Dieser Artikel handelt nicht vom echten Riesenbambus (Dendrocalamus giganteus), da diese Art für Gärtner in Deutschland nicht gut geeignet ist. Einerseits benötigt er tropische Wetterbedingungen, andererseits wird er bis zu 40 Meter hoch, das ist eher ungewöhnlich für den heimischen Garten. In diesem Artikel geht es um den Flachrohrbambus (Phyllostachys), der oft als Riesenbambus bezeichnet wird. Der Flachrohrbambus ist in Europa sehr beliebt, da er mit seinem dichten, hohen Wuchs einen guten Sichtschutz in vielen Gärten bietet. Bambus kann mit seinem immergrünen Blattwerk mit vielen Pflanzen kombiniert werden, vor allem mit blühenden Pflanzen in einer modernen, geometrischen Ausrichtung.
Riesenbambus genießt in Asien eine hohe kulturelle Bedeutung, da aus den Halmen größerer Arten seit Jahrhunderten Häuser, Dachstühle und Gerüste gebaut werden.
Der Riesenbambus ist wintergrün und trägt an den kurzen Seitentrieben hellgrüne Blätter. Je nach Art und Sorte deines Bambus, sind die Halme entweder grün, gelb, schwarz oder gelbgrün gemustert. Bei einer starken Sonneneinstrahlung färben manche Bambus-Arten ihre Halme sogar rostrot. Hier findest du einen kurzen Überblick zu den wichtigsten Infos über den Riesenbambus:
Riesenbambus (Phyllostachys) kann bis zu zehn Metern groß werden, der echte Riesenbambus (Dendrocalamus giganteus) wächst hingegen bis zu 40 Meter hoch. Die Pflanze hat ein außergewöhnliches Wachstum: Sie wächst innerhalb eines Jahres auf ihre natürliche Höhe und verändert anschließend ihre Höhe nicht mehr. In dem Wachstumsjahr kannst du täglich neue Fortschritte im Wachstum erkennen.
Um bei dieser Größe im Gleichgewicht zu bleiben, benötigt Riesenbambus eine hohe Wandstärke von einem Zentimeter. Mit einem Durchmesser von bis zu acht Zentimetern haben die Halme ausreichend Stabilität, um senkrecht aus der Erde zu ragen. Außerdem bilden Bambushalme Nodien, die für die markanten Ringe auf der Bambusrinde verantwortlich sind.
Riesenbambus ist eine Bambusart, die eine Rhizomsperre benötigt, da sie unterirdische Wurzelausläufer bildet. Ohne eine Rhizomsperre kann sich die Pflanze auf einer Fläche von bis zu 100 Quadratmeter unterirdisch ausbreiten und an verschiedenen Stellen aus der Erde sprießen. Um keine Probleme mit den Nachbarn, oder anderen Pflanzen zu bekommen, ist eine Wurzelsperre eine Voraussetzung zum Pflanzen von Phyllostachys.
Hast du gewusst, dass Nodien kahl oder behaart sein können? Hierbei kommt es auf die Pflanzenart an.
Bei der Standortfrage ist der Flachrohrbambus ein echter Alleskönner! Er hat keine besonderen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit und kommt mit verschiedenen Böden gut zurecht. Dabei kannst du Phyllostachys in sandigen, humusreichen Boden sowie, lehmigen, mageren Boden pflanzen, er kann sich aus verschiedenen Böden die richtigen Nährstoffe ziehen. An den ph-Wert hat der Riesenbambus ebenfalls keine besonderen Ansprüche, die Erde kann sauer oder basisch sein, die Pflanze fühlt sich in beidem wohl.
Der wichtigste Punkt bei der Standortwahl ist zu überprüfen, ob ausreichend Platz für eine Rhizomsperre vorhanden ist. Wenn Phyllostachys nicht eingegrenzt wird, können sich seine Wurzelausläufer im gesamten Garten breit machen. Wir können nicht empfehlen Bambus mit Ausläufern, ohne Wurzelsperre zu pflanzen. Die Wurzelsperre muss genau angebracht werden, sodass sich Rhizome nicht unterirdisch ausbreiten können.
Achte bei der Standortwahl auf die finale Höhe der Pflanze.
Da das Gießen und Düngern der Phyllostachys sehr wichtig ist für die Gesundheit der Pflanze, werden wir dir im Folgenden Tipps geben, wie du deinen Riesenbambus fachgerecht gießt und düngst.
Durch das immergrüne Blattwerk der Bambuspflanze ist der Wasserverbrauch ganzjährig hoch. In den Blättern der Pflanze wird bei direkter Sonneneinstrahlung je nach Jahreszeit mehr oder weniger Wasser verdunstet. Im Sommer sollte die Pflanze durch die hohe Strahlkraft der Sonne nur morgens bzw. abends gegossen werden. Im Winter hingegen ist der Wasserverbrauch der Pflanze nicht allzu hoch.
Kippe vor dem Pflanzen von Riesenbambus eine Gießkanne mit Wasser in das Pflanzloch, sodass die Wurzeln sich schnell in feuchter Erde festsetzen können.
