Ruhemonaten kannst du die Wasserzugabe deutlich reduzieren. Falls du mal vergisst deinen Olivenbonsai zu gießen, kann es passieren, dass er einige Blätter verliert. Sobald du ihn anschließend wieder gießt, kannst du beobachten, wie sich neue Seitentriebe entstehen.
Der Balkon oder die Terrasse sind in den Sommermonaten ein hervorragender Standort für den Bonsai. An einem hellen und sonnigen Standort mit viel Luftbewegung kann der Olivenbaum besonders gut gedeihen. Er kann sogar hohe Temperaturen im Hochsommer aushalten! Halte den Olivenbonsai in den Wintermonaten von trockener Heizungsluft fern, da sie nicht förderlich für das Wachstum ist. Wenn du das Fenster länger kippen möchtest, stelle den Bonsai an einen anderen Ort, da die kalte Luft nicht behilflich für deinen Olivenbonsai ist.
Olivenbonsai werden den Kalthausbonsai zugeordnet, das bedeutet sie sind nicht komplett winterhart. Wir empfehlen den Olivenbonsai im Winter bei null bis fünf Grad an einem hellen und kühlen Standort zu platzieren. Hierzu eignen sich Wintergärten, Gewächshäuser oder Folienzelte sehr gut.
Mit einem kurzzeitigen Frost von ca. Minus drei Grad kommt der Olivenbonsai gut zurecht. Unter Umständen kann der Olivenbaum auch noch tiefere aushalten. Bitte beachte, dass dein Bonsai eventuell Schäden davon tragen wird, wenn du ihn solchen Temperaturen aussetzt.
Sinkt die Temperatur weiter ab oder bleibt mehrere Tage unter null Grad, muss für diese Kälteperiode leicht geheizt werden. Dabei gilt: Vermeide Temperaturen deutlich über zehn Grad, besonders wenn die Tage im Winter kurz sind und der Ölbaum nur wenig Licht erhält.
Olivenbonsai haben ein vergleichsweise langsames Wurzelwachstum. Aus diesem Grund müssen Olivenbäume nicht so häufig umgepflanzt werden, wie andere Bonsaiarten. Zusätzlich muss das Wurzelsystem nicht so stark beschnitten werden. Wir empfehlen beim Umtopfen einen leichten Wurzelschnitt durchzuführen. Pflanze den jungen Bonsaibaum alle drei bis vier Jahre um, das ist vollkommen ausreichend. Bei älteren Exemplaren kannst du dir ein bisschen mehr Zeit lassen, sie werden alle fünf bis acht Jahre umgetopft. Die beste Zeit deinen Bonsaibaum umzutopfen, liegt erfahrungsgemäß im späten Frühling.
Wenn sich dein Olivenbonsai in einer neuen Bonsaischale befindet, wird es höchste Zeit ihn gut zu wässern. Durch die strukturstabile Bonsaierde kann das überschüssige Gießwasser in deinen Untersetzer fließen. Achte unbedingt darauf, dass sich vor allem im Winter keine Staunässe bildet, da sie einerseits gefrieren kann und andererseits Wurzelfäule hervorbringt.
Nun hat dein Olivenbonsai wieder Platz in seiner Bonsaischale und kann an seinen windgeschützten und sonnigen Standort zurückkehren.
Das richtige Bonsaisubstrat ist die Grundlage für ein nachhaltiges Wachstum von deinem Bonsai. Zusätzlich hängt die Gesundheit deines Bonsai davon ab, ob er in einem strukturstabilen und vor allem gut durchlässigen Substrat gepflanzt wurde. Wir raten von purer Akadamaerde ab, da die für einen Olivenbonsai zu schnell zerfällt. Optimal für deinen Bonsai sind große Blähsubstrate wie Blähschiefer und Blähton.
Unser Geheimtipp: Mische für deinen Olivenbonsai deine eigene Erde aus Bimskies oder Blähschiefer mit 20-30% gesiebter Akadamaerde. So erhältst du ein sehr gutes strukturstabiles Bonsaisubstrat.
Wenn der Bonsaibaum im passendem Substrat, an einem sonnigen Standort mit guter Luftzirkulation gestellt wird, kommt es selten zum Schädlingsbefall. Wenn viel gedüngt wird, kann es passieren, dass Schild- oder Blattläuse sich sehr wohlfühlen und sich am Bonsai niederlassen. Zusätzlich können kleine Flecken von Pilzen auf deinen Olivenbonsai kommen. Gegen beide Schädlinge kannst du mit den handelsüblichen Mitteln vorgehen.
Prinzipiell kannst du den Olivenbaum durch Stecklinge und Samen vermehren, auch das Abmoosen der Pflanze ist möglich. Ein wichtiges Element der Vermehrung von Olivenbäumen ist der Zeitpunkt. Für die Samenvermehrung, musst du den Samen im Frühjahr in die Erde pflanzen und für eine Temperatur über 20 Grad sorgen. So hat der Samen eine hohe Wahrscheinlichkeit zu keimen.
Stecklinge sollten hingegen im Sommer gepflanzt werden, da man hier eine bessere Chance auf höhere Temperaturen hat. Grundsätzlich ist die Vermehrung von Stecklingen anspruchsvoller als die Vermehrung mit Olivensamen.
