So topfst du einen Bonsai richtig um!

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Januar 27, 2022
bonsai umtopfen
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Die Pflege eines Bonsais ist essenziell für seine langfristige Gesundheit. Eine Möglichkeit, die Pflanze zu pflegen, um sie gesund und glücklich zu halten, ist das Umtopfen der Wurzeln des Baumes alle paar Jahre. Das Umtopfen sollte immer nur in bestimmten Phasen erfolgen. Mit unseren Tipps zum Bonsai Umtopfen bekommst du alle wichtigen Informationen, so kann kein Fehler passieren! 

Die wichtigsten Infos zum Bonsai im Überblick

Bei dem Bonsai-Baum handelt es sich um ein Bäumchen, welches in einem Pflanzengefäß gezogen wird. Das Bäumchen wird durch Kulturmaßnahmen klein gehalten. Durch künstlerische Gestaltung wird der Bonsai in die gewünschte Wuchsform gebracht. Bonsai-Bäume können und sollte man auch immer mal wieder umtopfen. Folgende Eigenschaften solltest du dabei im Blick behalten:

  • Die Struktur der Bonsai-Erde ist für das Umtopfen sehr entscheidend.
  • Wann dein Bonsai umgetopft werden muss, hängt vom Wurzelwachstum und dem Zerfall der Bonsai-Erde ab.
  • Das Wurzelwachstum ist von Art zu Art unterschiedlich schnell.
  • Jungpflanzen müssen öfter umgetopft werden wie ältere Pflanzen.
  • Für die meisten Bonsaiarten ist es ideal, im zeitigen Frühjahr umgetopft zu werden.
  • Viele Bonsaiarten benötigen nach dem Umtopfen eine hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Altes Substrat sollte beim Umtopfen entfernt werden.
Bonsai

​​Warum ist das Umtopfen von Bonsai wichtig?

Bonsai-Bäume leben in einer sehr kleinen Welt. Sie wachsen, um in die Dimensionen ihres Behälters zu passen.  Das Wurzelsystem kann in der engen Bonsaischale schnell durchwurzeln, sodass kein Platz für neue Wurzeln mehr frei ist. Zusätzlich werden so die Poren der Wurzeln verstopft, mit denen der Baum üblicherweise Luft aufnimmt. Falls die Wurzeln zu wenig Luft bekommen, sterben sie ab und der Bonsai geht nach und nach ein. 

Außerdem ist die Struktur der Bonsai-Erde entscheidend für das Umtopfen. Nach dem Pflanzen ist das Bonsaisubstrat strukturstark und behält seine Form. Nach einiger Zeit wird das Substrat weniger Luft und Wasserdurchlässig, da sich die festen Bestandteile der Erde langsam auflösen. Je kleiner das Bonsaisubstrat ist, desto weniger Lufträume entstehen in der Erde.

Das kleinkörnige Substrat verstopft die Luftwege der Wurzeln, sodass sie nach einiger Zeit absterben können.

Zusätzlich verbrauchen Wurzeln Sauerstoff und geben Kohlendioxid an die Erde ab. Nach einiger Zeit kann sich Kohlensäure bilden, welche die Erde nach und nach versauert.

Wie oft muss man Bonsai umtopfen?

Wann der Bonsai umgetopft werden muss, ist abhängig von dem Wurzelwachstum und dem Zerfall der Bonsai-Erde.  Das Wurzelwachstum ist von Art zu Art unterschiedlich schnell, sodass wir nicht pauschal sagen können, wann ein Bonsai umgetopft werden muss. 

Prinzipiell haben Jungpflanzen ein höheres Wurzelwachstum, als ältere Exemplare und müssen somit häufiger umgetopft werden. Junge Fächerahorne oder Apfelbonsai müssen unter Umständen schon alle ein bis zwei Jahre umgetopft werden, währenddessen ältere Bonsai nur alle drei bis fünf Jahre umgetopft werden. 

Für einen gesunden Bonsai Baum ist es wichtig zu wissen, wann du umtopfen musst. Generell sollte eine jüngere Pflanze einmal pro Jahr umgetopft werden und eine ältere etwa alle drei Jahre.  Falls dein Bonsai falsch gedüngt wurde o. Ä. empfehlen wir ebenfalls das Umpflanzen in frische Erde, da die falschen Nährstoffe kontraproduktiv sein können.

