Die strahlend gelben Blüten des Goldregens prägen im Frühling unsere Gärten und Parks. Ausgewildert wächst dieser glanzvolle Zierbaum in lichten Kiefern- und Eichenwäldern oder locker bewachsenen Steinhängen. Ursprünglich stammt er aus dem südlichen Mitteleuropa und wird bei uns bereits seit dem 16. Jahrhundert kultiviert. Doch wie lässt sich der Goldregen optimal pflanzen? Was du bei Anbau und Pflege beachten solltest, fassen wir hier zusammen.
Vom Goldregen, botanisch Laburnum, gibt es nur zwei Arten, den Gemeinen Goldregen oder Laburnum anagyroides und den Alpen-Goldregen (Laburnum alpinum). Im Umlauf ist aber auch noch die Hybrid-Art Edel-Goldregen (Laburnum x watereri) mit besonders langen Trauben. Der Goldregen zählt zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Der winterharte und laubabwerfende Laburnum enthält das Alkaloid Cytisin, das hochgiftig ist. In allen Pflanzenteilen enthalten ist die Konzentration besonders hoch in den reifen Samen. Ihr Verzehr kann tödlich sein. Sollten Kinder oder Kleintiere bei dir wohnen, ist es vermutlich besser, auf andere Zierbäume zu setzen.
Gewusst? Der Goldregen wird auch Bohnenbaum oder Kleebaum genannt.
Der Goldregen findet sich in freier Natur vom Osten Frankreichs über Italien bis nach Slowenien und Kroatien. Dort wächst er vor allem in leicht gebirgigen Regionen auf lichten Stellen, die abschüssig und steinig sind. Der Boden ist dabei kalkhaltig und stark durchlässig. Der Laburnum kann zwischen vier und sieben Metern hoch und zwischen drei und vier Metern breit werden. Dabei entwickelt er sich entweder strauchförmig oder zu einem mehrstämmigen Kleinbaum. Die trichterartige Form ist dabei mehr oder weniger ausladend.
Das Laub sitzt wechselständig und ist lang gestielt. Die Blätter weisen eine elliptische bis ovale ganzrandige Form auf. Die Schmetterlingsblüten stehen in Trauben zusammen und verströmen einen angenehmen Duft. Die sich daraus entwickelnden bohnenartigen Hülsenfrüchte haften lange am Baum und enthalten flache, braunschwarze Samen. Die Rinde wiederum ist grünbraun und glatt. Bei den flach wachsenden Wurzeln solltest du insbesondere beim Harken achtgeben, dass du sie nicht unwillentlich verletzt.
Im Garten pflanzt du den Goldregen am besten an einen lichten bis halbschattigen und warmen Platz, der nicht zu nahe am Haus steht. Wir haben es erwähnt: Der Goldregen ist mit Vorsicht zu genießen, denn er ist stark giftig. Da trifft es sich gut, dass der Laburnum auch nahe von Straßen mit schlechter Luft blendend gedeiht. So sieht man ihn auch häufig an Gartenzäunen.
Besonders wichtig ist eine gute Drainage. Dafür kannst du gegebenenfalls den Boden aufbessern. Arbeite groben Sand oder Kies sowie Kalk ein. Ansonsten sollte die Erde basenreich sowie humos sein. Im Winter musst du nassen Schnee aus den Kronen abschöpfen, denn ansonsten könnten die Äste und Zweige unter der Last abbrechen.
Da der Goldregen Umpflanzen sehr schlecht verträgt, ist es besonders wichtig sich bei der Suche nach dem optimalen Standort Zeit zu lassen. Den Laburnum setzt du am besten im Frühling. So hat der zwar grundsätzlich winterharte, aber doch etwas sensible Goldregen genügend Zeit sich einzugewöhnen und damit den Winter gut zu überstehen.
Hebe ein Loch aus, das doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Jetzt ist der richtige Moment gekommen, die ausgehobene Erde mit Kalk, Humus und Kies aufzubessern. Ins Loch solltest du zusätzlich eine Drainage aus Kies oder Sand einbauen. Dann stellst du den Baum ins Pflanzloch, füllst mit der ausgehobenen Erde auf und gießt den Baum kräftig an.