Olivenbäume gehören zu den Pflanzen, die sowohl als Naturbaum als auch als Bonsai gezogen werden können. Der Olivenbonsai ist relativ leicht als Yamadori wachsen zu lassen. Wenn du einen Olivenzweig nach Anleitung neu einpflanzt und dich entsprechend um ihn kümmerst, wird der Zweig schon bald Wurzeln schlagen. Der Ölbaum wird vergleichsweise sehr alt und bildet beeindruckende Stämme, wenn er an seinem natürlichen Standort mit den richtigen Tricks gepflegt wird.
Olea europaea, die Kulturolive: Die Kulturolive ist für Ihre großen Früchte bekannt, die hauptsächlich für die Olivenölherstellung genutzt werden. Gegenüber der Wildolive wächst die Kulturolive viel dichter und ihre Blätter sind etwas größer.
Olea sylvestris, die Wildolive: Die Wildolive hat deutlich kleinere Blätter und Früchte als die Kulturolive. Für einen Bonsai eignet sich die Wildolive besser als die Kulturolive, da die Triebe viel dichter wachsen und die kleinen Blätter besser zu einem Bonsai passen.
Olea oleaster: Eine weitere wilde Olivenart, die sich durch ihre kleinen Blätter optimal für einen Bonsai eignet. Olea oleaster wird jedoch kaum im Bonsaihandel angeboten.
Oliven können sowohl sehr klein als auch ziemlich groß gehalten werden. Das liegt an ihren kleinen Blättern und an ihren skurrilen und mächtigen Stämmen.
Ein vorteilhaftes Merkmal, um Oliven als Bonsai zu gestalten, sind die Rillen entlang des Stammes, die mit entsprechenden Pflegemaßnahmen natürlich gewachsen sind.
Oliven eignen sich gut für Kombinationen aus verschlungenen Ästen, die ineinander verwoben sind, aber auch für größere Bäume, bei denen die Altersringe deutlich zu sehen sind. Durch Ihre hohe Anzahl von Trieben sind Gestaltungsfehler leicht wieder wett zu machen. Olivenbäume eignen sich sehr gut zur Gestaltung von Totholzpartien.
Der beste Zeitpunkt zum Drahten deines Olivenbonsai liegt in den Sommermonaten, da er zu dieser Zeit reichlich Triebe entwickelt. Unter Umständen kann es sein, dass dein Olivenbaum ideal austreibt, dass du keinen Bonsaidraht benötigst.
Junge Triebe lassen sich besonders gut formen, da sie noch nicht spröde sind. Wenn die Triebe älter werden, verholzen sie und werden schnell hart und spröde. So lassen sie sich nicht mehr leicht biegen und brechen ab. Daher ist es empfehlenswert, die neuen Triebe unmittelbar zu drahten, um der Gefahr von abgebrochenen Ästen aus dem Weg zu gehen.
Wenn du einen älteren Ast hast, den du biegen möchtest, aber Angst hast, dass er brechen könnte, spanne ihn vorsichtig mit einem dünnen Bonsaidraht ab. So kannst du seine Wuchsrichtung noch beeinflussen.
Die Triebfähigkeit von Olivenbäumen ist sehr hoch, auch noch im hohen Alter. Dadurch lässt sich der Schnitt meist einfach gestalten. Folgendes solltest du beim Schneiden deines Bonsais beachten:
Wenn sich dein Olivenbonsai in der Wachstumsphase befindet, sollte er nicht beschnitten werden, da der Schnitt das Wachstum deines Baumes einschränkt. Zusätzlich ist es sehr wichtig, Triebe bis sie verholzen am Bonsai zu lassen. So wird der Bonsai gestärkt, indem er seine Reserven aufbauen kann. Der beste Zeitpunkt um deinen Olivenbonsai zu schneiden ist zum Ende der Vegetationsperiode bzw. am Ende des Winters.
Um die Verzweigung des Bonsais zu fördern ist es wichtig alle neuen Triebe gleichzeitig abzuschneiden, dabei genügt es lediglich die Spitze des Triebs zu entfernen. Alle Triebe, die nicht abgeschnitten werden, wachsen weiter und werden stärker, was bei einer feineren Verzweigung nicht unbedingt gewünscht ist. Falls ein Ast dicker werden soll, lasse ihn unberührt und gib ihm Zeit sich zu entfalten.
Der Olivenbonsai fühlt sich in glasierten und unglasierten Bonsaischalen wohl, dabei hat er keinen Favoriten. Durch die unauffälligen Farben der Blätter und Früchte empfehlen wir einen matten dunklen Farbton für deine Bonsaischale.
Da der Bonsai ein Kalthausbonsai ist und somit auch bei Temperaturen bis an die Grenze von null Grad überwintert werden kann, empfehlen wir eine frostfeste Bonsaischale.
Die Form der Schale wird idealerweise an die Form des Olivenbaumes angepasst werden. Hier erfährst du mehr darüber, wie du die passende Form für deine Bonsaischale finden kannst.
Die Blüten dieser Pflanze sind klein und unauffällig und erscheinen erst Ende April bzw. im Juni. Die Einzelfrüchte, welche sich aus diesen Blüten bilden, variieren in ihrer Farbe von grün bis schwarzviolett, je nach Reifegrad. Auf die Gestaltung deines Bonsai wirken sich die Blüten nicht aus. Unserer Ansicht nach lassen die reifen Früchte den Bonsai sehr attraktiv wirken!
Die Rinde des Ölbaumes ist durch seine knorrig verdrehten Stämme rissig und rau. Diese Eigenschaft eignet sich perfekt für Totholzgestaltungen.