Tipp:

Schau dir seine Wurzeln an! Wenn sich der Wurzelballen deines Baumes leicht aus dem Topf lösen lässt, dann ist es Zeit für einen neuen!

Wann ist die beste Jahreszeit zum Umtopfen?

Für die meisten Bonsaiarten ist es ideal, im zeitigen Frühjahr umgetopft zu werden. In Deutschland ist dafür Ende Februar bzw. Anfang März perfekt. Falls du weiter im Süden wohnst, kannst du schon früher mit dem umtopfen beginnen. In kälteren Klimazonen musst du dich manchmal bis in den April gedulden. 

Manche immergrüne Bonsaiarten, wie Kiefern, können auch im Herbst umgetopft werden, da sie erst im Herbst Wurzeln bilden. 

Viele Bonsaiarten benötigen nach dem Umtopfen eine hohe Luftfeuchtigkeit, um das Wurzelwerk besser entwickeln zu können. Aus diesem Grund pflanzen einige Bonsai-Liebhaber in Japan z.B. Azaleenbonsai oft schon im Juni bis Juli um. In Deutschland ist die Luftfeuchtigkeit im Sommer nicht so hoch, wie in Japan, deshalb benötigst du für das Umtopfen im Sommer in Deutschland ein Gewächshaus.

Das Frühjahr ist eine gute Zeit, um Bonsai umzutopfen, da der Baum gerade aus der Winterruhe kommt und einen geringen Wasserverbrauch hat. So kann der Baum den Verlust der Wurzeln gut verarbeiten, ohne einen Großteil seines Laubwerkes abzuwerfen. 

Bonsai

Wann sollten Bonsai nicht umgetopft werden?

Bonsai empfehlen wir nicht unter den folgenden Umständen umzutopfen:

  • Im Hochsommer oder im Winter
  • Aus der Natur entnommene Bonsai (Yamadori) sollten nicht umgetopft werden, bevor sie nicht ein ganzes Jahr lang nach dem ersten Umtopfen ein deutliches Wachstum gezeigt haben. 
  • Auch wenn deine Pflanze für ihr Alter recht schnell wächst, ist es am besten, wenn du sie nur alle drei Jahre umtopfst

Bonsaisubstrat selber mischen

Prinzipiell muss die Bonsai-Erde gut wasser- und luftdurchlässig sein, sodass die Wurzeln einerseits ausreichend Wasser erhalten, und anderseits durch eine gute Belüftung nicht faulen können. Verwende unter keinen Umständen handelsübliche Blumenerde für Bonsai, da sie zu kleinteilig und humusreich ist. 

Mit den folgenden Materialien kannst du ein gutes Bonsaisubstrat mischen: Akadama, Kanuma, Kiryuzuna, Blähschiefer und Bimskies. 

Prinzipiell empfehlen wir dir Substrate, wie Akadama und Kanuma vor der Nutzung zu sieben, sodass der feine Staub nicht verwendet wird. Die oberste Priorität muss immer die Durchlässigkeit und die Strukturstabilität der Erde haben. Falls dein Bonsai länger als drei Jahre in demselben Substrat leben soll, kannst du mehr Blähschiefer verwenden, um die Erde stabiler zu machen. 

Altes Substrat entfernen

Nachdem der Bonsai aus der Bonsaischale gehoben wurde, kannst du das alte Substrat vorsichtig entfernen und den Wurzelballen freilegen. Das Freilegen des Wurzelballens kann knifflig sein, wenn der Baum lange nicht umgetopft wurde. Wir empfehlen den Bonsai in ein Wasserbad zu tauchen, so lassen sich die Wurzeln leichter bewegen, ohne zu brechen.  Nutze keinen Wasserstrahl, um das Wurzelwerk freizulegen, da du so Wurzelhärchen und die Mykorrhiza zerstörst. Ziehe den Wurzelballen nun mit einer Wurzelkralle vorsichtig auseinander, ohne ihn zu beschädigen. 