Eine regelmäßige Pflege mit Düngemitteln ist bei Riesenbambus nicht erforderlich. Um dem Flachrohrbambus von Anfang an ausreichend Nährstoffe auf den Weg zu geben, kannst du Hornspäne oder Kompost in das Pflanzloch mischen. Wahlweise kannst du auch speziellen Bambusdünger benutzen. Falls dein Flachrohrbambus gelbe Blätter entwickeln sollte, kannst du ihn mit stickstoffhaltigen Dünger nähren, da die Verfärbung durch einen Nährstoffmangel verursacht wird.
Nachfolgend zeigen wir dir, wie du deinen Riesenbambus schneiden kannst und wie es dir gelingt ihn zu vermehren.
Riesenbambus ist im Wachstum relativ eigenständig und muss nur gegen einen zu dichtes Wachstum geschnitten werden. Wenn dein Bambus so dicht wächst, dass im Pflanzeninneren Halme vertrocknen, kannst du die vertrockneten Halme bodennah abschneiden. Weitere Schnittmaßnahmen sind nicht notwendig. Die vertrockneten Bambushalme kannst du ganz einfach über den Hausmüll entsorgen.
Riesenbambus lässt sich einfach mithilfe von Rhizomen und Teilen vermehren. Hier findest du eine Anleitung zu beiden Vermehrungsmethoden.
Die Gattung Phyllostachys ist dafür bekannt, dass sie sich durch Rhizome eigenständig fortpflanzt. Sie bildet unterirdische Wurzelausläufer, die in der Nähe der Mutterpflanze aus dem Boden austreiben. Ein guter Zeitpunkt, um Riesenbambus zu vermehren, ist im März bzw. im September. Im Zeitraum von April bis Mai sollten die Wurzeln von Flachrohrbambus in Ruhe gelassen werden, da sich zu dieser Zeit die Wurzelausläufern in der Erde verbreiten.
Bei älteren Pflanzen kann es schwierig bis unmöglich sein, den Wurzelballen auszugraben und zu teilen. Aus diesem Grund empfehlen wir einen Teil des Wurzelwerks mit einem Spaten abzutrennen und anschließend neu einzupflanzen. Bevor du die Pflanze wieder einpflanzt, sollte das Blattwerk um ungefähr ein Drittel reduziert werden, sodass die Verdunstung im Pflanzeninneren nicht so hoch ist. Bereite das Pflanzloch entsprechend mit einer Wurzelsperre vor und gieße es kräftig an, bevor du den Riesenbambus einsetzt.
Wähle einen bewölkten, feuchten Tag aus, um deinen Riesenbambus zu vermehren, sodass der Wurzelballen nicht an der Luft austrocknet.
Riesenbambus kann im Winter Temperaturen bis zu Minus 15 Grad problemlos widerstehen. Als Jungpflanze benötigt der Flachrohrbambus allerdings einen Winterschutz, da sie den eisigen Temperaturen noch nicht standhalten kann. Zusätzlich ist ein Winterschutz vonnöten, sollte die Pflanze im Spätsommer neu eingepflanzt werden, da der Bambus bis zum Kälteeinbruch nicht richtig verwurzeln kann. Als Winterschutz eignet sich eine dicke Schicht aus Laub oder Reisig auf dem Wurzelstock und einen Schutz aus Leinsamen für Kübelpflanzen. Das Gehölz kannst du mit einem Wintervlies bedecken. Mehr Informationen, wie du deinen Bambus winterhart bekommst, findest du hier.
Im Folgenden erfährst du von uns, welche Bambusarten es gibt. Du erfährst, wie hoch die jeweiligen Arten werden und welche Wetterlage für sie am besten sind.
Diese Bambusart ist durch ihren dichten und hohen Wuchs ideal als Sichtschutz geeignet. Sie ist winterhart, kann in der vollen Sonne und im Halbschatten gepflanzt werden und bildet essbare Sporen. Eine Besonderheit ist die grün gestreifte Oberfläche der ‚Aureocaulis‘
Die pflegeleichte Bambusart wird sechs bis acht Meter hoch und bildet mittellange Blätter. Im Vergleich ist sie eine der Bambusarten, die eisige Temperaturen am besten wegstecken können, Temperaturen bis Minus 25 Grad sind kein Problem.
Das Besondere an dieser Bambusart ist ihre Farbe, die durch die Sonne beeinflusst wird. Je mehr Sonneneinstrahlung der Bambus abbekommt, desto dunkler werden seine Halme. Die Halme der Jungpflanze sind jedoch grün und bilden erst im Alter ihre dunkle Farbe aus. Phyllostachys nigra kann sechs bis acht Meter hoch werden.
Abschließend kannst du Riesenbambus wunderbar als Sichtschutz pflanzen, denke dabei unbedingt an eine Rhizomsperre, sodass Wurzelausläufer sich nicht in deinem Garten breit machen können. Wenn du mehr über Riesenbambus lesen möchtest, kannst du hier mehr über das Pflanzen von Riesenbambus erfahren. Möchtest du eine Bambusart, die keine Rhizome bildet? Dann sind Fargesia-Bambuspflanzen genau das richtige für dich.