Der Zierbaum ist in der Haltung sehr unproblematisch und benötigt so gut wie keine Pflege. Wir haben dir kurz die wichtigsten Punkte im Überblick zusammengefasst:
Solltest du doch einmal abgebrochene oder von Krankheiten befallene Zweige abschneiden müssen, versiegle die Schnittwunde sofort mit Baumwachs. So reduzierst du effektiv die Gefahr einer Infektion.
Da der Goldregen als Solitär besonders gut zur Geltung kommt, findet er sich oft in Vorgärten wieder. In Kombination mit anderen gleichzeitig blühenden Sträuchern wie Rotdorn, Falscher Jasmin oder Weigelie sieht er ebenso toll aus. Auch eignet er sich für einen Naturgarten, da vor allem Insekten von den Blüten angezogen werden. In englischen Gärten wird er für Laubengänge gepflanzt.
Des Weiteren dient er als Unterlage zum Pfropfen von anderen Zierpflanzen. Seine Wurzeln reichern den Boden außerdem mit Stickstoff an. Das Holz des Goldregens ist besonders hart und noch schwerer als das der Eiche. Wenn es austrocknet, nimmt das ursprünglich gelbliche Holz eine dunkelbraune Maserung an. Drechsler setzen es daher gerne für Messergriffe, Dudelsäcke oder Intarsien an Möbeln ein.
Während die Sorten des Gemeinen Goldregen etwas höher wachsen, die Hauptäste nach oben streben und die Seitenzweige locker überhängen, wachsen die Äste der Alpen-Goldregen-Sorten schräg nach oben. Vom Gemeinen Goldregen und vom Alpen-Goldregen kannst du in Baumschulen verschiedene Sorten beziehen, die alle für den Garten zu empfehlen sind.
Schön ist auch der Edel-Goldregen (Laburnum x watereri), ein Hybrid aus den zwei oben genannten Arten. Die Sorte ‚Vossii‘, auch Langtraubiger Goldregen genannt, verfügt über bis zu 50 Zentimeter lange Rispen und überhängende Triebe. Sowohl Hummeln als auch Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen umschwirren die besonders umfangreichen Blüten.
Der Goldregen ist selbstaussäend. Daher brauchst du im Grunde nur abzuwarten, bis sich die jungen Pflanzen zeigen. Diese wachsen meist ganz in der Nähe der Mutterstaude. Grabe sie vorsichtig aus und setze sie an einer freien Stelle wieder ein. Allerdings werden die Sämlinge etwas anders aussehen als die Mutterstaude.
Willst du ein komplett identisches Aussehen, verwendest du besser Stecklinge. Gehe bei der Vermehrung wie folgt vor:
Nach einigen Tagen bilden sich Wurzeln und neue Blätter aus. Du kannst den Steckling jetzt in die Erde setzen. Gib zum Aushub etwas Kompost und achte die ersten Wochen auf eine konstante, aber mäßig feuchte Erde.
Wenn ein Standort zu dunkel oder zu kalt ist, kann das zu Bleiglanz führen. Diese Pilzerkrankung erkennst du an der Graufärbung der Blätter. Da hilft nur ein radikaler Rückschnitt bis ins gesunde Gehölz. Auch Falscher Mehltau tritt bisweilen auf, nimmt aber meist einen harmlosen Verlauf.
Blattläuse können jedoch auf dem Goldregen zur regelrechten Plage werden. Abwarten hilft hier selten. Du musst sie aktiv bekämpfen. Sprühe den Goldregen mit einem scharfen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch ab. Auch das Besprühen mit einem Sud aus Brennnesseln hilft.
Das goldgelbe Blütenmeer des Goldregens läutet die warme Jahreszeit ein. Was gibt es Schöneres, als an einem lauen Sonntag im Garten zu sitzen, den Duft des Goldregens zu schnuppern und dem Summen der Bienen zu lauschen, die diesen prachtvollen Strauch umschwirren. Achte aber darauf, dass weder Kinder noch Haustiere in der Nähe spielen, denn so schön der Laburnum ist, so giftig ist er auch und sollte als Giftpflanze daher mit etwas mehr Abstand bewundert werden.