Bonsai

Wurzelschnitt für nachhaltiges Wachstum

Um den Bonsai kleinzuhalten, ist ein Wurzelschnitt unerlässlich. So kann das Wachstum des Baumes dauerhaft gebremst und Seitenwurzeln gezwungen werden, in einem gesunden Gleichgewicht zu wachsen. Ohne Wurzelschnitt wird sich der Baum selbst zerdrücken, während er versucht, Platz für seine Wurzeln zu schaffen. Mit dem Wurzelschnitt schaffst du Platz in der Bonsaischale und zwingst den Bonsai kleine Wurzeln zur Erhaltung des Baumes auszutreiben. Das Wichtigste für den Bonsai sind kleine Wurzelhaare am Ende von feinen Wurzeln. 

Tipp:

Nutze, für den Wurzelschnitt eine separate Bonsaischere oder Konkavzange, kleine Steine in der Erde dem Werkzeug schaden können, sodass es nicht mehr so scharf ist. 

Umtopfen von Bonsai – Schritt für Schritt

  1. Vergiss nicht, dich auf das Umtopfen vorzubereiten! Es ist wichtig, dass du die richtigen Werkzeuge hast, darunter eine Konkavzange, eine Bonsaischere, einen Drahtschneider und Essstäbchen.
  2. Schneide das untere Drittel des Wurzelballens deines Bonsais ab und achte darauf, dass du alle großen, schweren Wurzeln abschneidest und kürzt. 
  3. Bereite nun deinen Topf vor, indem du die Drainagelöcher mit Maschendraht oder Sieb abdeckst. 
  4. Streue frisches Substrat darüber und schüttle sie in der Mitte auf, bevor du deine Bonsai-Pflanze dort platzierst, wo du sie haben möchtest - verteile die winzigen Wurzeln sorgfältig, damit sie hineinwachsen kann.
  5. Füge mehr Erde hinzu und arbeite sie mit deinem Wurzelhaken zwischen den Wurzeln ein. Achte darauf, dass sich die gesamte Erde festsetzt und es keine Lufteinschlüsse gibt.
  6. Dann wässere den Baum in seinem Topf mit der Tauchmethode für 30 Minuten oder bis Wasser aus den Drainagelöchern am Boden des Behälters austritt.

Nach dem Umtopfen solltest du deinen Bonsai ein paar Wochen vor Sonne und Wind schützen und nicht mehr düngen, bis neue Triebe an den Zweigen/Blättern wachsen.

Mehr über einzelne Bonsaiarten erfahren!

Abschließend ist das Umtopfen von Bonsais regelmäßig notwendig, wenn die Wurzeln nicht mehr ausreichend Platz in der Bonsaischale haben. Falls das Umpflanzen nicht stattfindet, kann sich der Bonsai nach einiger Zeit nicht mehr gut entwickeln, da seine Wurzeln nicht ausreichend Luft und Wasser erhalten. Falls du mehr über einzelne Bonsaiarten, wie Kirschblüten Bonsai, Blauregen Bonsai, Schefflera Bonsai oder Olivenbaum Bonsai erfahren möchtest, kannst du in der Pflanzenschule mehr darüber lesen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Bonsai

Wie groß muss ein Bonsai Topf sein?

Wenn deine Pflanze deutlich höher als breit ist, dann achte darauf, dass deine Bonsaischale circa 2/3 der Höhe des Baumes beträgt.

Wann sollte man ein Bonsai das erste Mal umtopfen?

Du kannst deine Keimlinge nach spätestens zwei bis drei Wochen nach der Keimung direkt in die Bonsaischale umpflanzen.

Warum fallen bei meinem Bonsai die Blätter ab?

Sollten bei deinem Bonsai die Blätter abfallen, dann kann es daran liegen, dass die Pflege nicht stimmt. Gründe hierfür können sein: Lichtmangel, Wassermangel oder -überschuss, ein Düngefehler oder einfach die falsche Temperatur.

Soll man Bonsai besprühen?

Wenn deine Pflanze unter starkem Wassermangel leidet, raten wir dir, dass du deinen Bonsai zusätzlich zu dem Gießen auch noch besprühst. Da Haarwurzeln beschädigt sein können und das Wasser im Boden so nur schwer aufgenommen werden kann, hilft das Besprühen deiner Pflanze und der Baum erhält mehr frische.

Sind Bonsais schwer zu pflegen?

Beim Wässern, Düngen oder auch beim Umtopfen solltest du einige wichtige Grundlagen beachten.