Viele Pflanzen in unseren Gärten oder unserem Zuhause müssen mit der Zeit zurückgeschnitten werden. Vielleicht fragst du dich nun, ob auch deine Glückskastanie (Pachira aquatica) einen solchen Rückschnitt benötigt. Bis auf wenige Ausnahmen ist das Schneiden der Äste und Triebe deines wilden Kakaobaums tatsächlich nicht notwendig. Doch wann genau du deine Glückskastanie schneiden solltest und wie du dabei am besten vorgehst, zeigen wir dir direkt hier im Beitrag.
Der Rückschnitt deiner Glückskastanie ist in nur drei Fällen notwendig. Der wohl häufigste Grund ist jener, dass die Pflanze zu groß für ihren derzeitigen Standort wächst und keinen Platz mehr bei dir zu Hause finden würde. Darüber hinaus kann die Glückskastanie in der Bonsai-Zucht einen Rückschnitt benötigen. Schlussendlich musst du deine Pachira auch für die Vermehrung mithilfe von Stecklingen schneiden. Nachfolgend findest du detaillierte Erklärungen zu den drei Fällen, in denen die Glückskastanie geschnitten werden sollte:
Wenn in der Pflege deiner Glückskastanie alles stimmt, dann wird die Pflanze prächtig wachsen und gedeihen. Dies kann jedoch bedeuten, dass sie mit der Zeit zu groß für ihren Standort und somit dein Zuhause wird. Dadurch, dass die Glückskastanie nur ungern an einen neuen Platz umzieht – insbesondere dann, wenn der derzeitige Standort ideal ist – solltest du sie nicht umziehen lassen, sondern kannst sie stattdessen zurückschneiden. Ein Rückschnitt schadet der Pflanze deutlich weniger als es ein neuer, unpassender Standort tun würde.
Bei Bonsais handelt es sich um Pflanzen, die bewusst durch Rückschnitte kleingehalten werden und somit mit der Zeit eine Miniaturversion ihrer Selbst abgeben. Auch die schnittverträgliche Glückskastanie kann zu einem Bonsai herangezüchtet werden. Hierfür ist selbstverständlich ein regelmäßiger Rückschnitt und eine hochwertige Pflege wichtig und ausschlaggebend für den Erfolg der Zucht.
Auch, wenn du deine Pachira vermehren möchtest, musst du sie schneiden. So gewinnst du Ableger aus Stecklingen, die du idealerweise im Frühjahr gewinnst und verarbeitest. Die Vermehrung mit Stecklingen der Glückskastanie ist verhältnismäßig einfach. So schneidest du einen Trieb ab und stellst ihn in ein Glas mit Wasser. Sobald der Steckling Wurzeln ausgebildet hat, kannst du ihn in einen Topf mit hochwertiger Erde pflanzen.
Der ideale Zeitpunkt, um deine Glückskastanie zurückzuschneiden, ist im frühen Frühjahr. Direkt nach der Ruhepause von November bis Februar ist die Pachira bereit, wieder volle Kraft in ihr Wachstum zu stecken. Wenn du also direkt nach der Winter-Pause der Zimmerpflanze einen Rückschnitt vornimmst, erhält sie die besten Möglichkeiten, um sich erneut zu entfalten. Du kannst deine Pachira auch nach dem Frühjahr zurückschneiden. Achte bei einem späteren Rückschnitt jedoch darauf, dass die Umgebungstemperaturen bei ungefähr 20 ° Celsius liegen.
Insbesondere dann, wenn du eine Glückskastanie mit geflochtenem Stamm kaufst, solltest du diese umtopfen und die einzelnen Exemplare jeweils in Töpfe setzen. Hierbei handelt es sich um den häufigsten Pflegefehler bei der Glückskastanie, denn viele Gärtner und Gärtnerinnen wissen nicht, dass es sich hierbei nicht um eine Einzelpflanze, sondern um drei Exemplare der Pflanze handelt, die selbstverständlich ausreichend Platz verlangen.
Sobald der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt deiner Glückskastanie erreicht ist, gehst du folgendermaßen vor, um die Pachira wieder in Form zu bringen:
Unabhängig davon, wie häufig du deine Glückskastanie zurückschneidest, ist die passende Pflege ausschlaggebend für die Gesundheit deiner Zimmerpflanze. Folgende Parameter sind ausschlaggebend für ein gutes und gesundes Wachstum deiner Glückskastanie:
Eine weitere wichtige Maßnahme in der Pflege und in der Vermeidung eines übermäßigen Wachstums ist das Knipsen der Knospen. Wenn du in der V-Form der Äste kleine Knospen siehst, kannst du sie mit deinem Daumen und Zeigefinger leicht anknipsen. So wachsen sie groß und prachtvoll und können Blüten und Früchte ausbilden. Wuchernde Äste kannst du mithilfe des Schneidewerkzeugs jederzeit unter Kontrolle bringen, um so einen buschigen und gesunden Wuchs zu fördern.
Die Glückskastanie muss tatsächlich nie zurückgeschnitten werden, solange es der Pflanze gutgeht und sie ausreichend Platz erhält, um sich entfalten und wachsen zu können. Somit hat ein Rückschnitt meistens eher optische Gründe oder wird für die Vermehrung der Pachira genutzt. Du solltest abgeschnittene Pflanzenteile darüber hinaus nicht einfach herumliegen lassen, sondern direkt entsorgen. Der Pflanzensaft der Glückskastanie ist leicht giftig und sollte nicht von Kindern oder Haustieren konsumiert werden.
Wie du in diesem Beitrag gelernt hast, ist der Rückschnitt der Glückskastanie zwar nicht immer notwendig, aber schlussendlich einfach und unkompliziert durchzuführen. Viel wichtiger als das regelmäßige Rückschneiden der Pachira aquatica ist jedoch die richtige Pflege! Erfahre in unserem Beitrag zum Standort der Glückskastanie, wo sich der wilde Kakaobaum am wohlsten fühlt und auf welchem Substrat die Pflanze optimal wächst!